Guenzburger Zeitung

Tipps, Tapes und heilende Hände

Crosstriat­hlon Physiother­apeutin Anja Göpfert fiebert beim Wettkampf in Günzburg in zweifacher Hinsicht mit. Dem Stress beim Wettkampf begegnet sie mit Spaß an der Arbeit

- VON JULIA SCHORER

Der Günzburger Triathlon rückt immer näher, nicht nur bei den Athleten steigt die Spannung. Auch Anja Göpfert aus Ichenhause­n freut sich schon auf den Wettkampf. Wenn sich am kommenden Sonntag beim Crosstriat­hlon 270 Teilnehmer im Schwimmen, Radfahren und Laufen messen, ist sie als betreuende Physiother­apeutin am Start. Gleichzeit­ig fiebert sie auch mit ihrer Tochter Nathalie mit, die ihren ersten Wettkampf überhaupt bestreitet. Doch wie kam Familie Göpfert überhaupt zu dem Triathlon?

„Der Vorsitzend­e des Günzburger Triathlonv­ereins ist ein Patient von mir“, erklärt Anja Göpfert, die Masseurin mit dem Zusatz Sportphysi­otherapeut­in ist. „Über ihn bin ich in den Verein hineingeko­mmen.“

Auch die 17-jährige Natalie ist seit einem Dreivierte­ljahr Mitglied im Verein. Ihre Mutter betreut die Sportler das ganze Jahr über. „Wichtig ist einfach, dass bei den Triathlete­n das Gesamtpake­t stimmt“, erklärt Göpfert. „Das Training im Vorfeld muss passen und es müssen auch Trainingsp­ausen eingelegt werden. Auch die richtige Ernährung ist wichtig.“Behandelt werden bei Anja Göpfert die Athleten vor den Wettkämpfe­n vor allem mit Wärme, Tapes und Massagen. Damit sie einen Sportler effektiv behandeln kann, muss sie ihn aber persönlich sehen. „Sobald etwas zwickt oder Beschwerde­n da sind, sollte das immer sofort behandelt werden.“

Am Sonntag stehen für sie vor allem Behandlung­en und Nach-Wettkampf-Massagen an. Sie werden eher oberflächl­ich sein, damit sich die Muskeln entspannen können und es nicht zu anstrengen­d wird, so die Physiother­apeutin. „Das ist dann schon eine Höchstleis­tung für mich“, sagt Göpfert. „Es herrscht im Ziel ein ständiger Wechsel, die Sportler sind natürlich nicht frisch geduscht und haben gerade einen Wettkampf hinter sich. Aber das macht mir einfach Spaß.“

Der schönste Moment wird für die Physiother­apeutin sein, wenn die Athleten mit strahlende­n Augen das Ziel erreichen. „Ich freue mich vor allem für diejenigen, die vorher Beschwerde­n hatten, sich nicht sicher waren, ob sie starten können und es dann doch ins Ziel schaffen.“Anja Göpfert übt ihren Beruf seit mittlerwei­le 28 Jahren aus und „bereut keinen Tag“. Selbststän­dig gemacht hat sie sich mit ihrer Praxis in Ichenhause­n vor 16 Jahren.

Der Triathlon findet heuer bereits zum dritten Mal in Günzburg statt. 200 Einzelteil­nehmer und 26 Staffeln, die teils von weit jenseits der Landkreisg­renzen aus anreisen, haben sich angemeldet. Damit ist der Triathlon voll ausgebucht. Zum ersten Mal gibt es auch einen Kinderund Jugendtria­thlon.

Da wird auch Natalie Göpfert starten. Sie belegt im Gymnasium das Sport-Additum und ist über das Schwimmen zum Triathlonv­erein gekommen. Neben den Klausuren in der Schule und den Fahrstunde­n für den Führersche­in ist es für die 17-Jährige oft gar nicht so einfach, Zeit zum Trainieren zu finden. Trotzdem: Zweimal die Woche geht Natalie schwimmen, viermal laufen und mehrmals Radfahren, immer unter Anleitung ihrer Trainer Thomas Gatterer und Denis Cepcip. „Mir gefällt am Triathlon vor allem, dass das Training so abwechslun­gsreich ist“, erzählt Natalie. „Ich bin flexibel und kann mir jeden Tag aussuchen, was ich trainieren möchte.“

Natürlich ist Natalie nach ihrem wochenlang­en Training schon ziemlich aufgeregt. „Mir ist es einfach nur wichtig, dass ich ins Ziel komme“, erklärt Natalie. „Und dass alles ohne Pannen und Stürze klappt.“Im Ziel wird dann Natalies Mutter auf sie warten – und sich mindestens genauso wie ihre Tochter freuen, dass der Triathlon erfolgreic­h geschafft ist.

 ?? Foto: Julia Schorer ?? Anja Göpfert „behandelt“ihre Tochter Natalie in ihrer Praxis in Ichenhause­n. Was hier in lockerer Atmosphäre stattfinde­t, wird der Physiother­apeutin am Wettkampft­ag alles abverlange­n. Aber Anja Göpfert macht es aus Überzeugun­g – und mit Freude an der...
Foto: Julia Schorer Anja Göpfert „behandelt“ihre Tochter Natalie in ihrer Praxis in Ichenhause­n. Was hier in lockerer Atmosphäre stattfinde­t, wird der Physiother­apeutin am Wettkampft­ag alles abverlange­n. Aber Anja Göpfert macht es aus Überzeugun­g – und mit Freude an der...

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