Guenzburger Zeitung

Bier Leitung für durstige Wacken Fans

400 000 Liter werden aufs Gelände gepumpt

- VON MARKUS BÄR

Das Wacken Open Air – das größte Heavy-Metal-Festival der Welt – ist für jeden, der dabei sein will, eine physische Herausford­erung. Quasi rund um die Uhr wird man in dem schleswig-holsteinis­chen Ort drei Tage lang beschallt.

Wenn die Bands nachts aufhören zu spielen, werden an den Zelten leistungss­tarke Verstärker aufgedreht. Schlaf wird so zur Illusion. Die Toiletten sind ein Abenteuer. Wenn es regnet, versinkt man knöcheltie­f im Matsch. Wenn die Sonne knallt, wird es unerträgli­ch heiß. Viele sagen deshalb: Man kann das Festival nur mit viel Bier wirklich gut überstehen.

Darum haben sich die Macher des Festivals eine geniale Idee einfallen lassen. Die 75000 Metal-Fans werden beim nächsten Wacken Open Air Anfang August erstmals mit einer Bier-Pipeline versorgt, für die in den Feldern rund ums Gelände Rohre verlegt werden.

„Dadurch müssen nicht mehr jeden Tag diverse Lkw-Ladungen an Fässern auf dem Gelände verteilt werden“, sagt Festival-Sprecherin Frederike Arns. Die neue Pipeline werde gebaut, weil sie „nachhaltig ist und den Boden schont“.

Bei einem durchschni­ttlichen Wacken Open Air werden 400000 Liter Gerstensaf­t gebraucht, die nun im Pumpverfah­ren auf das Gelände, das sich unweit des Dörfchens Wacken mit seinen 1830 Einwohnern befindet, kommen sollen. Durchschni­ttlich hat ein Besucher beim Festival 2011 (es besteht aus drei Haupttagen) 5,1 Liter Bier getrunken. Zum Vergleich: Beim Musikfesti­val „Rock am Ring“sollen es nur 3,1 Liter sein. Woran das liegt? Eine Erklärung: Metal-Festivals ziehen vor allem Männer an. Vielleicht sollten die Wacken-Macher zusätzlich über eine Rotwein-Pipeline nachdenken – um mehr Frauen anzulocken. (mit dpa)

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Foto: dpa

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