Kreuzung soll nicht zu Kreisel werden
Stadtrat Der Bereich Kapuzinerstraße/Schmiedberg/Mühlstraße in der Burgauer Innenstadt und die Verkehrssicherheit dort sind ein Dauerthema. Nun kommt es etwas voran
Die Planungen für eine Umgestaltung der Kreuzung Kapuzinerstraße/Schmiedberg/Mühlstraße in Burgau kommen voran. Wie Bürgermeister Konrad Barm jetzt dem Stadtrat erläuterte, gibt es dazu zwei Untersuchungen. Die eine wurde von dem Projektentwickler in Auftrag gegeben, der das ehemalige Zimmermann-Areal bebauen will, die andere von der Stadt. Demnach kommt das Fachbüro zum Schluss, „dass die geplanten Nutzungen (auf dem alten Zimmermann-Gelände, Anmerkung der Redaktion) keine wesentlichen Auswirkungen auf das bestehende Verkehrsnetz haben und Umbaumaßnahmen, wie zum Beispiel eine Linksabbiegespur, nicht erforderlich sind“. Ein Mini-Kreisel würde im Kreuzungsbereich für den Autoverkehr die größte Verbesserung bringen, hätte aber den Nachteil, dass dafür die meisten Flächen verbraucht würden.
Die Alternative wären Querungshilfen, für die dort aber das Tempo auf 30 Stundenkilometer gedrosselt werden müsste; als Ergänzung wäre eine Ampel möglich. Auch wird angeregt, eine Einbahnstraße in der Mühlstraße einzurichten, eine andere Vorfahrtsregelung würde die Leistungsfähigkeit der Kreuzung stark verschlechtern. Untersucht wurde auch der beste Standort für den geplanten Aufzug von der Mühlstraße zum Kirchplatz. Am günstigsten würde der Bereich unterhalb der VR-Bank liegen. Ein Ingenieurbüro ist bereits mit einer Voruntersuchung für das Projekt Aufzug beauftragt.
Wie es in den Sitzungsunterlagen heißt, hatte sich der Bauausschuss bereits klar gegen einen Kreisel im Kreuzungsbereich ausgesprochen, da zu viele Grün- und Gehwegflächen wegfallen würden. Auch Wilhelm Frielinghaus (CWG) plädierte nun für Querungshilfen und Tempo 30, Herbert Blaschke (FDP/FB) sah zumindest eine kleinere Verbesserung, auch wenn es mehr Verkehr geben werde, wenn das frühere Zimmermann-Areal bebaut ist. Dieter Kircher (SPD) betonte, dass die Fußgänger und nicht die Fahrzeuge im Mittelpunkt stehen und mehr Ideen entwickelt werden soll- ten: „Wir brauchen einen größeren Schritt, keine kleinen Schrittchen.“Es müsse auch ein Gesamtkonzept her, und in anderen Städten werde mit Tempo 10 und „Schikanen“versucht, den Schwerlastverkehr ganz aus dem Zentrum herauszuhalten. „Wir sollten hier mutiger sein.“Der Schwerpunkt des Verkehrs werde sich nach der ZimmermannAreal-Entwicklung ohnehin von der Stadtstraße in den Bereich der Kapuzinerstraße verlagern; es wäre sinnvoll, so fand Kircher, beispiels- weise das Abbiegen von der Käppelestraße auf den Schmiedberg nicht mehr zu erlauben und den Verkehr über die Stadt- beziehungsweise die Tellerstraße zu führen. So könnte der Verkehr besser gesteuert werden. Jürgen Pauer (Freie Wähler) wies darauf hin, dass es in der Mühlstraße Engstellen für Fußgänger gebe, die in einem beseitigt werden sollten. Auch hätte das Tempo des Verkehrs längst gedrosselt werden müssen. Und Manfred Kramer (SPD) sah Probleme bei einer Rechtsabbiegespur von der Mühlstraße zur Kapuzinerstraße, denn dann würde vom Grünstreifen nicht mehr viel übrig bleiben. Zudem erhöhe ein dortiger Ausbau die Gefahren durch den Verkehr, statt sie zu minimieren. Der Burgauer Stadtrat hat nach dieser Diskussion nun einstimmig beschlossen, dass die Planungen für die Kreuzung weiterverfolgt werden sollen, aber ausschließlich auf Grundlage der Querungshilfen-Variante und mit verschiedenen Ausführungsmöglichkeiten.