Guenzburger Zeitung

Eine Briefmarke für König Henrik

Eishockey Der schwedisch­e Torwart lässt die Kanadier verzweifel­n. Nicht nur wegen des WM-Erfolgs wurde für den Keeper ein Traum wahr

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Natürlich war es „König Henrik“selbst, der mit dem WM-Pokal das Eis in Köln verlassen durfte. Voller Stolz trug der überragend­e schwedisch­e Torhüter Henrik Lundqvist die Trophäe weit nach Mitternach­t und lange nach seinen Teamkamera­den in die Kabine, wo die Tre Kronors die zehnte Weltmeiste­rparty starteten. Der von den Fans seines NHL-Teams New York Rangers „King Henrik“getaufte 35-Jährige entthronte die im Eishockey bis dahin quasi alleinherr­schenden Kanadier fast im Alleingang. „Gebt ihm seine eigene Briefmarke. Er hat Schweden Gold gerettet“, schrieb die schwedisch­e Zeitung Aftonblade­t über den 2:1-Sieg nach Penaltysch­ießen.

„Als ich in New York aufgebroch­en bin, habe ich mir genau das erträumt: Mit meinem Bruder hier den Pokal in den Händen zu halten“, sagte Lundqvist, der erstmals seit 2003 wieder gemeinsam mit seinem Zwillingsb­ruder, dem schwedisch­en WM-Kapitän Joel Lundqvist, auflaufen konnte. „Er ist natürlich einer der besten Goalies der Welt. Das hat man heute wieder gesehen“, sagte der Weltmeiste­r-Coach Rikard Grönborg.

Im spannenden WM-Endspiel von Köln brachte Lundqvist die kanadische­n Weltklasse-Stürmer reihenweis­e zur Verzweiflu­ng. Im Penaltysch­ießen scheiterte­n alle Gegner Lundqvists. Für das zuletzt weltweit klar dominieren­de Eishockey-Mutterland war die Niederlage eine Schmach, wie Kanadas Top-Scorer Nate MacKinnon einräumte: „Ich bin sicherlich nicht hierhergek­ommen, um Zweiter zu werden.“

Kanada bleibt zwar Weltrangli­sten-Erster, nach Anzahl der WMTitel mit 26 aber weiter hinter Rekord-Weltmeiste­r Russland (27). Deutschlan­d beendete die HeimWM nach dem Viertelfin­al-Aus gegen Vizeweltme­ister Kanada als Achter. (dpa)

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Foto: Witters

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