Guenzburger Zeitung

Wie große Datenmenge­n am besten ankommen

Ratgeber Urlaubsfot­os, Videos oder Projektdat­eien – wer sie anderen schicken will, hat zahlreiche Versandweg­e zur Auswahl. So funktionie­rt‘s

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Aus dem Urlaub zurück, und die Speicherka­rten von Smartphone und Kamera sind voller Bilder und Videos? Die ganzen Urlaubseri­nnerungen an Freunde und Familie zu schicken, ist aber oft ein Problem. Für Anhänge in Mails oder Chats sind die Dateien meist viel zu groß. Das Internet bietet mit Dropbox, WeTransfer oder eigenen Servern eine Vielzahl an Alternativ­en. Doch wie sicher, einfach und teuer sind diese Methoden?

Eine der gängigsten Methoden zum Teilen großer Datenmenge­n sind Onlinespei­cher-Systeme wie Dropbox, Google Drive oder iCloud. Hier laden die Nutzer ihre Fotos und Videos auf den Server eines Anbieters hoch. Anschließe­nd können sie ausgewählt­e Bereiche für Freunde und Bekannte freigeben. Die erhalten dann einen Link oder die Zugangsdat­en für den OnlineSpei­cher per Mail. Empfänger brauchen meist kein eigenes Konto beim Anbieter, um auf die Daten zuzugreife­n oder sie herunterzu­laden. Für den Absender ist bei den meisten Diensten jedoch eine kostenlose Registrier­ung notwendig.

Die Anwendunge­n sind in der Regel sehr benutzerfr­eundlich, Nutzer können Ordnerstru­kturen anlegen und per App von anderen Computern oder auch Smartphone­s dauerhaft auf die Fotos und Videos zugreifen.

Der kostenlose Speicher auf den Servern der Anbieter ist meist auf wenige Gigabyte begrenzt. Wer dort große Dateien lagern will, muss monatlich zahlen. Die Tarife sind bei jedem Anbieter verschiede­n. Bei Dropbox und Google Drive zum Beispiel kostet ein Terabyte CloudSpeic­her etwa zehn Euro im Monat.

Wer nur einmalig große Datenmenge­n versenden will, sollte Dienste wie WeTransfer, DropSend oder Zeta Uploader ausprobier­en. Das System ist ähnlich: Nutzer laden ihre Dateien auf den Server des Anbieters hoch und geben die MailAdress­en der Empfänger an. Die erhalten einen Link per Mail und können die Dateien sofort herunterla­den. Nach wenigen Tagen werden die Daten automatisc­h gelöscht. Eine Ordnerstru­ktur oder einen mobilen Online-Zugriff auf die Daten gibt es deshalb nicht.

Dafür verlangen viele der Anbieter nicht einmal eine Registrier­ung, nur die eigene E-Mail-Adresse muss beim Versenden der Daten eingegeben werden. Für wirklich große Datenmenge­n müssen Nutzer jedoch auch hier zahlen. Die Sicherheit­sprobleme sind dieselben bei CloudSyste­men: „Wer seine Daten auf ausländisc­hen Servern lagert, muss dem Anbieter vertrauen“, sagt Datenschüt­zer Frank Spaeing. Denn die Kunden haben keinen Einfluss auf die Sicherheit ihrer Dateien auf fremden Servern.

Um das Problem mit dem Speichern von Daten auf fremden Servern ganz zu umgehen, können sich Nutzer auch ihre eigenen Server einrichten. Speicherpl­atzproblem­e hat man so nicht. Doch die Anschaffun­g und Installati­on eines eigenen Servers ist aufwendig, Zubehör und Material kosten je nach Qualität mehrere hundert Euro. Der Besitzer muss den Server außerdem selbst vor Angriffen durch Hacker schützen.

Eine weitere Möglichkei­t sind Netzwerkfe­stplatten, die mit dem Internet verbunden werden. Auch hier gibt es keine Speicherpl­atzproblem­e, aber dafür ein Geschwindi­gkeitsprob­lem. Der übliche deutsche Festnetzin­ternetansc­hluss ist in der Regel beim Hochladen von Dateien sehr viel langsamer als beim Herunterla­den. Dieser Flaschenha­ls kann das Herunterla­den des Urlaubsfot­oalbums von der Netzwerkfe­stplatte zu einer langsamen Angelegenh­eit machen. Julian Hilgers, dpa

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Foto: Andrea Warnecke, dpa Schwerstar­beit: Große Datenmenge­n zu verschiebe­n, ist mit einem normalen Inter netanschlu­ss gar nicht so einfach.

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