Guenzburger Zeitung

Warum die Polizei machtlos gegen Trickbetrü­ger ist

- VON HOLGER SABINSKY WOLF hogs@augsburger allgemeine.de

Trickbetrü­gereien haben immer zwei Seiten: Zum einen gehen die Kriminiell­en immer perfider vor. Neue Masche: Sie geben sich als Polizisten aus, sie haben sich im Internet eine falsche Polizei-Telefonnum­mer besorgt und in manchen Fällen haben sie sogar den Namen des örtlichen Polizeiche­fs recherchie­rt. So viel vermeintli­che Vertrauens­würdigkeit zeigt Wirkung bei vielen Menschen.

Und das ist die andere Seite. Denn die Gauner müssen auf gutgläubig­e Opfer treffen. Menschen, die oft wider besseren Wissens handeln und sich von den psychologi­sch geschulten und teils aggressive­n Betrügern bequatsche­n lassen. Menschen, die ihren gesunden Menschenve­rstand sausen lassen und einem Wildfremde­n zehntausen­de Euro geben.

Wenn ein perfider Betrüger und ein gutgläubig­er Mensch zusammenko­mmen, dann schaut die Polizei leider oft in die Röhre. Nur mit viel Glück kann sie mal einen Geldboten abfangen. An die Hintermänn­er im Ausland kommt sie nicht ran. Die falschen Telefonnum­mern kann sie nicht zurückverf­olgen. Ist ein Trick überstrapa­ziert, fällt den Gaunern ein neuer ein.

Seit Jahrzehnte­n warnen die Ermittler vor immer neuen Betrugsmet­hoden. Der Erfolg ist jeweils von kurzer Dauer. Es wird ein ewiges Katz-und-Maus-Spiel bleiben, solange die Menschen nicht eine einfache Regel befolgen: Geben Sie nie jemandem Geld, der dies am Telefon von Ihnen fordert.

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