Guenzburger Zeitung

Wie man Willy Astor zum Lachen bringt

Gespräch Der bayerische Komiker beherrscht viele Dialekte – einen kann er jedoch überhaupt nicht. Ob sein Auftritt beim Burgauer Kultursomm­er da vielleicht Abhilfe schaffen kann?

- VON REBEKKA JAKOB

Mit Wörtern kann kaum einer so gut jonglieren wie er: Willy Astor nimmt die deutsche Sprache, biegt und dreht sie, setzt sie neu zusammen, und was am Ende herauskomm­t, ist sehr, sehr lustig. Das kann er nicht nur auf Hochdeutsc­h und Bayrisch richtig gut – man hat den Komiker schon fehlerfrei berlinern hören und einen Wiener Schmäh bekommt er auch ganz locker hin. „Aber wenn ich was überhaupt nicht gut kann, dann ist es schwäbisch“, gibt Willy Astor im Telefon-Interview mit unserer Zeitung zu.

Da trifft es sich gut, dass er Ende Mai da auftreten wird, wo das Schwäbisch­e dank der mittlerwei­le dritten Fortsetzun­g von „Schwablant­is“zur kulturelle­n Blüte gelangt: Im Rahmen des Burgauer Kultursomm­ers kommt Willy Astor am Freitag, 26. Mai, nach Burgau. Dann ist nämlich „Reim Time“in der – zwischenze­itlich bereits ausverkauf­ten – Kapuziner-Halle.

Burgau selber kennt Willy Astor von einigen Zwischenst­opps: „Viele meiner Jobs verschlage­n mich nach Baden-Württember­g – und auf dem Rückweg über die Autobahn komme ich ja in Burgau vorbei, dann kann es schon mal sein, dass ich einen Zwischenst­opp bei Station Music in Scheppach mache.“Im Burgauer Musikstudi­o von Hermann Skibbe hat er Stücke für inzwischen zwei seiner CDs produziert – aufgetrete­n ist er in der Stadt allerdings noch nie, bisher stand er nur im benachbart­en Günzburg auf der Forums-Bühne. Das wird sich nun mit dem Kultursomm­er ändern.

Mit „Reim Time“gibt es Humor direkt vom Erzeuger, „ein echter Astor“, sagt er. Einen Ghostwrite­r für seine Programme hat er nie gebraucht. Vom Hip Hop bis zum lustigen Gedicht über das Leben geht es an diesem Abend, „wie immer ist da viel schöner Unsinn dabei“. Denn der Abend soll einfach eines: Spaß machen. „Das Leben ist hart und anstrengen­d genug. Deswegen will ich auf der Bühne das machen, worüber die Leute gerne lachen.“Sich diesen ganzen schönen Unsinn auszudenke­n, sei eine schöne Arbeit – aber eben auch eine richtige Arbeit, betont der Berufs-Komiker.

Die andere Seite von Willy Astors Beruf ist die Musik, und man hört ihm an, mit welcher Begeisteru­ng er sich derzeit an diesen Arbeitsber­eich macht. Sein Gitarrenpr­ogramm Sound of Islands, mit dem er meist in den Sommermona­ten unter freiem Himmel zu hören ist, soll eine Fortsetzun­g bekommen, ein weiteres Album ist in Arbeit. Man sieht Willy Astor förmlich durchs Telefon strahlen: „Ich bin ziemlich kreativ zur Zeit.“

Wie kann man nun aber den Profi Willy Astor, der mit seinen Wortverdre­hereien und Buchstaben­spielen im Handumdreh­en ganze Säle dazu bringt, sich vor Lachen zu biegen, selbst zum Lachen bringen? „Mich kann man relativ leicht zum Lachen bringen“, findet er. „Am schnellste­n schaffen das meine zwei kleinen Kinder.“Die kreieren nämlich eine herrliche Form von Alltagskom­ik. Beispiel gefällig? „Mein kleinerer Sohn ist knapp drei. Und er kam neulich ganz aufgeregt zu mir und sagte: Papi, wir haben eine Lesbe im Haus.“Näheres Nachfragen habe dann zum Ergebnis gebracht, dass es sich wohl doch eher um ein Insekt gehandelt habe. Offenbar hat sich da das Talent zum Wortspiel im Hause Astor schon vererbt.

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Foto: Hagen Schnauss

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