Abschiedsvorstellung mit Ausrufezeichen
Fußball Landesliga Ichenhausen schlägt den Vizemeister. Nicht nur das ist ein Grund zum Feiern
Das Gefühl, den Platz nach einer langen Spielzeit als strahlender Sieger zu verlassen, nimmt jeder Fußballer gerne mit – zum Beispiel als Motivation für die kurze Sommerpause oder als Abschiedsgeschenk zum neuen Verein. Als Bonus zum verdienten 3:1 (3:0) bei Vizemeister Türkspor Augsburg gab’s für die Spieler des SC Ichenhausen die beste Tabellenposition der Vereinsgeschichte. Der SCI steht als Vierter in der Abschluss-Rangliste der Landesliga Südwest.
Zugegeben: Türkspor war vor lediglich 50 Augenzeugen auf der Bezirkssportanlage in Haunstetten in jeder Hinsicht anzumerken, dass sich die Mannschaft voll umfänglich auf die anstehende Relegation zur Bayernliga konzentriert. Aber für die Königsblauen ging’s ja in der Tabelle auch um nichts Großartiges mehr. Und dafür präsentierten sie sich in wirklich bemerkenswerter Verfassung. Völlig untypisch für diese Spielzeit war vor allem, dass sie in der ersten Halbzeit praktisch jede Chance eiskalt zum Torerfolg nutzten.
Es ging gleich gut los für die Gäste, indem Timo Pape den Ball mustergültig quer legte und Sebastian Hofmiller in seinem letzten Spiel für die Königsblauen aus zehn Metern cool einnetzte. Danach kamen die Augsburger etwas besser ins Spiel, bauten Druck auf, aber nennenswerte Chancen erarbeiteten sie sich gegen die gut stehende Ichenhauser Defensive nicht. Erst in der 33. Minute wurde es heiß, als Levent Novy aus sieben Metern Torentfernung abzog – besser als sein Schuss war nur die Fußabwehr der Nummer eins des SCI, Simon Zeiser. Überraschend schlug dann erneut der Gast zu. Johannes Wiedemann glückte ein spektakulärer Sololauf über 40 Meter, den er mit einem erfolgreichen Schuss aus spitzem Winkel krönte (41.). Noch besser wurde es, als Timo Pape mit dem Halbzeitpfiff einen Freistoß aus 16 Metern unhaltbar in die Maschen jagte.
Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Augsburger an der Ehre gepackt. Kampflos und überdeutlich wollten sie das Spiel doch nicht abgeben. Weil gleichzeitig die Konzentrationsleistung der Ichenhauser pfeilschnell Richtung Keller rauschte, gehörten die zweiten 45 Minuten Türkspor. Mit etwas Glück hätte der Vizemeister sogar noch den Ausgleich schaffen können. Letztlich gelang ihm aber nicht mehr als das Tor zum 1:3 durch Novy, der aus kurzer Distanz traf (60.). In der Folge verdiente sich Zeiser zwei Mal ein Extralob, der Augsburger Torjäger Jerome Faye beförderte die Kugel ein Mal an den Querbalken und Ugur Kiral verschmähte eine Gelegenheit allerfeinster Qualität.
Kücükkaya (46. Tepe) – Karvar, Hiemer, Dönmez, Novy (65. Kiral), Ayanda, Faye, Wurm, Jassem, Robin son, Salihovic (46. Tabukcu) Zeiser Krammer, Wen ni, Günther, Schlittmeier (54. Fiedler), Hof miller (68. Dewein), Beckmann, Schiller (52. Reitz), Pape, Winzig, Wiedemann 0:1 Hofmiller (11.), 0:2 Wiedemann (42.), 0:3 Pape (45.+1), 1:3 Novy (60.) 50