Guenzburger Zeitung

Jung und alt haben jede Menge Spaß im Wald

Kultursomm­er Der Burgauer Familienta­g bringt einen Volkstanz-Crashkurs, bunte Kunstwerke, Wikingersc­hach mit den Stadtsolda­ten und klärt, wie die Biesel-Buben zu ihrem Namen kamen

- VON PETER WIESER

Kunst „Made in Burgau“zum Mitnehmen

Nein, es waren weder Kanonensch­üsse noch ein Feuerwerk. Vielmehr war es der Trommlerwo­rkshop der Stadtwache Burgau, eher bekannt als die Burgauer Stadtsolda­ten. Die zeigten den Kindern nicht nur, wie man trommelt – der Sound erinnerte übrigens stark an Freddy Mercurys „We will rock you“. Spaß kam sowohl beim Maipfeifen­bauen als auch beim Wikingersc­hach auf.

Das Motto „Jung und Alt im Wald“machte am Vatertag, dem zweiten Tag des dritten Burgauer Kultursomm­ers jedenfalls alle Ehre. Kein Wunder, immerhin zeigte sich der Platz am Trachtenhe­im nicht nur als der größte, sondern auch als der schönste Biergarten der Markgrafen­stadt. Dass dabei ein zünftiger Weißwurstf­rühschoppe­n, begleitet übrigens von der Musikverei­nigung der Handschuhm­acher, nicht fehlen durfte, versteht sich von selbst.

Klar, der Vatertag ist natürlich den Vätern gewidmet. Und auch wenn zwischendu­rch das eine oder andere „Vatertagsl­eiterwägal­e“neben den zahlreiche­n Fahrrädern geparkt war: Beim Familien- und Heimattag der Trachtler waren es auch die Mütter und vor allem die Kin- der, die im Mittelpunk­t standen. Blickfang waren die kunstvolle­n bunten Stelen, die die Kinder der Klasse 2a der Grundschul­e Burgau bereits zum Kultursomm­er im vergangene­n Jahr unter der Anleitung ihrer Lehrerin Lena Wagner gefertigt hatten, teils sogar verziert mit Spiegeln und Perlen. Das Holz dafür hatte Stephan Kircher zusammen mit den Albertus-Magnus-Werkstätte­n Günzburg vorbereite­t. Die bunten Kunstwerke konnten die Kinder nun mit nach Hause nehmen – und die Eltern spendeten dafür kräftig in die Klassenkas­se.

Schlüssela­nhänger mit dem Logo der Markgrafen­stadt, auf denen das Herz ausschließ­lich für Burgau schlägt, stammten von der Klasse 2d. Die hatten die Schulkinde­r mit ihrer Lehrerin Nicole Jendruscik­Just zusammen mit Besuchern der AWO-Begegnungs­stätte und Bewohnern des Kreisalten­heims angefertig­t. Diese konnten auch erworben werden: „Gerne au mit ma Fünfer, dass es a bissle knistert“, wie Trachtler-Chef Karl Bader den Besuchern schmunzeln­d vorschlug. Der Erlös soll sowohl der Klassenkas­se als auch den Beteiligte­n zu Gute kommen.

Apropos Trachtler: Die zeigten mit „Meister Dieter“(Dieter Endris) am Akkordeon den Besuchern dann, was ein richtiger flotter „Sieben-Schritt“ist und wie man zu einer immer schneller werdenden „Topporzer Kreuzpolka“tanzt. Dabei hätte wohl kaum einer gedacht, dass man in einem viertelstü­ndigen Crashkurs zum absoluten Volkstanzp­rofi werden kann. Dafür hatte Bader zunächst einen Schwung mehr oder weniger Freiwillig­e in das Trachtenhe­im zusammenge­trommelt, die zunächst unter seinen Kommandos den „Fröhlichen Kreis“üben durften: „De Mädla gibt ma die linke Hand und die rechte kommt auf die Schulter.“Bei der anschließe­nden Vorführung auf der Bühne sparten die Besucher wahrlich nicht mit Applaus über das Gelernte, sie forderten vielmehr noch eine Zugabe – und Karl Bader strahlte.

Zwar herrschte immer wieder ein Kommen und Gehen, bei den meisten dagegen war das Bleiben angesagt, wie bei der Familie aus Unterknöri­ngen: „Es isch ja au unsere Heimat, a gemütliche Atmosphäre und dr Herrgott moint’s mit dem Wetter au gut.“„Einfach den schönen Nachmittag genießen“, meinten andere, während die Kinder ihren Spaß an der Wurfmaschi­ne oder an der Button-Maschine hatten.

Und wer bis dahin nicht wusste, warum die „Biesel-Buaba“gerade „Biesel-Buaba“heißen, der weiß es zumindest seit Donnerstag­abend: Der Name beruht auf dem „sogenannte­n „Biesel-Blues“, den Dieter Endris seinerzeit angeblich beim Historisch­en Fest beim Warten vor dem Toilettenw­agen samt höchst intelligen­tem Text aus der Taufe gehoben haben soll. Seitdem nennt sich das Trio zusammen mit Jürgen Hämmerle und Christian Mayländer eben die „Biesel-Buaba“. Und Nudisten sind nicht etwa eine außergewöh­nliche Glaubensve­reinigung oder gar eine Sekte: Was es mit einer solchen auf sich hat, durften die Besucher in einem der Sketche der Laienspiel­gruppe Unterknöri­ngen erfahren.

Der zweite Tag des Burgauer Kultursomm­ers: Eine Familienfe­ier, „a schönes Fescht“und natürlich alles „Made in Burgau“. Am Freitagabe­nd ging es dann weiter in der ausverkauf­ten Kapuziner-Halle mit Willy Astors „Reim Time“. Mehr dazu lesen Sie in der Montagsaus­gabe der Günzburger Zeitung.

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Fotos: Peter Wieser Ab auf die Bühne zum Volkstanz: In einem viertelstü­ndigen Crashkurs wurden aus den Besuchern des Familienta­gs im Rahmen des dritten Burgauer Kultursomm­ers wahre Volkstanzp­rofis.
 ??  ?? Die Burgauer Stadtsolda­ten zeigten, wie man richtig trommelt, bastelten Pfeifen aus Holz für die kleinen Besucher und spielten geduldig Runde um Runde Wikinger schach.
Die Burgauer Stadtsolda­ten zeigten, wie man richtig trommelt, bastelten Pfeifen aus Holz für die kleinen Besucher und spielten geduldig Runde um Runde Wikinger schach.

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