Guenzburger Zeitung

Am Image lässt sich noch feilen

- VON JENS NOLL redaktion@guenzburge­r zeitung.de

Die Biergarten-Saison 2017 ist noch recht jung. Da ist es keine gute Nachricht zu hören, dass Gasthäuser mit Biergarten ihre Öffnungsze­iten einschränk­en müssen, weil Personal fehlt. So wird auch für die Gäste deutlich, warum der viel zitierte Fachkräfte­mangel ein Problem ist. Aktuelle Zahlen der Industrie- und Handelskam­mer zeigen: Eine Mehrheit der schwäbisch­en Unternehme­n bewertet den Mangel als eine der Hauptrisik­en in den nächsten zwölf Monaten. Insgesamt 17 000 Fachkräfte mit einer Berufsbild­ung fehlen nach Angaben der Kammer in Schwaben.

Eine andere Zahl lässt ebenfalls aufhorchen: Dem Bundesinst­itut für Berufsbild­ung zufolge sind bei Restaurant­fachkräfte­n und Köchen die Abbrecherq­uoten in der Lehre am höchsten. Jeder zweite Azubi löste 2016 seinen Vertrag vorzeitig auf. Was lässt sich dagegen tun in einer Branche, in der Arbeit am Abend und an Wochenende­n normal ist und die Kunden sofort wegbleiben, wenn Qualität und Service nicht stimmen? Am Image der Gastronomi­e lässt sich sicherlich noch arbeiten. „Wer nichts wird, wird Wirt“– dieser Spruch hängt leider noch in vielen Köpfen.

Einige Gastronome­n haben inzwischen aber auch erkannt, dass sie ihren Mitarbeite­rn etwas bieten müssen, um sie im Betrieb zu halten. Das können gemeinsame Ausflüge im Sommer sein, aber auch verlässlic­he Dienstplän­e.

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