Wie man Willy Astor zum Lachen bringt
Gespräch Der bayerische Komiker beherrscht viele Dialekte – einen kann er jedoch überhaupt nicht. Ob sein Auftritt beim Burgauer Kultursommer da vielleicht Abhilfe schaffen kann?
Mit Wörtern kann kaum einer so gut jonglieren wie er: Willy Astor nimmt die deutsche Sprache, biegt und dreht sie, setzt sie neu zusammen, und was am Ende herauskommt, ist sehr, sehr lustig. Das kann er nicht nur auf Hochdeutsch und Bayrisch richtig gut – man hat den Komiker schon fehlerfrei berlinern hören und einen Wiener Schmäh bekommt er auch ganz locker hin. „Aber wenn ich was überhaupt nicht gut kann, dann ist es schwäbisch“, gibt Willy Astor im Telefon-Interview mit unserer Zeitung zu.
Da trifft es sich gut, dass er Ende Mai da auftreten wird, wo das Schwäbische dank der mittlerweile dritten Fortsetzung von „Schwablantis“zur kulturellen Blüte gelangt: Im Rahmen des Burgauer Kultursommers kommt Willy Astor am Freitag, 26. Mai, nach Burgau. Dann ist nämlich „Reim Time“in der – zwischenzeitlich bereits ausverkauften – Kapuziner-Halle.
Burgau selber kennt Willy Astor von einigen Zwischenstopps: „Viele meiner Jobs verschlagen mich nach Baden-Württemberg – und auf dem Rückweg über die Autobahn komme ich ja in Burgau vorbei, dann kann es schon mal sein, dass ich einen Zwischenstopp bei Station Music in Scheppach mache.“Im Burgauer Musikstudio von Hermann Skibbe hat er Stücke für inzwischen zwei seiner CDs produziert – aufgetreten ist er in der Stadt allerdings noch nie, bisher stand er nur im benachbarten Günzburg auf der Forums-Bühne. Das wird sich nun mit dem Kultursommer ändern.
Mit „Reim Time“gibt es Humor direkt vom Erzeuger, „ein echter Astor“, sagt er. Einen Ghostwriter für seine Programme hat er nie gebraucht. Vom Hip Hop bis zum lustigen Gedicht über das Leben geht es an diesem Abend, „wie immer ist da viel schöner Unsinn dabei“. Denn der Abend soll einfach eines: Spaß machen. „Das Leben ist hart und anstrengend genug. Deswegen will ich auf der Bühne das machen, worüber die Leute gerne lachen.“Sich diesen ganzen schönen Unsinn auszudenken, sei eine schöne Arbeit – aber eben auch eine richtige Arbeit, betont der Berufs-Komiker.
Die andere Seite von Willy Astors Beruf ist die Musik, und man hört ihm an, mit welcher Begeisterung er sich derzeit an diesen Arbeitsbereich macht. Sein Gitarrenprogramm Sound of Islands, mit dem er meist in den Sommermonaten unter freiem Himmel zu hören ist, soll eine Fortsetzung bekommen, ein weiteres Album ist in Arbeit. Man sieht Willy Astor förmlich durchs Telefon strahlen: „Ich bin ziemlich kreativ zur Zeit.“
Wie kann man nun aber den Profi Willy Astor, der mit seinen Wortverdrehereien und Buchstabenspielen im Handumdrehen ganze Säle dazu bringt, sich vor Lachen zu biegen, selbst zum Lachen bringen? „Mich kann man relativ leicht zum Lachen bringen“, findet er. „Am schnellsten schaffen das meine zwei kleinen Kinder.“Die kreieren nämlich eine herrliche Form von Alltagskomik. Beispiel gefällig? „Mein kleinerer Sohn ist knapp drei. Und er kam neulich ganz aufgeregt zu mir und sagte: Papi, wir haben eine Lesbe im Haus.“Näheres Nachfragen habe dann zum Ergebnis gebracht, dass es sich wohl doch eher um ein Insekt gehandelt habe. Offenbar hat sich da das Talent zum Wortspiel im Hause Astor schon vererbt.