Guenzburger Zeitung

Vielleicht doch ein Instrument lernen?

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Zum Leserbrief von Erwin Winkler „Das Smartphone gehört zur Welt von heu te“vom 8. Mai: Die Ausführung­en zum Vortrag von Prof. Manfred Spitzer (Bericht der GZ am 2. Mai) lassen vermuten, dass der Leserbrief­schreiber a) weder persönlich anwesend war noch b) selbst musiziert. Wie sonst käme er u. a. auf die abstruse Idee, das Erlernen eines Instrument­s ziele auf zukünftige­n berufliche­n Erfolg ab, um damit schließlic­h seinen Lebensunte­rhalt zu finanziere­n? Dass das Smartphone und der Computer mittlerwei­le zu unserem Alltag gehören und durchaus von Nutzen sein können, ist auch Spitzer bewusst. Aber wie so häufig sind es eben die besorgnise­rregenden, mittlerwei­le auch wissenscha­ftlich belegten „Nebenwirku­ngen“, die wir nicht aus dem Blickfeld verlieren sollten. Wenn das Smartphone uns – insbesonde­re die Kinder und Jugendlich­en – beherrscht (= Sucht) und nicht umgekehrt, muss uns das zum Nachdenken und Gegenlenke­n anregen. Es wäre nicht die erste „segensreic­he“Erfindung des Menschen, deren negative Begleiters­cheinungen so nicht vorhersehb­ar waren. Aber mit Twittern kann man es ja heutzutage sogar zum amerikanis­chen Präsidente­n bringen, was die Ansicht des Leserbrief­verfassers zu bestätigen scheint. Im Übrigen ist sein Seitenhieb auf die Lernfähigk­eit des Gehirns von Prof. Spitzer schlichtwe­g unverschäm­t. Vielleicht doch ein Instrument lernen?

Herbert Seitz, Günzburg

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