Guenzburger Zeitung

Die Macht ist mit ihm

Porträt Vor 40 Jahren kam „Star Wars“ins Kino. Regisseur George Lucas ist heute umstritten

- VON CHRISTIAN GALL

Augsburg Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis ... Morgen vor genau 40 Jahren läutete dieser Schriftzug eine neue Epoche der Filmgeschi­chte ein. „Star Wars: Eine neue Hoffnung“flimmerte in den USA zum ersten Mal über die Kinoleinwä­nde. Spätestens seit diesem Tag ist der Star-Wars-Erfinder und Regisseur George Lucas eine Größe in der Filmbranch­e. Doch wer ist dieser 73-Jährige mit weißem Vollbart?

George Walton Lucas kam 1944 in Modesto, Kalifornie­n, in einer Familie mit insgesamt vier Kindern zur Welt. Sein Vater besaß einen Schreibwar­enladen und hoffte, sein Sohn würde diesen nach seiner Schulausbi­ldung übernehmen. Doch der hatte einen anderen Traum – er wollte Rennfahrer werden. Kurz vor seinem Highschool- Abschluss wurde ihm dieser Traum jedoch durch einen schweren Autounfall ausgetrieb­en. Er verwarf seinen Berufswuns­ch und ging an die Uni, wo er verschiede­ne Geisteswis­senschafte­n wie Anthropolo­gie studierte. Gleichzeit­ig belegte Lucas auch Kurse zu Filmgeschi­chte und Animation. Seine Abschlussa­rbeit bestand aus einem Kurzfilm, mit dem er ein Stipendium einstrich.

Dieses Stipendium brachte ihn mit dem Filmregiss­eur Francis Ford Coppola zusammen, der ihm wiederum seine ersten eigenen Filme ermöglicht­e. Die Streifen „THX 1138“und „American Graffiti“verhalfen Lucas zum Durchbruch – sowohl in Sachen Berühmthei­t als auch finanziell. Einen sicheren Platz in der Filmgeschi­chte sicherte sich Lucas vor genau 40 Jahren mit dem Beginn der „Star Wars“-Filme. Teil eins der ursprüngli­chen Trilogie brach im Jahr 1977 alle damaligen Rekorde. Das Weltraum-Epos, gewürzt mit fantastisc­hen Elementen wie der magieähnli­chen „Macht“, lockte ein breites Publikum in die Kinos. Lucas führte dabei einen gerissenen Schachzug – er verzichtet­e auf eine feste Gage. Stattdesse­n sicherte er sich die Vermarktun­gsrechte. Damit verdient er an jeder verkauften Star-Wars-Actionfigu­r und jeder Star-Wars-Zahnbürste einen Anteil. So schaffte er den Sprung vom Millionär zum Milliardär: Das US-Magazin Forbes schätzte sein Privatverm­ögen 2007 auf 3,6 Milliarden Dollar. Mit diesem Finanzpols­ter kann er seine Familie gut über die Runden bringen. Lucas ist in zweiter Ehe verheirate­t und hat vier Kinder. Mit seiner Familie lebt er nahe San Francisco.

Nicht nur mit dem WeltraumEp­os, sondern auch mit anderen Filmen, etwa der Indiana-Jones-Reihe, gewann der Regisseur Millionen Fans. Doch seit rund 20 Jahren spaltet er die Gemeinde seiner Anhänger. Auslöser waren die neuen „Star Wars“-Filme, welche zwischen 1999 und 2005 erschienen sind und die Vorgeschic­hte der alten Filmreihe erzählen. Mit teils aufgesetzt wirkender Handlung und aberwitzig­en Actionszen­en vergrämte der Regisseur viele Kinobesuch­er, die ihm für die ersten drei „Star Wars“-Filme huldigten. Bei der Indiana-JonesReihe sieht es ähnlich aus. Während Teil eins bis drei das Publikum begeistert­en, stieß der vierte Teil „Indiana Jones und das Königreich des Kristallsc­hädels“bei vielen Fans auf Kritik. Zahlreiche Filmfreude beschwerte­n sich über die Handlung, die mit Außerirdis­chen und einem Raumschiff stark von den Vorgänger-Filmen abwich. Doch aller Kritik zum Trotz – Lucas ist als Filmgröße und Star-Wars-Schöpfer ein Platz in der Kino-Geschichte sicher.

 ?? Foto: Richard Lewis, dpa ?? Schöpfer eines Universums: George Lucas gehört zu den erfolgreic­hsten Regisseure­n der Welt. Mit seiner Filmreihe „Star Wars“gewann er eine gigantisch­e Fangemeind­e. Fi guren aus den Filmen, wie die „Storm Trooper“(rechts), stehen noch heute in vielen...
Foto: Richard Lewis, dpa Schöpfer eines Universums: George Lucas gehört zu den erfolgreic­hsten Regisseure­n der Welt. Mit seiner Filmreihe „Star Wars“gewann er eine gigantisch­e Fangemeind­e. Fi guren aus den Filmen, wie die „Storm Trooper“(rechts), stehen noch heute in vielen...

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