Guenzburger Zeitung

Riedheim soll ein Dorf bleiben

Städteplan­ung Noch gibt es für den Ortskern des Leipheimer Stadtteils keinen Bebauungsp­lan. Das soll sich ändern. Der Stadtrat möchte den ländlichen Charakter der Ortes erhalten und große Gebäude mit vielen Wohnungen verhindern

- VON ANGELA BRENNER

Die alten, großen Bauernhöfe prägen das Ortsbild von Riedheim. Doch eine Vorstellun­g ist gar nicht so abwegig: Eines dieser großen Gebäude könnte abgerissen werden und pfiffige Geschäftsl­eute könnten an dieser Stelle einen großen Wohnblock mit bis zu 20 Wohnungen errichten. Wie Stadtplane­r Erwin Zint erklärt, sei das in anderen Kommunen bereits geschehen. Der Leipheimer Stadtrat möchte das für den Ortsteil Riedheim verhindern und lässt daher für den Dorfkern einen Bebauungsp­lan aufstellen – denn dieser fehlt bislang.

In Riedheim gibt es mehrere landwirtsc­haftliche Höfe – doch nur noch wenige dienen diesem Zweck. Sie sind Wohngebäud­e oder stehen leer. Der ländliche Charakter des Ortes soll erhalten bleiben, betonte Bürgermeis­ter Christian Konrad. Neubauten sollen sich in das Gebiet einfügen. Denn bislang gibt es kaum Vorgaben, die das regeln. Mit dem neuen Bebauungsp­lan wird sich das ändern.

Städteplan­er Erwin Zint erklärte, dass im Dorfkern von Riedheim fast alle Gebäude gleich aussehen. „Das findet man nur noch selten im Landkreis, das sollte auf jeden Fall erhalten bleiben.“Allerdings soll aus Riedheim kein Museumsdor­f werden. Aber das Ortsbild soll erhalten bleiben. Deshalb sei ein Bebauungsp­lan erforderli­ch. „Neue Bauten müssen ins Dorf passen, und auch das Dorfgefüge soll erhalten bleiben.“Denn was würde beispielsw­eise ein großer Wohnblock mit 20 bedeuten? Selbst mit einer Tiefgarage würden die Stellplätz­e kaum ausreichen und die Autos zwangsläuf­ig auf der Straße parken. Die Bewohner selbst würden, so die Befürchtun­g, Riedheim als reine Schlafstät­te sehen, sich aber nicht an der Dorfgemein­schaft beteiligen. Der Großteil des Dorfkerns ist bereits bebaut. „Es geht darum was kommt, wenn etwas abgerissen wird“, so Zint.

ersten Schritt haben die Städteplan­er eine Bestandsau­fnahme durchgefüh­rt. Das Ergebnis: Die bestehende­n Häuser ähneln sich sehr – neue sollen sich homogen einfügen. Deshalb ist im Bebauungsp­lan die steile Dachform aufgenomme­n worden und die Geschoßzah­l. Diese richtet sich nach den bestehende Häusern. Ebenso wird die Anzahl der Wohneinhei­ten festgelegt: Maximal fünf in einem GebäuWohnu­ngen de dürfen es sein. Außerdem soll Riedheim grün bleiben – Freifläche­n sollen also gesichert werden.

Einmal wird der Bebauungsp­lan öffentlich ausgelegt. Da es sich nur um einem kleinen Bebauungsp­lan handelt, ist danach keine weitere Auslegung erforderli­ch, erklärte Städteplan­er Zint den Stadträten.

Horst Galgenmüll­er (UWG) wollte wissen, ob und wie die Aspekte der Dorferneue­rung im BeAls bauungspla­n aufgenomme­n worden sind. Bauamtslei­ter Jürgen Mößle erläuterte, dass diese in den Flächennut­zungsplan eingefloss­en sind und der neue Bebauungsp­lan daher nicht mit den Ideen der Dorferneue­rung kollidiert.

Der Bebauungsp­lan betrifft das gesamte bebaute Ortsgebiet von Riedheim mit Ausnahme der Flächen, für die es bereits einen Bebauungsp­lan gibt.

 ?? Foto: Bernhard Weizenegge­r ?? Der Leipheimer Stadtteil Riedheim soll einen Bebauungsp­lan für die Ortsmitte bekommen. Damit soll verhindert werden, dass große Anwesen künftig durch noch größere Wohnkomple­xe ersetzt werden.
Foto: Bernhard Weizenegge­r Der Leipheimer Stadtteil Riedheim soll einen Bebauungsp­lan für die Ortsmitte bekommen. Damit soll verhindert werden, dass große Anwesen künftig durch noch größere Wohnkomple­xe ersetzt werden.

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