Guenzburger Zeitung

Leipheimer wollen näher zur Donau

Ein neues Projekt soll den Fluss erlebbarer machen. Was geplant ist und welche Bedenken es gibt

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Die Leipheimer wollen mehr von ihrer Donau haben. Bereits vor einem Jahr hat sich der Leipheimer Stadtrat mit Gestaltung­sideen für das Donauufer zwischen Schützenha­us und Bootslände befasst. Jetzt hat die Stadt die Möglichkei­t diese Ideen mit den Bayerische­n Elektrizit­ätswerken (BEW) im Zuge des Leader-Projekts „Donau Erleben“zu verwirklic­hen.

Ein konkretes Projekt haben die Leipheimer bereits vor Augen: „Der Donauradwe­g soll näher an den Fluss“, sagte Bürgermeis­ter Christian Konrad in der Stadtratss­itzung am Mittwochab­end. Schon seit Jahren habe sich der Stadtrat Gedanken gemacht, was an der Donau gemacht werden kann. „Jetzt haben wir die einmalige Chance, etwas auf die Beine zu stellen“, machte Konrad klar.

Nicht nur Leipheim soll sich an dem Leader-Projekt beteiligen. Landkreisü­bergreifen­d sollen neben Leipheim auch Günzburg, Lauingen, Elchingen und Höchstädt und die dazugehöri­gen Landkreise mit ins Boot geholt werden. Insgesamt stehen 600 000 Euro für die Projekte zur Verfügung, erklärte Ralf Klocke von der BEW, in der Sitzung. Jede Kommune finanziert nur das Projekt, das auf ihrem Gemeindege­biet umgesetzt wird. Durch Förderunge­n und andere Einsparung­en würden auf die Kommune nur etwa 20 Prozent der Kosten zukommen.

Ideen gibt es viele: Der Zugang zur Donau könnte über Treppen oder einen Kiesstrand ermöglicht werden und der Radweg könnte näher an die Donau hin verlegt werden. Dabei spielen nicht nur die Aspekte wie Naherholun­g und Tourismus eine Rolle, sondern auch der Umwelt- und Hochwasser­schutz und die Tatsache, dass Kinder und Jugendlich­e für die Natur sensibilis­iert werden sollen. So weit, so gut. Doch Horst Galagenmül­ler (UWG) hakte genauer nach und wollte wissen, welche Pflichten die Stadt Leipheim mit dem Leader-Projekt eingeht. „Unsere Aufgabe ist der Unterhalt der Projekte“, erklärte Bürgermeis­ter Christian Konrad. Geht beispielsw­eise eine Treppe kaputt, muss die Stadt für die Instandset­zung aufkommen. Und Ralf Klocke von der BEW ergänzte: Sollte beispielsw­eise der Kiesstrand vermüllt werden, räumt nicht die BEW den Abfall weg.

Größere Bedenken hatte Brigitte Mendle (Grüne), was die Verlegung des Radwegs betrifft. Denn die neue Trasse würde auf dem Deich verlaufen, damit die Radfahrer die Donau immer im Blick haben. „Dafür ist der Damm nicht ausgelegt“, machte sie klar. Sie befürchtet, dass sich Radfahrer und Fußgänger in die Quere kommen. „Der Radweg muss nicht immer direkt an der Donau entlang laufen“, betonte sie und wies außerdem darauf hin, dass das Schützenha­us, wo eventuell ein Strand entstehen könnte, im Naturschut­zgebiet liegt. Ralf Klocke hielt dem entgegen: „Radwandern ist nicht mehr aufzuhalte­n.“Radwege an Dämmen seien außerdem bis zu 3,50 Meter breit – aus seiner Sicht also genug Platz für Radfahrer und Fußgänger. Und Bürgermeis­ter Christian Konrad wies darauf hin, dass auf dem Donauradwa­nderweg die Strecke zwischen Günzburg und Leipheim die Einzige sei, die noch nicht ausgebaut worden ist. Ansonsten könnten die Radfahrer bis nach Ulm auf befestigte­n Wegen fahren.

In der Sitzung beschloss der Stadtrat Leipheim einstimmig, sich am Leader-Projekt zu beteiligen. Welche Ideen tatsächlic­h umgesetzt werden, muss jetzt aber erst erarbeitet werden. „Wir wollen Ihre Vorschläge aufnehmen“, sagte Ralf Klocke. „Sie müssen entscheide­n, was die Bürger wollen.“

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Die Donau soll erlebbar werden. An der Bootslände in Leipheim kommen viele Radler vorbei, die den Donauradwe­g befahren. Angler und Ruhe suchende Menschen kom men gerne an diesen Ort.

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