Shisha statt Schützen
Neue Nutzung für Haus in Knöringen
Für den geplanten Wohnkomplex mit zwei Gewerbeeinheiten im Bereich Ulmer Straße, Kellerberg und Binsentalstraße im Burgauer Stadtteil Oberknöringen anstelle des ehemaligen Schützenhauses ist beim Landratsamt in Günzburg nach wie vor kein Bauantrag eingereicht worden. Das erklärt die Behörde auf Nachfrage unserer Zeitung. Auch das städtische Bauamt hat nichts mehr zu dem Projekt gehört. Nachdem das Objekt wieder zu pachten war (wir berichteten), ist jetzt aber neue Außenwerbung an dem Gebäude angebracht.
Demnach soll dort eine Shishalounge unter dem Namen Paradiso II eröffnen. Auf der Facebookseite des Betreibers, zu dem auch ein solches Lokal in Augsburg gehört, ist kein Termin genannt. Im letzten Eintrag vom 21. April steht nur „bald“. Und es wird angekündigt: „Unserem orientalischen Stil bleiben wir natürlich treu. Es erwartet euch ein wunderschöner VIP-Bereich, eine traumhafte Terrasse (...) und vieles mehr.“Die Anfrage unserer Zeitung zu dem Projekt blieb bislang jedoch unbeantwortet. Auch der Eigentümer des Gebäudes und die ursprünglich von ihm für den Wohnkomplex beauftragte Projektbau-Firma antworten nicht.
Der Vorsitzende der Schützengesellschaft Oberknöringen, Thomas Henle, sagt gegenüber unserer Zeitung allerdings, dass er angesichts der Entwicklung keine Hoffnung mehr habe, dass die Schützen in ihr früheres Schützenhaus zurückkehren können. Wie berichtet, war der Nutzungsvertrag vom Eigentümer gekündigt worden. „Bei einer normalen Wirtschaft hätten wir noch Hoffnung gehabt, bei einer ShishaLounge aber nicht.“Die Schützen fühlten sich ungerecht behandelt, zumal der Verein das Haus gebaut habe, aber es gebe keine rechtliche Handhabe. „Deshalb bleiben wir weiter Gast bei den Schützen in Burgau“, sagt Henle. „Aber wir wollen in absehbarer Zeit mit der Stadt sprechen, ob es vielleicht eine Alternative für uns gibt.“(cki)