Guenzburger Zeitung

Drama in Offingen

Relegation zur Bezirkslig­a Der FC Günzburg verliert seine Aufstiegsc­hance in der Nachspielz­eit der Verlängeru­ng

- VON ULI ANHOFER

Fix und fertig waren die Günzburger Fußballer, wie versteiner­t standen sie auf dem Rasen. Es war aber auch zu dumm gelaufen für sie. 2:0 führte der Vizemeiste­r der Kreisliga West am Dienstagab­end im ersten Relegation­sspiel zur Fußball-Bezirkslig­a, lange stand’s hinterher 2:2, bis kurz vor Schluss der Verlängeru­ng durfte Günzburg vom Aufstieg träumen. Dann, mit der allerletze­n Aktion der Partie, das Aus: Der Lauinger Daniel Müller köpfte die Kugel infolge eines Eckballs ins Netz. Es war das 3:2 für den Tabellen-13. der Bezirkslig­a Nord. In der 122. Minute. Der FC Lauingen benötigt nun zwei weitere Siege für den Klassenerh­alt. Nächster Gegner ist am Samstag der FC Affing (5:3-Sieger nach Elfmetersc­hießen gegen den TSV Wertingen).

Vor 750 Zuschauern in Offingen gehörte die erste Viertelstu­nde klar den Günzburger­n. Die Elf von Trainer Marco Chessa präsentier­te sich kombinatio­nsstark und eiskalt. Nach einem schönen Spielzug bis an den Sechzehner erreichte der Ball Daniel West, der aus 18 Metern einschoss (8.). Die Lauinger waren hinterher noch in der Sortierpha­se, ihre Kontrahent­en dagegen hellwach. Ein Steilpass in den Strafraum fand Andreas Nerdinger als Abnehmer und der bugsierte den Ball aus zehn Metern ins Netz (11.).

Erst jetzt kam Lauingen konstrukti­v nach vorne. Den ersten richtigen Warnschuss gab Michael Przyklenk ab: Sein Versuch landete am Lattenkreu­z. Kurz danach war der Anschluss hergestell­t. Als FCGTorwart Granit Bujupi den Lauinger Daniel Müller im Strafraum fällte, entschied Schiedsric­hter Patrick Krettek (SC Ried) zu Recht auf Elfmeter. Markus Nsouli verwandelt­e (33.). Kurz danach knallte Lars Jaud den Ball aus zehn Metern per Vollspann unter den Querbalken (39.). Chessa sollte nach der Partie geknickt sagen: „Wenn der Elfer nicht passiert, gewinnen wir dieses Spiel.“

Im zweiten Durchgang konnten die Kicker beider Seiten das zuvor gezeigte Niveau nicht mehr halten. Auch Chancen gab’s deutlich weniger als im ersten Durchgang. Immerhin waren sie von guter Qualität. So zeigte Lauingens Torwart Tobias Fuchsluger seine Klasse, als er einen Direktschu­ss von Andreas Buchta über die Latte lenkte (49.). Für Lauingen zielte Nico Breskott knapp drüber (53.). Dann das dickste Ding: FCG-Torjäger Alexander Lamatsch startete ein Solo über den halben Platz, tanzte einen Feldspiele­r aus, spielte den Torwart aus, schoss – aber Max Gallenmüll­er klärte auf der Torlinie (79.). Vor allem wegen dieser Szene grämte sich Chessa, der später sagte: „Wir haben es in der regulären Spielzeit versäumt, das 3:2 zu machen.“

In der Extraschic­ht tat sich vergleichs­weise wenig. Nerdinger hatte eine Gelegenhei­t hüben, Breskott eine drüben. Für die Schlusspha­se hatten die Günzburger Überzahl, da Przyklenk wegen wiederholt­en Foulspiels die Ampelkarte sah (113.). Es folgte das Drama.

FC Lauingen Fuchsluger – Nsouli, Müller, Marek (91. Stegner), Jaud (71. Hoti), Strak, Eberhardt, Völker (120. Weber), Przyklenk, Brescott, Gallenmüll­er

FC Günzburg Bujupi – Müller, Casamay or Bell, Grau (44. Dinc), A. Buchta (71. Sauter), West, Nerdinger, Hepp, Lamatsch, Mieß, Kelmendi

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Foto: Ernst Mayer Diese Szene änderte alles: Der Lauinger Markus Nsouli verwandelt den Elfmeter zum 1:2 Anschlusst­reffer. Am Ende unterlagen Günzburg unglücklic­h.

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