Folger holt auf
Motorrad Neuling punktet in der MotoGP. Sorge um schwer verletzten Ex-Weltmeister
Noch bei der Trainingseinheit am Freitagabend hatten die Basketballer von Ratiopharm Ulm nicht sicher gewusst, gegen wen sie am Sonntag spielen würden. Wie berichtet hatte Ludwigsburg Protest gegen die Niederlage im fünften Viertelfinalspiel eingelegt. Damit gab es zwei Optionen: Wiederholung dieser Partie oder Halbfinale gegen Oldenburg.
Thorsten Leibenath schildert sein Dilemma: „Ich musste den Spielern sagen, dass wir vielleicht noch einmal gegen Ludwigsburg ran müssen. Die waren darüber nicht glücklich.“Der Ulmer Trainer konzentrierte sich dann bei der Vorbereitung ganz auf Oldenburg und er lag richtig. Am Samstagvormittag gegen 11 Uhr wies die BasketballBundesliga den Ludwigsburger Protest ab und 28 Stunden später war die Ulmer Mannschaft perfekt eingestellt auf den Halbfinalgegner. Der Tabellenerste nach der Hauptrunde schlug Oldenburg mit 86:79 und ging damit in der Serie in Führung.
Drei Siege sind zum Einzug ins Finale um die deutsche Meisterschaft nötig, den zweiten können sich die Ulmer bereits am morgigen Dienstag (20.30 Uhr) in Oldenburg sichern.
Wenn sie in der Ewe-Arena aus der Distanz erneut so gut treffen wie gestern, dann stehen die Chancen außerordentlich gut. Die Ulmer versenkten im ersten Halbfinalspiel 16 Dreier und kratzten damit an ihrer Saisonbestleistung. Beim deutlichen Sieg gegen Jena Anfang Januar waren es 17 gewesen. Beinahe kurios: Von den schwierigen Würfen jenseits der 6,75-Meter-Linie traf Ulm mehr als aus dem Nah- und Mittelbereich (14). Ein besonders weiches Händchen hatte Chris Babb, der mit seinen sieben Dreiern bei zehn Versuchen knapp hinter seiner persönlichen Bestmarke blieb. Acht waren es ebenfalls gegen Jena gewesen.
Ein deutliches Achtungszeichen setzte zeitgleich zum Spiel der Ulmer Titelverteidiger Brose Bamberg gegen den FC Bayern. Der deutsche Meister ließ den Münchnern beim 82:59 (45:23)-Sieg keine Chance. 2013 scheiterten die Bayern in allen drei Play-off-Duellen an Bamberg, im Vorjahr setzte es ebenfalls im Halbfinale ein glattes 0:3.
Und erneut taten sich die Gäste gestern zu Beginn extrem schwer, leisteten sich vier frühe Ballverluste. Bamberg legte mit einem 8:0-Start furios los, Münchens Trainer Sasa Djordjevic versuchte, den Rhythmus der Franken mit einer Auszeit zu brechen. Doch erst nach fünf Minuten gelang seiner Mannschaft beim Stand von 0:12 der erste Korb- erfolg, auch danach fehlte ihr häufig die nötige Aggressivität.
„Wir haben großartig angefangen, das hat uns den Push gegeben“, sagte Bambergs Fabien Causeur. Der Franzose war mit 16 Punkten bester Werfer der Partie – und warnte danach: „Es steht nur 1:0. In München wird es eine ganz andere Geschichte. Wir müssen defensiv genauso auftreten. Sie müssen etwas versuchen, sie werden eine Reaktion zeigen.“
Mit seiner druckvollen VerteidiSeit
Es wurde gejubelt, geklatscht und geküsst: Jonas Folger ließ sich nach seinem siebten Platz beim Motorrad-WM-Lauf von Frankreich in Le Mans feiern. Der 23-jährige MotoGP-Rookie aus Bayern scheint in der Königsklasse endgültig angekommen zu sein. Nach fünf Rennen liegt der Deutsche auf dem neunten Platz in der WM-Gesamtwertung, punktgleich mit dem Achten Jorge Lorenzo, dem dreifachen MotoGP-Weltmeister.
Im Training hatte sich Folger bei einem Sturz die Rippen geprellt. Er war von Platz 15 ins Rennen gegangen. gung stellte Bamberg die Münchner vor arge Probleme, die Bayern trafen in der ersten Halbzeit nur fünf Feldwürfe, davon lediglich einen Dreipunktversuch. Aber auch nach der Pause konnten die Gäste keinen Lauf starten, Bamberg verwaltete den Vorsprung souverän. (mit dpa) - Seine Aufholjagd, bei der er auch von diversen Ausfällen profitierte, war beeindruckend. Wenn auch nicht völlig zu seiner Zufriedenheit. „Ich ärgere mich ein wenig. In der ersten Rennhälfte verlieren wir noch zu viel Zeit, zum Schluss stehen dagegen Top-Zeiten auf der Uhr. Wenn wir das Problem lösen, können wir wirklich super Ergebnisse erreichen“, resümierte der Yamaha-Pilot als derzeit bester Deutscher in der Motorrad-WM.
Ein kleiner Fehler kostete Superstar Valentino Rossi den möglichen Rennsieg und die WM-Führung. Der neunfache Weltmeister stürzte im Duell mit seinem YamahaTeamkollegen Maverick Viñales aus Spanien, der das Rennen gewann und damit auch wieder die Führung in der Gesamtwertung übernahm. Rossi schied aus.
Erschütterung herrschte rund um das Rennen nach dem tragischen Unfall des Ex-Weltmeisters Nicky Hayden. Der Amerikaner war vergangene Woche bei einem Rennradausflug mit einem Fahrzeug kollidiert und erlitt schwere Hirnverletzungen. Hayden liegt im künstlichen Koma. Sein Zustand ist nach Angaben der Ärzte extrem kritisch.
Die MotoGP-Piloten trugen zum Zeichen des Mitgefühls mit dem Champion von 2006 in Le Mans dessen frühere Startnummer 69 an Rennkleidung, Helm oder Motorrad. (dpa)