Guenzburger Zeitung

Ein Star der Kids

Porträt Ihr Konzert wurde zum Drama von Manchester: Ariana Grande ist die Pop-Aufsteiger­in der USA – und wollte bald auch in Frankfurt auftreten

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Während viele Erwachsene bei den schrecklic­hen Nachrichte­n aus Manchester über den Namen gestolpert sein und sich gefragt haben mögen: Wer ist diese Ariana Grande, zu deren Konzert da so viele Tausend gekommen waren? Gesprochen übrigens: Grändi. Die meisten Kids auch in Deutschlan­d wissen es – und zwar, ob es ihnen gefällt oder nicht. Denn die Amerikaner­in ist gerade bei den Jüngeren eben ein Thema, ungefähr so, wie es Jahre zuvor Miley Cyrus war, mit der Ariana ohnehin eine ähnliche Geschichte verbindet. Es war jedenfalls kein Zufall, dass so viele junge Menschen unter den Opfern des Anschlags waren.

Ariana ist nichts passiert, sie twitterte am Morgen, sie sei „am Boden zerstört. Aus tiefstem Herzen: Es tut mir so leid. Mir fehlen die Worte.“Was soll man auch sagen? Dass sie wie geplant ihre bereits zweite Welt-Tournee fortsetzt und nach Lodz und vor Barcelona am 3. Juni auch in Frankfurt auftreten wird, scheint jedenfalls undenkbar.

Und dabei hatten sich die vielen Fans der inzwischen 23-Jährigen so darauf gefreut. In den USA ist sie schon seit 2014 nicht weniger als ein Star. Da schaffte sie es gleich mit zwei Alben an die Spitze der Hitparaden und landete zudem mit dem Song „Problem“einen Sommerhit. Und wenn auch beim Konzert in Manchester einige Kids mit einer Art MickyMaus-Ohren in Silberschw­arz verkleidet waren, dann liegt das an Arianas aktuellem Album „Dangerous Woman“, auf dem sie selbst so verkleidet ist – dabei allerdings, als „gefährlich­e Frau“eben, eher an die Ohren gewisser Häschen denken lässt. Mit diesem Album wurde Ariana, die natürlich längst eine eigene Parfum-Kollektion hat, bei den American Music Awards zum „Künstler des Jahres“gewählt – und nicht Justin Bieber oder Selena Gomez. Wie Miley Cyrus auch ist diese junge Frau aus Florida mit den italienisc­hen Wurzeln übers Fernsehen berühmt geworden. Ariana spielte in Serien bei Nickelodeo­n, „Victorious“und „Sam & Cat“. Aber sie stand schon vorher auf einer Bühne auf dem Broadway, Musical. Von Kindheit an nämlich war sie mehr mit Schauspiel- und Gesangsals mit klassische­m Unterricht befasst, es war früh klar, wo Ariana hinwollte, sie brachte die Schule nur mit Privatlehr­er aus der Ferne zu Ende. Zur Musik kam sie dadurch, dass sie Songs anderer auf Youtube nachsang und mit einem Plattenver­trag belohnt wurde. Natürlich twittert Ariana fleißig. Ein Paar war sie wohl mit dem Rapper Big Sean und ist sie offenbar nun mit dem Rapper Mac Miller.

Für sie arbeiten die Leute an Hits, die das auch für Britney Spears, Katy Perry und Taylor Swift getan haben. Das ergibt: bunten DancePop, zu dem sie ziemlich ordentlich tanzen kann, über dem ihre ziemlich ordentlich­e Stimme schwebt. Viele Erwachsene würden sagen: Hört sich halt an wie alles andere. Aber die haben eben keine Ahnung von Ariana Grande. Wolfgang Schütz

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Foto: dpa

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