Freude, Liebreiz und Todessehnsucht
Frühlingskonzert der Kontraste bei der Musikschule Offingen
Was ein Frühlingskonzert mit freudigen und liebreizenden Melodien mit Todessehnsucht gemeinsam habt, stellten die Sänger und Pianisten der Musikschule Gundremmingen, Offingen, Rettenbach unter Beweis. Im festlich geschmückten Klaiberhaus stellte sich die Gesangsklasse von Manuel Wiencke und die Klavierschüler von Frau Andreula der schweren Aufgabe, Frühlingsgefühle und romantisches Drama miteinander zu verbinden.
Dies gelang von vornherein der erst neunjährigen Alina Gehl wunderbar mit ihrem „Fürchtemachen“von Robert Schumann. Nicht umsonst ausgezeichnet als „Jugend musiziert“-Preisträgerin, begleitete sie einfühlsam und höchst musikalisch die Gesangsbeiträge. Lydia George brachte den Frühlingsgruß mit ins Konzert ein und zeigte mit Mozarts Sehnsucht nach dem Frühling, dass auch die Jugend Freude an der Klassik hat. Gleich zweimal stand Anja Berchthold auf der Bühne und bewies mit Schuberts „Auf dem Wasser zu singen“und „Fly me to the Moon“ihre große Wandelbarkeit.
Ebenfalls ein Schubertlied zeigte der Bariton Kristian Kempfle und führte mit dem „Seufzer“seine ganze stimmliche Bandbreite vor. Das „Ave Maria“von Gounod intonierte Antonia Kreis, die nach kurzer Ausbildungszeit, etwa einem Jahr, schon mit beachtlicher Stimmhöhe überzeugte. Vielschichtig zeigte sich auch Sabine Möhrle mit der „Habanera“aus der Oper Carmen und dem Schlager „Das gibt’s nur einmal“. Großen Beifall verdiente sich Jan Berchthold mit seinem ChopinWalzer und stand gleichzeitig seiner Mutter beim Korrepetieren musikalisch bei. Mit „My Immortal“gelang dann Ricarda Zeiltler der Stilwechsel im Programm. Katharina Henle füllte mit klarer und kraftvoller Stimme den Saal des Klaiberhauses mit „Over the Rainbow“. Juliet Eberle griff mit „Tot zu sein ist komisch“und ihrer glockenklaren Stimme nochmals die Leidenswelt der Romantik. Ein weiterer Titel aus dem Musical „Tanz der Vampire“mit Niklas Neidlinger und Juliet Eberle im Duett fand dann auch großen Anklang im Publikum.
Das „Nocturne“von Wofgang Fuchs präsentierte Antonia Kreis mit großer Fingerfertigkeit einfühlsam am Flügel, bevor Niklas Neidlinger, mit Markus Schlick am Saxofon, die Türen zur Jazzwelt öffnete. Seine virtuose Spieltechnik brachte Johannes Strehle mit den „Pirates of the Caribbean“ein und holte sich dafür einen begeisterten Applaus ab. Alexander Kussmaul, Leadsänger der Big Band Jazz Spätzla, zeigte Routine und glänzte mit John Legends „All of me“.
Eine kleine Überraschung gab es dann noch bei Elke Pfisters Vortrag und ihrer Interpretation des Kultsongs „Halleluja“, als alle Sänger mehrstimmig mit einstiegen. Musikschulleiter Klaus Schlander zeichnete gemeinsam mit Bürgermeister Thomas Wörz die Musiker Marie Kattai, Alina Gehl und Lukas Grimm für ihre besonderen Leistungen in diesem Jahr bei Landesund Bundeswettbewerben aus. (zg)