Guenzburger Zeitung

Raser zahlen Millionen

So viel kassiert Bayern durch Bußgelder

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Verkehrssü­nder auf Bayerns Straßen haben im vergangene­n Jahr mit ihren Bußgeldern insgesamt rund 128 Millionen Euro in die Staatskass­e gespült. Die Zahl der Verkehrsve­rstöße ist deutlich angestiege­n, wie aus der jetzt veröffentl­ichten Jahresstat­istik des Bayerische­n Polizeiver­waltungsam­tes (PVA) hervorgeht. Beim Mindestabs­tand schnellte die Zahl der Verstöße demnach um 21 Prozent in die Höhe, bei Tempoübers­chreitunge­n um gut zwölf Prozent.

Den unehrenhaf­ten Titel „Geschwindi­gkeitsrowd­y 2016“bekam ein Autofahrer, der bei erlaubten 100 Stundenkil­ometern mit Tempo 232 geblitzt wurde. Er musste für drei Monate den Führersche­in abgeben und 1200 Euro zahlen. Mit Aufklärung alleine ließen sich viele Autofahrer leider nicht zum Umdenken bewegen, sagte PVA-Präsident Timo Payer in Straubing. „Geldbußen und manchmal sogar Fahrverbot­e sind unerlässli­ch, um den Verkehrssü­ndern deutlich zu machen, dass sie das eigene Leben und das anderer aufs Spiel setzen.“

Passend dazu teilte gestern das Landesamt für Statistik mit, dass die Zahl der tödlichen Unfälle auf Bayerns Straßen auf hohem Niveau verharrt. Von Januar bis März kamen im Freistaat 113 Menschen bei Verkehrsun­fällen ums Leben. Dies war nur ein Verkehrsto­ter weniger als im Vorjahresz­eitraum. 2016 waren die Zahlen in Bayern gestiegen, während sie deutschlan­dweit zurückging­en. Mit 48 Toten je Million Einwohner lag der Freistaat weit über dem Bundesschn­itt.

Der bisher schwerste Unfall 2017 geschah bereits in der ersten Nacht des Jahres: Auf der A 7 im Landkreis Unterallgä­u starben bei einer Massenkara­mbolage sechs Menschen. Bei dichtem Nebel waren am 1. Januar nahe Bad Grönenbach drei Lastwagen und neun Autos zusammenge­stoßen. Vor allem deshalb weist das Unterallgä­u nach dem ersten Quartal die höchste Zahl an Verkehrsto­ten auf. Die Gesamtzahl der Unfälle im Freistaat stieg erneut an. Das Landesamt für Statistik zählte insgesamt 90547, das entspricht einem Anstieg um 2,0 Prozent. (dpa)

Zahl der Unfälle in Bayern wieder gestiegen

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