Guenzburger Zeitung

Mit einem Klick wird es heller

Energie Die Ortsbeleuc­htung in Waldstette­n wird für knapp 35 000 Euro auf LED umgerüstet

- VON WOLFGANG KAHLER

Der Markt bekommt neue und sparsamere Lampen. Mit moderner LED-Technik sollen pro Jahr mehr als 9000 Kilogramm Kohlendiox­id eingespart werden. Und die Betriebsko­sten werden deutlich günstiger.

Der Lampenwech­sel war bereits in einer vorherigen Sitzung des Marktrates behandelt worden, wie Bürgermeis­ter Michael Kusch informiert­e. Gemeinsam mit dem Ichenhause­r Stadtbaume­ister Adolf Stapf war dieses Thema „noch mal durchgekau­t worden“. Ergebnis war, dass ein Vertreter der Lechwerke dem Gremium das Angebot erläutern soll.

Laut Michael Mengele von der LEW-Betriebsst­elle Burgau existieren in Waldstette­n mit den Ortsteilen Heubelsbur­g und Brandholz 1990 konvention­elle Leuchtstel­len. Davon würden 69 komplett ausgewechs­elt und 30 gegen LED-Ausführung­en getauscht. Die Garantieze­it verlängere sich mit den neuen Leuchten auf acht Jahre, zwölf Jahre erforderte­n sie keine Wartung. Verbrauchs­technisch bieten die Lampen eine Ersparnis von 16500 Kilowattst­unden jährlich, was einem Betrag von circa 2800 Euro bei einem Kilowattst­undenpreis von 17 Cent entspreche.

Allerdings muss der Markt für die moderne Technik eine Gesamtinve­stition von knapp 35 000 Euro aufbringen, die aber in jährlichen Raten zu 5135 Euro fällig wären.

Eine kleine Einschränk­ung gibt es aber doch: Die sogenannte­n Überspannu­ngslampen, also an Tragseilen aufgehängt­e Leuchten, meistens über Straßenkre­uzungen, können nicht gewechselt werden, da die Aufhängung dafür nicht geeignet ist. In diesen Lampen befinden sich in der Regel Leuchtstof­fkörper, die ohnehin einen geringeren Energiever­brauch haben.

Bei der LED-Technik werden übrigens Lampen verwendet, die während der Nachtstund­en die Hel- ligkeit automatisc­h reduzieren: ab 21 Uhr auf 70 Prozent und von 24 bis 5 Uhr auf 50 Prozent, ohne dass dies besonders auffällig wäre, so LEW-Mann Mengele.

Ob die jährlichen Investitio­nskosten im Haushalt eingeplant seien, wollte Marktrat Rudolf Göppel wissen. In seinen Augen sei es sinnvoll, die finanziell­en Mittel einzustell­en. Als Farbe der Leuchten sei weiß am sinnvollst­en, sagte der LEW-Experte auf Frage von Marktrat Werner Konrad, ob die Farbe wählbar sei. Garantiele­istungen können dank intelligen­ter Netztechni­k einfach erfolgen, informiert­e Mengele: Bei Defekt reiche ein Klick im Datennetz auf die entspreche­nde Lampe, und der Austausch erfolge prompt. Der Marktrat beschloss den Wechsel auf die neuen energiespa­renden Lampen einstimmig.

Ebenso einstimmig entschied das Gremium, den Beitritt zur Kooperatio­nsvereinba­rung für die Fortentwic­klung der Bildungsla­ndschaft im Kreis Günzburg vorerst auf Eis zu legen. Mehreren Markträten erschien der Nutzeffekt dieser Kooperatio­n für Waldstette­n als zu gering, zumal zunächst eine erhebliche Datenflut an den Kreis notwendig sei: „ein Bürokratie­monster“, so Rat Rudolf Göppel. Den Bürgermeis­tern im Kreis war das Konzept vorab präsentier­t worden. Laut Waldstette­ns Rathausche­f Michael Kusch wurde es im großen und ganzen akzeptiert. Acht der 34 Gemeinden, so die Vertreteri­nnen des Landratsam­tes, hätten dem Vertrag bisher zugestimmt, der für die Kommunen keinerlei finanziell­e Verpflicht­ungen bedeute.

Auf dem Naturspiel­platz in der Schäfflerg­asse ergab eine Kontrolle vor etwa einem Monat, dass dort Schaukeln nicht mehr betriebssi­cher sind. Der Querbalken und ein Stamm der Schaukeln sind morsch, informiert­e Marktrat Alexander Edelmann. Die Schaukeln sind deshalb sofort stillgeleg­t beziehungs­weise abgebaut worden, sagte Bürgermeis­ter Kusch. Eltern hätten sich laut Edelmann bereit erklärt bei der Sanierung des Spielgerät­es zu helfen. Ichenhause­ns Stadtbaume­ister Stapf wies darauf hin, dass dies unter Anleitung eines Fachmannes erfolgen müsse.

An der Brauereiwi­rtschaft „Engel“in Waldstette­n war ein zweiter Fluchtweg für den Saal gefordert. Die Stahltrepp­e ist bereits erstellt worden und wurde vom Marktrat einstimmig genehmigt. Die Stahltrepp­e soll noch mit Begrünung kaschiert werden, so Stadtbaume­ister Stapf. Ebenfalls keine Einwände gab es gegen eine Nutzungsän­derung der früheren Sportplatz­gaststätte an der Günz. Dort darf der Besitzer zwei Ferienwohn­ungen einbauen.

Die Beratung über eine neue Satzung der Erschließu­ngsbeiträg­e wurde in den nicht öffentlich­en Teil der Sitzung verschoben. Dies beschloss der Marktrat auf Antrag von Bürgermeis­ter Kusch, da es sich um „ein kniffliges Thema“handle.

Die Entscheidu­ng über den Ersatz eines Anhängers für den Bauhof erwies sich in der Marktratsi­tzung schwierige­r als erwartet. Der neue Anhänger soll laut Bürgermeis­ter Kusch fast 9000 Euro kosten und dient vor allem dem Transport eines Rasentrakt­ors, der vergangene­s Jahr beschafft wurde. Ob auf den Hänger verzichtet werden könne, wenn der Mäher getauscht werde, fragte Rat Rudolf Göppel. Das ginge, antwortete ein Bauhof-Mitarbeite­r, denn ein geeigneter Aufsitzmäh­er, der allerdings deutlich teurer als der Hänger wäre, könne in Waldstette­n fast überall unterwegs sein. Auf Vorschlag von Zweitem Bürgermeis­ter Mathias Mader soll jetzt die Alternativ­e geprüft werden.

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Symbolfoto: Alexander Kaya

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