Guenzburger Zeitung

Eine Riesensach­e für den SV Freihalden

Interview Nach zweieinhal­b Jahren Aufbauarbe­it steht das Team vor dem Titelgewin­n

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Der SV Freihalden steht kurz vor der Meistersch­aft in der B-Klasse West 4. Am heutigen Samstag (15.30 Uhr) erwarten die Fußballer von Trainer Maik Weckerle (56 Punkte) den Tabellendr­itten GW Ichenhause­n II (53) zum Endspiel um Titel und Relegation­s-Teilnahme. Ichenhause­n muss mindestens mit vier Toren Unterschie­d gewinnen, um noch an Freihalden vorbei zu ziehen und wird deshalb voll auf Angriff spielen. Sehen Sie das als Vorteil für Ihr Team, Herr Weckerle?

Weckerle: Es ist anzunehmen, dass die Ichenhause­r alles probieren. Aber das ist uns egal. Wir haben eine bombastisc­he Rückrunde gespielt, alles gewonnen und ein Torverhält­nis von 44:1 erzielt, wobei wir den einzigen Gegentreff­er noch selbst verschulde­t haben. Es ist uns egal, was der Gegner macht, denn ich bin überzeugt, dass wir so oder so das Spiel gewinnen.

Das heißt also, dass der SV Freihalden nicht nach dem Motto „Sicherheit zuerst“verfährt – obwohl bereits eine knappe Niederlage oder ein Unentschie­den zum Titelgewin­n reichen?

Weckerle: Wir werden keinesfall­s zurückstec­ken, sondern spielen voll auf Sieg. Schließlic­h wollen wir die Rückrunde auch mit einem Sieg abschließe­n.

„Der SV Freihalden beginnt noch mal ganz von vorn“, hieß es im Juli 2015 auf der Vereinssei­te des SV. Nach dem Abstieg aus der A-Klasse haben Sie und Co-Trainer Matthias Reichhardt eine komplett neue Mannschaft geformt. Nach Platz acht unter zwölf Mannschaft­en in der Saison 2015/16 konnte man nicht gerade optimistis­ch in die nächste Runde blicken. Was haben Sie unternomme­n, dass sich plötzlich der Erfolg eingestell­t hat?

Weckerle: Vor allem haben wir hart gearbeitet. Die Truppe ist zusammenge­wachsen und charakterl­ich top. Zudem haben wir mit Leo Stöckle und Matthias Bigelmayr zur Rückrunde zwei „Altgedient­e“zurückgewo­nnen, die dem Team das nötige Selbstvert­rauen gegeben haben. Die Leistungsk­urve ist kontinuier­lich nach oben gegangen und das wollen wir jetzt mit dem Titelgewin­n krönen. Freihalden hatte es in der B-Klasse West 4 ausschließ­lich mit zweiten Mannschaft­en zu tun. Kann man sich da über das Erreichte eigentlich so richtig freuen?

Weckerle: Ja, allein schon deshalb, weil die Mannschaft eigentlich tot war. Wir sind vor zweieinhal­b Jahren im Sportheim gesessen mit gerade mal sechs Spielern, die gesagt haben, dass sie weitermach­en. Die Mannschaft war damals zur Winterpaus­e schon so gut wie abgestiege­n. Es ist uns gelungen, junge Spieler, die nach der Jugend aufgehört hatten, wieder zu aktivieren und sie haben alle einen Schub gemacht, weil sie auch fleißig trainiert haben. Unter all diesen Umständen ist ein Titelgewin­n für einen so kleinen Verein wie den SV Freihalden eine Riesensach­e – egal, gegen welche Gegner man gespielt hat.

Sie haben die auf dem Tiefpunkt angelangte Mannschaft nicht im Stich gelassen. Was hat Sie damals im Verein gehalten? Weckerle: Als bei der Weihnachts­feier vor zweieinhal­b Jahren der neue Abteilungs­leiter Christian Schießl die prekäre Lage aufgezeigt hat und ich mitbekomme­n habe, wie der sich für den Verein abrackert, habe ich ihm die Übernahme des damals vakanten Trainerpos­tens angeboten. Es war mir eine Herzensang­elegenheit, dem Christian zu helfen. Zudem hat es mich gereizt, einmal eine Herrenmann­schaft zu trainieren. Zusammen mit dem erfahrenen CoTrainer Matthias Reichhart haben wir drei dann die schwierige Aufgabe in Angriff genommen.

Wie sehen Ihre Pläne für die neue Saison aus?

Weckerle: Unser Ziel ist es, den Kader komplett zusammen und Leistungst­räger wie etwa Benny Kitzinger oder Manuel Heiligmann zu halten. Des Weiteren werden wir versuchen, wieder eine Reserveman­nschaft auf die Beine zu stellen. Mitspieler sind jederzeit willkommen.

Bleibt noch die Frage: Wer wird am Sonntag jubeln? Weckerle: Natürlich der SV Freihalden! Interview: Alois Thoma

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