Schülerzahlen im Landkreis: Gewinner und Verlierer
Unterricht Die Anmeldungen an den Realschulen und Gymnasien spiegeln auch die jüngsten Veränderungen in der Schullandschaft wieder. 138 Kinder warten noch auf Prüfungsergebnisse
Für 138 Schüler im Landkreis Günzburg ist der heutige Donnerstag ein ganz entscheidender Tag: Es ist der letzte Tag des Probeunterrichts an den Gymnasien und Realschulen, der Tag, an dem die Viertklässler in der mündlichen Prüfung noch einmal zeigen können, dass sie das Zeug dazu haben, die von ihnen gewünschte Schulart zu besuchen – obwohl ihre Noten im Übertrittszeugnis dafür nicht ausgereicht haben. An den meisten Schulen wird dieses Ergebnis des Probeunterrichts aber nichts mehr an der Zahl der Eingangsklassen ändern, die sich durch die Anmeldungen ergeben. Vergleicht man das Material, das am Montag im Kultur-, Jugendund Sportausschuss des Kreistags vorgestellt wurde, zeigt sich ganz deutlich: Durch die Öffnung der Maria-Ward-Schulen Günzburg für Buben und die der ZimmermannRealschule Günzburg für Mädchen gibt es klare Gewinner bei den Anmeldezahlen – und auch einen deutlichen Verlierer.
Eindeutig gewonnen hat die Dominikus-Zimmermann-Realschule, die erst vor Kurzem den Zusatz „für Knaben“aus ihrem Namen gestrichen hat. 50 Kinder haben sich dort angemeldet, neun von ihnen durchlaufen noch den Probeunterricht. Acht Mädchen sind bereits sicher auf der Realschule, zwei weitere beenden heute den Probeunterricht. Für die Realschule bedeutet das: Zwei Eingangsklassen kommen in jedem Fall zustande. Im laufenden Schuljahr hatte die Realschule lediglich 39 Anmeldungen, davon elf im Probeunterricht. Nur mit einer Ausnahmegenehmigung konnten zwei Eingangsklassen gebildet werden.
Auch an der Maria-Ward-Realschule Günzburg sind die Schülerzahlen im Vergleich zum Vorjahr in die Höhe geschossen. 53 Mädchen und 13 Buben haben sich bereits fest angemeldet, 15 Mädchen und vier Buben machen noch die Aufnahmeprüfungen. Die Realschule dürfte damit nach längerer Pause wieder drei Eingangsklassen zusammen bekommen, im Vorjahr waren es noch zwei fünfte Klassen bei 40 Anmeldungen und 14 Mädchen im Probeunterricht.
Eine hohe Quote an Kindern im Probeunterricht hat auch die Staatliche Realschule Krumbach: 68 Kindern, die den erforderlichen Notenschnitt von mindestens 2,66 bereits mitbringen, stehen 18 Kinder gegenüber, die es über den Probeunterricht versuchen. Drei Eingangsklassen werden voraussichtlich hier entstehen.
Die Ichenhauser Hans-MaierRealschule wird vermutlich wie in den vergangenen Jahren ebenfalls auf drei fünfte Klassen kommen. Hier haben sich 66 neue Fünftklässler fest angemeldet, 19 Kinder absolvieren heute die mündlichen Prüfungen des Probeunterrichts.
Einen deutlichen Rückgang bei den Anmeldezahlen verzeichnen dagegen die Markgrafen-Realschule Burgau und die Christoph-vonSchmid-Realschule Thannhausen. Waren es in Burgau im laufenden Schuljahr noch 54 Anmeldungen und stolze 34 Teilnehmer am Probeunterricht, haben sich dieses Jahr nur 36 Kinder fest angemeldet, den Probeunterricht beenden heute 16 Kinder. Die Zahl der Eingangsklassen wird von drei auf zwei sinken. Die Thannhauser Realschule musste im aktuellen Schuljahr wegen des großen Zulaufs sogar fünf Eingangsklassen bilden bei insgesamt 122 Anmeldungen plus 13 Probe-Schülern. Für das Schuljahr 2017/2018 steht dagegen nun die niedrigste Anmeldezahl der vergangenen fünf Jahre. Sie liegt bei 91 plus 15 im Probeunterricht. Wie in den übrigen Jahren dürften hier wieder vier Eingangsklassen gebildet werden.
Im Krumbacher Simpert-Kraemer-Gymnasium findet derzeit der Probeunterricht für das SKG und das Ursberger Ringeisen-Gymnasium gemeinsam statt. Jeweils fünf Kinder versuchen, ihre Chance im zweiten Anlauf auf die beiden Gymnasien zu nutzen. 106 Kinder sind bereits fest am SKG angemeldet, das wie in den Vorjahren wieder vier Eingangsklassen bilden dürfte. In Ursberg sind 98 Kinder fest angemeldet, auch hier sind vier Eingangsklassen vorgesehen. Beide Gymnasien verzeichnen einen leichten Anstieg der Schülerzahlen im Vergleich zum Vorjahr.
Deutlich weniger Kinder haben sich dafür am Dossenberger-Gymnasium Günzburg angemeldet: Hier dürften erstmals seit Langem nur drei Eingangsklassen zustande kommen. Das Dossenberger scheint damit der klare Verlierer der Schulöffnungen in Günzburg zu sein – denn nur 65 Kinder werden sicher in die fünften Klassen dieser Schule gehen. Fünf weitere Kinder probieren es noch mit dem Probeunterricht. Im laufenden Schuljahr sind 104 Kinder dort angemeldet gewesen, elf davon haben den Probeunterricht besucht.
Den Probeunterricht am St. Thomas Gymnasium Wettenhausen besuchen so viele Kinder wie schon lange nicht: 14 Kinder wählten dieses Jahr diese Möglichkeit, um zusammen mit den 74 bereits fest angemeldeten dort den Unterricht besuchen zu dürfen. Im Vergleich zu den relativ starken beiden Vorjahren sind die Anmeldezahlen zwar etwas zurückgegangen, drei Eingangsklassen dürften es hier jedoch jedenfalls wieder werden.
Nahezu verdoppelt hat sich die Zahl der angemeldeten Kinder am Maria Ward Gymnasium Günzburg. 51 Mädchen und zwölf Buben sind dort angenommen worden, sieben Buben und sechs Mädchen haben heute ihre letzten Prüfungen im Probeunterricht. Ihr Abschneiden entscheidet auch darüber, ob das Gymnasium wie in den Vorjahren zwei oder sogar drei Eingangsklassen schafft.