Städte ein Stück sicherer machen
Ehrenamt Fünf neue Helfer gehen mit der Sicherheitswacht im nördlichen Landkreis auf Streife. Ichenhausen ist jetzt ebenfalls Einsatzgebiet
Keine Sheriffs, sondern engagierte Bürger
Günzburg Mit fünf neuen Kräften und künftig auch in Ichenhausen geht die Sicherheitswacht neue Wege. Nach vierzig Stunden Ausbildung und einer abschließenden Prüfung bekamen Ilona Frank aus Günzburg, Mario Heidrich aus Oxenbronn, Andreas Kugelmann aus Ichenhausen, Michael Lipp aus Burgau und Onur Oflaz aus Ichenhausen feierlich ihre Ernennungsurkunde von Guido Limmer, Vizepräsident des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West, überreicht.
Ausgestattet mit viel Wissen über die Rechte der Bürger und die der Sicherwacht, Taschenlampe und Verbandszeug, Pfefferspray, Signalpfeife und einem Funkgerät, das den direkten Kontakt zur Polizei ermöglicht, werden die fünf Neuen durch die Straßen gehen. Sie gehören der neu ins Leben gerufenen Sicherheitswacht Günzburg-Ichenhausen an, die aus der Sicherheitswacht Günzburg hervorgeht und jetzt elf Mitglieder zählt. „Neue Ehrenamtliche, die Lust haben, für mehr Sicherheit vor Ort zu sorgen, können sich jederzeit bei uns melden“, ermuntert Stefan Müller, Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Günzburg, Interessierte. „Für die Stadt Ichenhausen wurde die Sicherheitswacht jetzt ins Leben gerufen. Sie leistet einen wichtigen Betrag für die objektive und subjektive Sicherheit“, fährt Müller fort.
Zur Ernennung sind auch Günzburgs Oberbürgermeister Gerhard Jauernig und Ichenhausens Bürgermeister Robert Strobel in die Polizeiinspektion Günzburg gekommen. Jauernig betont am Tag nach dem Terroranschlag in Manchester: „Die Frage nach der Sicherheit, sowohl der wahrgenommenen als auch der tatsächlichen, ist für die Bürger ein zentrales Thema. Die Anschläge zwingen uns dazu, im kommunalen Bereich zu handeln. In Günzburg haben wir mit der Sicherheitswacht sehr gute Erfahrungen gemacht.“Wie Jauernig, freut sich Robert Strobel über die Kooperation der beiden Städte in Sachen Sicherheit und sagt: „Es ist etwas Neues, wenn ab Juni die blaugekleideten Sicherheitswächter durch das Städtle gehen.“Strobel betont, dass es keine „schwarzen Sheriffs“sind, sondern Bürger, die sich für ehrenamtliches Engagement mit der Polizei als Vorgesetzte entschieden haben. Um ihnen eine rechtliche Handhabe zu geben, wurden im Stadtrat Satzungen, zum Beispiel für die Tiefgarage oder den Hindenburgpark, erstellt. Dienstplan und Einsatzort sind mit Werner Rohrer, stellvertretender Verfügungsgruppenleiter und Ausbilder, Fortbilder und Ansprechpartner für die Sicherwacht, abgestimmt.
Wie wertvoll die Sicherheitswacht für die Polizei ist, erklärt Vizepräsident Limmer: „Eine Wertschätzung in Zahlen sind die 150 000 Euro, die für die 124 Ehrenamtlichen in Schwaben Süd/West ausgegeben werden. Unbezahlbar ist der Gewinn an Zeit für die Polizei, die entlastet wird.“
Die Sicherheitswacht-Mitglieder sieht man, wenn sie bei Märkten und Festen dabei ist, durch Grünanlagen oder Wohngebiete geht, und sie sind ansprechbar. „Mit den fünf Neuen der Sicherheitswacht Günzburg-Ichenhausen wächst die Zahl im Präsidiumsbereich auf 124 Personen, davon sind vierzig Frauen“, freut sich Edgar Wintergerst, Ansprechpartner auf Präsidiumsebene. Einig sind sich Polizeivertreter und Bürgermeister im Dank an die Ehrenamtlichen und dem Wunsch, die Entscheidung für die Sicherheitswacht nie zu bereuen und immer wohlbehalten von den Einsätzen zurückzukehren.