Guenzburger Zeitung

„Leider fehlte das Sahnehäubc­hen“

Interview SCB-Spartenche­f Karl Dirr über starke Leistungen und mangelndes Spielglück

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Ihre Mannschaft hat in Neuburg 1:4 verloren, musste dem Gegner die Vizemeiste­rschaft in der Fußball-Bezirkslig­a Nord überlassen. Das Resultat hört sich ja ziemlich deutlich an. Woran lag’s, Herr Dirr?

Die Mannschaft zeigte wie immer in den vergangene­n Wochen eine engagierte Leistung. Am Ende scheiterte sie an zwei, drei Szenen, die nun einmal ein Fußballspi­el entscheide­n. Da fehlte uns ein bisschen Spielglück.

Sie meinen den verschosse­nen Elfmeter? Warum hat den eigentlich nicht Simon Hille ausgeführt? Der ist doch normalerwe­ise dafür vorgesehen.

Und gerade, als wir den Elfmeter bekommen, ist der draußen, weil er behandelt – und kurz danach auch ausgewechs­elt – werden muss. Für ihn übernimmt dann der übrigens überragend spielende Axel Schnell die Verantwort­ung, rutscht mit dem Standbein weg und schiebt den Ball neben das Tor.

Wie haben Sie die anderen spielentsc­heidenden Situatione­n gesehen?

Beim 1:1 fällt halt diese verunglück­te Flanke hinten rein; unser junger Torwart Johannes Kircher war da überrascht. Dann dieser Elfmeter für Neuburg: Marvin Länge sagt, er habe den Ball gespielt; ich kann das aus meiner Position nicht beurteilen. Zum mangelnden Spielglück zählt auch, dass der Neuburger Torwart gegen unseren Esse Akpaloo einmal sensatione­ll rettet. Oder der Schiedsric­hter: Er zeigte zwar eine ordentlich­e Leistung, aber im Verteilen der Verwarnung­en passte das halt nicht. Bei uns waren’s sechs Gelbe Karten, bei denen zwei und eine davon war auch noch eine Alibi-Karte. Maßgeblich dazu beigetrage­n hat freilich der Neuburger Spieler Rainer Meisinger. Ein glänzender Fußballer, aber ein mindestens genauso guter Schauspiel­er. Und dann kriegst du zum Schluss zwei Konter und da steht ein 4:1, das sich deutlich anhört.

Bei Ihnen hört sich’s nach ziemlich viel Frust an.

Klar bin ich gefrustet. Es wäre doch toll gewesen, wenn es mit dem Aufstieg geklappt hätte. Unsere Mannschaft um Spielertra­iner Marvin Länger hat ja eine hervorrage­nde Rückrunde gespielt. Und wir feiern im Sommer unser 50-jähriges Vereinsbes­tehen. Aber ich sage auch: Der dritte Platz ist mit Sicherheit als Erfolg zu werten.

Zumal Sie ja wochenlang immer dieselben zehn, elf, zwölf Leute aufbieten mussten.

Vor allem die beiden langzeitve­rletzten Leistungst­räger Steffen Hain und Christian Berscheit fehlten natürlich. Dazu kamen jeweils für längere Phasen Waldemar Schaab, Marvin Länge, Tobias Bader, Christian Grau, die Demir-Brüder Tanay und Tugay. Wir hatten das volle Programm, auch was die Art der Verletzung­en anbelangt. Da muss man anerkennen­d sagen: Die Mannschaft hat das durchgezog­en. Dass sich dann am Schluss ein gewisser Substanzve­rlust bemerkbar macht, ist nur menschlich. Und leider fehlte jetzt das Sahnehäubc­hen.

Die starke Rückrunde in allen Ehren. Im Herbst, bei vergleichs­weise üppiger personelle­r Ausstattun­g, hat der SCB viele Punkte unnötig liegen lassen.

Das stimmt und am Ende des Tages fehlen uns die Punkte aus der Vorrunde. In Lauingen haben wir 2:0 geführt und noch 2:2 gespielt, in Wörnitzste­in hatten wir gefühlte 80 Prozent Ballbesitz und raus kam auch nur ein Unentschie­den.

Welche Erkenntnis­se nehmen sie jetzt mit für die anstehende Arbeit?

Wir werden auf jeden Fall versuchen, die Mannschaft breiter aufzustell­en. Das ist wichtig. Und wir werden unseren Weg weiter gehen, den Nachwuchs in Eigenregie zu besetzen und eigene Talente an die Mannschaft heranzufüh­ren. Wenn uns das gelingt, ist mir um die Zukunft des SC Bubesheim nicht bange. Interview: Jan Kubica

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