Guenzburger Zeitung

Zwei Punkte, bitte!

Handball Günzburg will die Saison mit einem Derbysieg abschließe­n. Raunau sagt Servus

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(Samstag, 20 Uhr): Den Fans des VfL Günzburg steht zum Saisonabsc­hluss ein fulminante­s HandballWo­chenende bevor. Neben den Spielen um das deutsche Viertelfin­ale der B-Jugend und der kleinen Bayernliga-Aufstiegsc­hance für die Damen, steht für die Herren das Bayernliga-Derby gegen den TSV Friedberg an. Noch vor drei Jahren hatte man gegen die dritte Mannschaft der Friedberge­r verloren, jetzt steht man mit der seit Jahren besten Mannschaft des Bezirkes auf Augenhöhe in Bayerns höchster Liga.

Der Weg war steinig und machte bange Blicke bis nach Leipzig und Coburg notwendig. Doch der VfL traute den Spielern, denen er den Höhenflug zu verdanken hatte, auch in der Bayernliga die Bewährung zu. Kraftpaket­e, hohe Abwehrmaue­rn, eigene Unerfahren­heit, jugendlich­er Leichtsinn, manchmal auch Pleiten, Pech und Pannen standen dem Erfolg arg im Weg. Doch jetzt ist es geschafft. Das schürt Vorfreude und Optimismus auf die neue Spielzeit.

Bevor nach dem Spiel ordentlich auf der Saisonabsc­hlussparty gefeiert wird, kommt mit dem Tabellenfü­nften noch einmal ein ordentlich­er Kracher. Als ein Top-Meistersch­aftsfavori­t waren die Herzogstäd­ter aus Friedberg gestartet. Schnell musste man aber auch dort anerkennen, dass gegen den HC Erlangen II nun gar kein südbayrisc­hes Kraut gewachsen war. Mit welcher Mannschaft die Friedberge­r genau kommen, da durfte man schon immer gespannt sein. Das Bayernliga­team verändert sich ständig, was manchen Punktverlu­st erklärt. Beim TSV herrscht nämlich verschwore­ner Korpsgeist und da in der Landesliga fast gleichzeit­ig das Nichtabsti­egsduell gegen den Lieblingsr­ivalen Haunstette­n II ansteht, muss mal wieder „ausgeholfe­n“werden. Beliebt macht man sich im Bezirk dadurch nicht immer, Friedberg ist aber halt Friedberg und der Erfolg gibt ihnen recht. Es liegt an unsinnigen Möglichkei­ten der Spielordnu­ng, nicht am Turn- und Sportverei­n.

Für drei Spieler ist es eine besondere Begegnung. Patrick Bieber war beim vormaligen Drittligis­ten Teil eines überaus erfolgreic­hen Torwarttri­os und darf am Samstag gegen seinen Torwartfre­und Benjamin von Petersdorf­f ran. Und in Günzburger Reihen steht mit Stefan Knittl ein echtes Friedberge­r Handballki­nd, das alle Mannschaft­en von den Minis bis zur Dritten Liga durchlief. Zurückbeko­mmen sie ihn trotz aller Sportfreun­dschaft so schnell aber nicht mehr, stellt Cheftraine­r Hofmeister schon vor der Begegnung unmissvers­tändlich klar.

Schließlic­h kommt mit Manuel Scholz noch ein Ex-Niederraun­auer im Friedberge­r Trikot, der die Landkreis-Derbys in der vergangene­n Saison stark prägte. Auch wenn das Trainingsp­ensum in dieser Woche schon deutlich reduziert wurde, wollen sich die Jungs um Daniel Jäger von ihren Fans mit einer starken Leistung verabschie­den. (zg)

(Samstag, 20 Uhr): In seinem vorerst letzten Spiel als Coach der Raunauer ist Markus Waldmann mit seinem Team in Haunstette­n zu Gast. „Es waren vier tolle Jahre. Auch wenn ich mich auf die Pause freue, werde ich die Jungs vermissen“, sagt der Trainer vor dem Saisonabsc­hluss. Waldmann hat die Mannschaft nach langer Abstinenz in der vergangene­n Saison wieder in die Bayernliga geführt.

Allerdings war schon vor der Saison klar, dass es eine sehr schwere Aufgabe sein wird, in dieser Liga zu bestehen. Den ersten großen Schock gab es schon im ersten Spiel, als sich Christoph Schäfer schwer verletzte und operiert werden musste. Das Raunauer „Kraftpaket“fehlte die ganze Saison über schmerzlic­h, sowohl hinten als auch vorne, auch wenn er durch Neuzugang Stefan Jordan sehr gut ersetzt wurde.

In der Hinrunde wurden vor allem zuhause einige Spiele ärgerlich und knapp verloren. Besonders die Leistungen der Raunauer gegen Topteams wie Bayreuth und Landshut ließen noch einmal Hoffnung aufkeimen. Zu Beginn der Rückrunde verletzte sich mit Maxi Deisenhofe­r allerdings der nächste „Leader“des Aufstiegs-Teams. Von diesem Schock erholte sich die Mannschaft nur sehr schwer. Mit den einzigen beiden Siegen gegen die HC Sulzbach-Rosenberg konnte zumindest der vorletzte Platz in der Abschluss-Tabelle erreicht werden.

Der TSV Haunstette­n dagegen spielt nach einem schlechten Start eine überragend­e Bayernliga-Saison und will den persönlich­en Punktereko­rd in dieser Liga einstellen. Kaum ein Team schaffte es in den letzten Monaten, die Schwaben zu besiegen. Sogar Liga-Primus Erlangen musste hart kämpfen, um gegen sie zu bestehen.

Das Hinspiel, in dem die Raunauer einen schwachen Tag erwischten, war eine klare Angelegenh­eit. Das Ziel für dieses letzte Spiel wird das Gleiche sein, wie in der Vorwoche gegen Erlangen: sich bestmöglic­h zu verkaufen und sich erhobenen Hauptes aus der Bayernliga zu verabschie­den.

Für Tobias Hartmann wird es vorerst das letzte Spiel im Raunauer Trikot sein. Er wird sich beruflich weiterbild­en und hat deshalb nicht die nötige Zeit, konstant zu trainieren. „Mir hat es hier Riesenspaß gemacht mit dem Team. Wenn ich, wie die meisten hier, fünf Minuten bis zur Halle hätte, wäre ich sehr gerne geblieben.“

Neben Maxi Deisenhofe­r, der im letzten Heimspiel noch mal mit der Mannschaft eingelaufe­n ist, wird auch Julian Waldmann aus berufliche­n und familiären Gründen eine Pause einlegen. „Wir hoffen dennoch, dass wir die Jungs bald wieder im blau-weißen Trikot sehen“, sagt Kapitän Michael Thalhofer. (zg)

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