Mit einem Klick wird es heller
Energie Die Ortsbeleuchtung in Waldstetten wird für knapp 35 000 Euro auf LED umgerüstet
Der Markt bekommt neue und sparsamere Lampen. Mit moderner LED-Technik sollen pro Jahr mehr als 9000 Kilogramm Kohlendioxid eingespart werden. Und die Betriebskosten werden deutlich günstiger.
Der Lampenwechsel war bereits in einer vorherigen Sitzung des Marktrates behandelt worden, wie Bürgermeister Michael Kusch informierte. Gemeinsam mit dem Ichenhauser Stadtbaumeister Adolf Stapf war dieses Thema „noch mal durchgekaut worden“. Ergebnis war, dass ein Vertreter der Lechwerke dem Gremium das Angebot erläutern soll.
Laut Michael Mengele von der LEW-Betriebsstelle Burgau existieren in Waldstetten mit den Ortsteilen Heubelsburg und Brandholz 1990 konventionelle Leuchtstellen. Davon würden 69 komplett ausgewechselt und 30 gegen LED-Ausführungen getauscht. Die Garantiezeit verlängere sich mit den neuen Leuchten auf acht Jahre, zwölf Jahre erforderten sie keine Wartung. Verbrauchstechnisch bieten die Lampen eine Ersparnis von 16500 Kilowattstunden jährlich, was einem Betrag von circa 2800 Euro bei einem Kilowattstundenpreis von 17 Cent entspreche.
Allerdings muss der Markt für die moderne Technik eine Gesamtinvestition von knapp 35 000 Euro aufbringen, die aber in jährlichen Raten zu 5135 Euro fällig wären.
Eine kleine Einschränkung gibt es aber doch: Die sogenannten Überspannungslampen, also an Tragseilen aufgehängte Leuchten, meistens über Straßenkreuzungen, können nicht gewechselt werden, da die Aufhängung dafür nicht geeignet ist. In diesen Lampen befinden sich in der Regel Leuchtstoffkörper, die ohnehin einen geringeren Energieverbrauch haben.
Bei der LED-Technik werden übrigens Lampen verwendet, die während der Nachtstunden die Hel- ligkeit automatisch reduzieren: ab 21 Uhr auf 70 Prozent und von 24 bis 5 Uhr auf 50 Prozent, ohne dass dies besonders auffällig wäre, so LEW-Mann Mengele.
Ob die jährlichen Investitionskosten im Haushalt eingeplant seien, wollte Marktrat Rudolf Göppel wissen. In seinen Augen sei es sinnvoll, die finanziellen Mittel einzustellen. Als Farbe der Leuchten sei weiß am sinnvollsten, sagte der LEW-Experte auf Frage von Marktrat Werner Konrad, ob die Farbe wählbar sei. Garantieleistungen können dank intelligenter Netztechnik einfach erfolgen, informierte Mengele: Bei Defekt reiche ein Klick im Datennetz auf die entsprechende Lampe, und der Austausch erfolge prompt. Der Marktrat beschloss den Wechsel auf die neuen energiesparenden Lampen einstimmig.
Ebenso einstimmig entschied das Gremium, den Beitritt zur Kooperationsvereinbarung für die Fortentwicklung der Bildungslandschaft im Kreis Günzburg vorerst auf Eis zu legen. Mehreren Markträten erschien der Nutzeffekt dieser Kooperation für Waldstetten als zu gering, zumal zunächst eine erhebliche Datenflut an den Kreis notwendig sei: „ein Bürokratiemonster“, so Rat Rudolf Göppel. Den Bürgermeistern im Kreis war das Konzept vorab präsentiert worden. Laut Waldstettens Rathauschef Michael Kusch wurde es im großen und ganzen akzeptiert. Acht der 34 Gemeinden, so die Vertreterinnen des Landratsamtes, hätten dem Vertrag bisher zugestimmt, der für die Kommunen keinerlei finanzielle Verpflichtungen bedeute.
Auf dem Naturspielplatz in der Schäfflergasse ergab eine Kontrolle vor etwa einem Monat, dass dort Schaukeln nicht mehr betriebssicher sind. Der Querbalken und ein Stamm der Schaukeln sind morsch, informierte Marktrat Alexander Edelmann. Die Schaukeln sind deshalb sofort stillgelegt beziehungsweise abgebaut worden, sagte Bürgermeister Kusch. Eltern hätten sich laut Edelmann bereit erklärt bei der Sanierung des Spielgerätes zu helfen. Ichenhausens Stadtbaumeister Stapf wies darauf hin, dass dies unter Anleitung eines Fachmannes erfolgen müsse.
An der Brauereiwirtschaft „Engel“in Waldstetten war ein zweiter Fluchtweg für den Saal gefordert. Die Stahltreppe ist bereits erstellt worden und wurde vom Marktrat einstimmig genehmigt. Die Stahltreppe soll noch mit Begrünung kaschiert werden, so Stadtbaumeister Stapf. Ebenfalls keine Einwände gab es gegen eine Nutzungsänderung der früheren Sportplatzgaststätte an der Günz. Dort darf der Besitzer zwei Ferienwohnungen einbauen.
Die Beratung über eine neue Satzung der Erschließungsbeiträge wurde in den nicht öffentlichen Teil der Sitzung verschoben. Dies beschloss der Marktrat auf Antrag von Bürgermeister Kusch, da es sich um „ein kniffliges Thema“handle.
Die Entscheidung über den Ersatz eines Anhängers für den Bauhof erwies sich in der Marktratsitzung schwieriger als erwartet. Der neue Anhänger soll laut Bürgermeister Kusch fast 9000 Euro kosten und dient vor allem dem Transport eines Rasentraktors, der vergangenes Jahr beschafft wurde. Ob auf den Hänger verzichtet werden könne, wenn der Mäher getauscht werde, fragte Rat Rudolf Göppel. Das ginge, antwortete ein Bauhof-Mitarbeiter, denn ein geeigneter Aufsitzmäher, der allerdings deutlich teurer als der Hänger wäre, könne in Waldstetten fast überall unterwegs sein. Auf Vorschlag von Zweitem Bürgermeister Mathias Mader soll jetzt die Alternative geprüft werden.