Riedheim soll ein Dorf bleiben
Städteplanung Noch gibt es für den Ortskern des Leipheimer Stadtteils keinen Bebauungsplan. Das soll sich ändern. Der Stadtrat möchte den ländlichen Charakter der Ortes erhalten und große Gebäude mit vielen Wohnungen verhindern
Die alten, großen Bauernhöfe prägen das Ortsbild von Riedheim. Doch eine Vorstellung ist gar nicht so abwegig: Eines dieser großen Gebäude könnte abgerissen werden und pfiffige Geschäftsleute könnten an dieser Stelle einen großen Wohnblock mit bis zu 20 Wohnungen errichten. Wie Stadtplaner Erwin Zint erklärt, sei das in anderen Kommunen bereits geschehen. Der Leipheimer Stadtrat möchte das für den Ortsteil Riedheim verhindern und lässt daher für den Dorfkern einen Bebauungsplan aufstellen – denn dieser fehlt bislang.
In Riedheim gibt es mehrere landwirtschaftliche Höfe – doch nur noch wenige dienen diesem Zweck. Sie sind Wohngebäude oder stehen leer. Der ländliche Charakter des Ortes soll erhalten bleiben, betonte Bürgermeister Christian Konrad. Neubauten sollen sich in das Gebiet einfügen. Denn bislang gibt es kaum Vorgaben, die das regeln. Mit dem neuen Bebauungsplan wird sich das ändern.
Städteplaner Erwin Zint erklärte, dass im Dorfkern von Riedheim fast alle Gebäude gleich aussehen. „Das findet man nur noch selten im Landkreis, das sollte auf jeden Fall erhalten bleiben.“Allerdings soll aus Riedheim kein Museumsdorf werden. Aber das Ortsbild soll erhalten bleiben. Deshalb sei ein Bebauungsplan erforderlich. „Neue Bauten müssen ins Dorf passen, und auch das Dorfgefüge soll erhalten bleiben.“Denn was würde beispielsweise ein großer Wohnblock mit 20 bedeuten? Selbst mit einer Tiefgarage würden die Stellplätze kaum ausreichen und die Autos zwangsläufig auf der Straße parken. Die Bewohner selbst würden, so die Befürchtung, Riedheim als reine Schlafstätte sehen, sich aber nicht an der Dorfgemeinschaft beteiligen. Der Großteil des Dorfkerns ist bereits bebaut. „Es geht darum was kommt, wenn etwas abgerissen wird“, so Zint.
ersten Schritt haben die Städteplaner eine Bestandsaufnahme durchgeführt. Das Ergebnis: Die bestehenden Häuser ähneln sich sehr – neue sollen sich homogen einfügen. Deshalb ist im Bebauungsplan die steile Dachform aufgenommen worden und die Geschoßzahl. Diese richtet sich nach den bestehende Häusern. Ebenso wird die Anzahl der Wohneinheiten festgelegt: Maximal fünf in einem GebäuWohnungen de dürfen es sein. Außerdem soll Riedheim grün bleiben – Freiflächen sollen also gesichert werden.
Einmal wird der Bebauungsplan öffentlich ausgelegt. Da es sich nur um einem kleinen Bebauungsplan handelt, ist danach keine weitere Auslegung erforderlich, erklärte Städteplaner Zint den Stadträten.
Horst Galgenmüller (UWG) wollte wissen, ob und wie die Aspekte der Dorferneuerung im BeAls bauungsplan aufgenommen worden sind. Bauamtsleiter Jürgen Mößle erläuterte, dass diese in den Flächennutzungsplan eingeflossen sind und der neue Bebauungsplan daher nicht mit den Ideen der Dorferneuerung kollidiert.
Der Bebauungsplan betrifft das gesamte bebaute Ortsgebiet von Riedheim mit Ausnahme der Flächen, für die es bereits einen Bebauungsplan gibt.