Am Image lässt sich noch feilen
Die Biergarten-Saison 2017 ist noch recht jung. Da ist es keine gute Nachricht zu hören, dass Gasthäuser mit Biergarten ihre Öffnungszeiten einschränken müssen, weil Personal fehlt. So wird auch für die Gäste deutlich, warum der viel zitierte Fachkräftemangel ein Problem ist. Aktuelle Zahlen der Industrie- und Handelskammer zeigen: Eine Mehrheit der schwäbischen Unternehmen bewertet den Mangel als eine der Hauptrisiken in den nächsten zwölf Monaten. Insgesamt 17 000 Fachkräfte mit einer Berufsbildung fehlen nach Angaben der Kammer in Schwaben.
Eine andere Zahl lässt ebenfalls aufhorchen: Dem Bundesinstitut für Berufsbildung zufolge sind bei Restaurantfachkräften und Köchen die Abbrecherquoten in der Lehre am höchsten. Jeder zweite Azubi löste 2016 seinen Vertrag vorzeitig auf. Was lässt sich dagegen tun in einer Branche, in der Arbeit am Abend und an Wochenenden normal ist und die Kunden sofort wegbleiben, wenn Qualität und Service nicht stimmen? Am Image der Gastronomie lässt sich sicherlich noch arbeiten. „Wer nichts wird, wird Wirt“– dieser Spruch hängt leider noch in vielen Köpfen.
Einige Gastronomen haben inzwischen aber auch erkannt, dass sie ihren Mitarbeitern etwas bieten müssen, um sie im Betrieb zu halten. Das können gemeinsame Ausflüge im Sommer sein, aber auch verlässliche Dienstpläne.