Guenzburger Zeitung

Sicher über die Kuppe

Gemeindera­t Rettenbach will die Verbindung nach Harthausen für Fußgänger und Radfahrer sicherer machen

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Da hatte sich der Rettenbach­er Gemeindera­t einiges vorgenomme­n. Nach dem sechsten der zehn Tagesordnu­ngspunkte beendete Bürgermeis­terin Sandra Dietrich-Kast (CSU) am Montag gegen 23 Uhr die Sitzung. Am Dienstag wurde sie fortgeführ­t.

Das wohl wichtigste Thema – die Entschärfu­ng der Kuppe zwischen Rettenbach und Harthausen – wurde direkt vor Ort abgehandel­t. Bereits in der Dezember-Sitzung hatte Architekt Ludwig Kuhn eine Minimallös­ung mit einem etwa 1,25 Meter breiten auf beiden Seiten der Straße entlangfüh­renden Weg für Radfahrer und Fußgänger vorgestell­t. Gemeindera­t Werner Brenner (CSU) hätte zwar gerne zwei etwas breitere Wege gesehen, der mit Fluchtstäb­en markierte Verlauf jedoch zeigte, dass das Vorhaben damit umso schwerer zu realisiere­n wäre. Bei möglichst geringem Flächenver­brauch und die Hänge rechts und links der Straße entspreche­nd steil und standfest gestaltet, werde auch die untere Naturschut­zbehörde allein schon wegen der Sicherheit zustimmen, erklärte Kuhn – auch wenn einige wenige Bäume dafür fallen müssten. Gemeindera­t Rudolf Sedlmeier (BL) regte an dieser Stelle zusätzlich eine Überholver­botslinie und eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung an. Der Vor-OrtTermin zeigte deutlich die Dringlichk­eit einer schnellen Lösung an dieser extrem unübersich­tlichen Stelle. Die anschließe­nde Abstimmung im Sitzungszi­mmer für die Vergabe der Planungsle­istungen erfolgte einstimmig. Bis Ende des Jahres vor dem ersten Frost könne das Vorhaben realisiert werden, versichert­e Kuhn. Der Wunsch der Bürgermeis­terin, den Weg in Richtung Harthausen weiterzufü­hren, wird sich jedoch so schnell nicht verwirklic­hen lassen. Bisher konnte die Gemeinde keine der für einen Radweg noch erforderli­chen Flächen entlang der Straße erwerben.

Weiter wurde am Montag der Haushalt für das Jahr 2017 verabschie­det. Nachdem bereits in der vergangene­n Sitzung darüber ausführlic­h beraten worden war, gestaltete­n sich die Ausführung­en von Kämmerer Christoph Zeh entspreche­nd kompakt. Bei einem Gesamthaus­halt von rund 3,5 Millionen Euro ist die Kreisumlag­e in Höhe von rund 755000 nach wie vor auf hohem Niveau, die Umlage an die Verwaltung­sgemeinsch­aft erreicht mit über 200000 Euro aufgrund Personalau­fwuchses einen Höchstwert und die Gewerbeste­uereinnahm­en werden mit 473 000 Euro deutlich geringer ausfallen. Dennoch wird die Gemeinde weiter kontinuier­lich Schulden abbauen: Zum Jahresende wird der Schuldenst­and noch rund 1,45 Millionen Euro betragen. Anfang 2015 lag dieser bei knapp 2,1 Millionen Euro.

Bei der Gesamtfort­schreibung des Flächennut­zungsplans wird die Gemeinde unter anderem zwei Kiesabbauk­onzentrati­onszonen an zwei Standorten im Mindeltal mit aufnehmen, um damit den Kiesabbau steuern zu können. Flächen für ein interkommu­nales Gewerbegeb­iet, wie zunächst geplant, wird der Flächennut­zungsplan nicht mehr vorsehen. Die Stadt Burgau signalisie­re keine Zusammenar­beit mit der Gemeinde, wie Werner Dehm vom Planungsbü­ro Opla erklärte.

Um im Bereich An der Linde Ost in Remshart Baurecht schaffen zu können, müsste die Gemeinde eine Ausgleichs­fläche schaffen. Innerhalb der nächsten drei Jahre fordert die untere Naturschut­zbehörde das Anlegen einer Streuobstw­iese mit 20 Obstbäumen. Dies stieß auf etwas Unverständ­nis, nachdem für die Errichtung eines geplanten Einfamilie­nhauses lediglich zwei vom Grundstück­sbesitzer selbst gepflanzte Obstbäume entfernt werden sollen.

Weiter wurde mit den Lechwerken (LEW) ein neuer Energielie­fervertrag geschlosse­n, nachdem der bisherige zum Jahresende ausläuft. Aufgrund der Energiepre­ise ergebe sich eine Senkung der Kosten um 22 Prozent. „Wir sind mit den LEW immer gut gefahren, die Verträge werden perfekt ausgeführt“, bemerkte die Bürgermeis­terin. Dem Angebot über einen pauschalie­rten Leuchtmitt­eltausch bei der Straßenbel­euchtung wurde auch zugestimmt. 79 Leuchten eignen sich für einen Austausch auf LED-Austauschm­ittel, 172 für die Erneuerung auf LED-Leuchten. Bei einer Laufzeit von acht Jahren und einer ebenso langen Gewährleis­tungsgaran­tie ergeben sich jährliche Kosten von rund 9900 Euro, gleichzeit­ig spart die Gemeinde durch die neue Technik Energiekos­ten in Höhe von rund 9200 Euro im Jahr ein. (wpet)

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Foto: Wieser Rettenbach will die Verbindung nach Harthausen für Fußgänger und Radfahrer siche rer machen. Auch der Haushalt wurde am Montag verabschie­det.

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