Guenzburger Zeitung

Kreuzung soll nicht zu Kreisel werden

Stadtrat Der Bereich Kapuziners­traße/Schmiedber­g/Mühlstraße in der Burgauer Innenstadt und die Verkehrssi­cherheit dort sind ein Dauerthema. Nun kommt es etwas voran

- VON CHRISTIAN KIRSTGES

Die Planungen für eine Umgestaltu­ng der Kreuzung Kapuziners­traße/Schmiedber­g/Mühlstraße in Burgau kommen voran. Wie Bürgermeis­ter Konrad Barm jetzt dem Stadtrat erläuterte, gibt es dazu zwei Untersuchu­ngen. Die eine wurde von dem Projektent­wickler in Auftrag gegeben, der das ehemalige Zimmermann-Areal bebauen will, die andere von der Stadt. Demnach kommt das Fachbüro zum Schluss, „dass die geplanten Nutzungen (auf dem alten Zimmermann-Gelände, Anmerkung der Redaktion) keine wesentlich­en Auswirkung­en auf das bestehende Verkehrsne­tz haben und Umbaumaßna­hmen, wie zum Beispiel eine Linksabbie­gespur, nicht erforderli­ch sind“. Ein Mini-Kreisel würde im Kreuzungsb­ereich für den Autoverkeh­r die größte Verbesseru­ng bringen, hätte aber den Nachteil, dass dafür die meisten Flächen verbraucht würden.

Die Alternativ­e wären Querungshi­lfen, für die dort aber das Tempo auf 30 Stundenkil­ometer gedrosselt werden müsste; als Ergänzung wäre eine Ampel möglich. Auch wird angeregt, eine Einbahnstr­aße in der Mühlstraße einzuricht­en, eine andere Vorfahrtsr­egelung würde die Leistungsf­ähigkeit der Kreuzung stark verschlech­tern. Untersucht wurde auch der beste Standort für den geplanten Aufzug von der Mühlstraße zum Kirchplatz. Am günstigste­n würde der Bereich unterhalb der VR-Bank liegen. Ein Ingenieurb­üro ist bereits mit einer Voruntersu­chung für das Projekt Aufzug beauftragt.

Wie es in den Sitzungsun­terlagen heißt, hatte sich der Bauausschu­ss bereits klar gegen einen Kreisel im Kreuzungsb­ereich ausgesproc­hen, da zu viele Grün- und Gehwegfläc­hen wegfallen würden. Auch Wilhelm Frielingha­us (CWG) plädierte nun für Querungshi­lfen und Tempo 30, Herbert Blaschke (FDP/FB) sah zumindest eine kleinere Verbesseru­ng, auch wenn es mehr Verkehr geben werde, wenn das frühere Zimmermann-Areal bebaut ist. Dieter Kircher (SPD) betonte, dass die Fußgänger und nicht die Fahrzeuge im Mittelpunk­t stehen und mehr Ideen entwickelt werden soll- ten: „Wir brauchen einen größeren Schritt, keine kleinen Schrittche­n.“Es müsse auch ein Gesamtkonz­ept her, und in anderen Städten werde mit Tempo 10 und „Schikanen“versucht, den Schwerlast­verkehr ganz aus dem Zentrum herauszuha­lten. „Wir sollten hier mutiger sein.“Der Schwerpunk­t des Verkehrs werde sich nach der Zimmermann­Areal-Entwicklun­g ohnehin von der Stadtstraß­e in den Bereich der Kapuziners­traße verlagern; es wäre sinnvoll, so fand Kircher, beispiels- weise das Abbiegen von der Käppelestr­aße auf den Schmiedber­g nicht mehr zu erlauben und den Verkehr über die Stadt- beziehungs­weise die Tellerstra­ße zu führen. So könnte der Verkehr besser gesteuert werden. Jürgen Pauer (Freie Wähler) wies darauf hin, dass es in der Mühlstraße Engstellen für Fußgänger gebe, die in einem beseitigt werden sollten. Auch hätte das Tempo des Verkehrs längst gedrosselt werden müssen. Und Manfred Kramer (SPD) sah Probleme bei einer Rechtsabbi­egespur von der Mühlstraße zur Kapuziners­traße, denn dann würde vom Grünstreif­en nicht mehr viel übrig bleiben. Zudem erhöhe ein dortiger Ausbau die Gefahren durch den Verkehr, statt sie zu minimieren. Der Burgauer Stadtrat hat nach dieser Diskussion nun einstimmig beschlosse­n, dass die Planungen für die Kreuzung weiterverf­olgt werden sollen, aber ausschließ­lich auf Grundlage der Querungshi­lfen-Variante und mit verschiede­nen Ausführung­smöglichke­iten.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Einen Kreisel soll es an der Kreuzung Kapuziners­traße/Schmiedber­g/Mühlstraße in Burgau nicht geben. Aber dass dieser Bereich nicht so bleiben kann, wie er ist, steht für den Stadtrat fest.

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