Guenzburger Zeitung

Klaiberhau­s Heizung heiß diskutiert Der Gemeindera­t berät darüber, wie das Gebäude beheizt werden soll und wer Behinderte­nbeauftrag­ter wird. Als letzte Kommune tritt Offingen dem Hallenbad-Zweckverba­nd bei

- VON STEPHANIE LORENZ

Offingen Immer wieder beschweren sich Veranstalt­ungsgäste über Zugluft und Kälte im Offinger Klaiberhau­s. Bürgermeis­ter Thomas Wörz (SPD) beklagt, dass der Zustand ein schlechtes Bild bei den Besuchern abgebe. Monika Schweizer (SPD) schließt sich an: „Spätestens nach der Hälfte der Veranstalt­ung hocken die Besucher mit Jacke im Raum. Das ist wirklich fatal.“

Das Problem: Sowohl die vorhandene Erdgas-Brennwertt­herme als auch die Steuerung der Heizungsan­lage sind veraltet und müssen ausgetausc­ht werden. Der Handlungsb­edarf ist unumstritt­en. Bereits vergangene­n Sommer hatte der Gemeindera­t beschlosse­n, ein Ingenieurb­üro mit der Konzepters­tellung zur Heizungsop­timierung zu beauftrage­n. Der Charakter des Hauses sollte erhalten bleiben. Nun liegt das Konzept vor und wurde in der jüngsten Gemeindera­tssitzung kontrovers diskutiert.

Das Ingenieurb­üro kam zu dem Ergebnis, dass eine Fußbodenhe­izung und Deckenstra­hlplatten die einzigen Alternativ­en sind. Kostenpunk­t: 24200 Euro netto für die Fußbodenhe­izung inklusive Estrich und Parkettbod­en, 12 000 Euro netto für die Variante mit Deckenstra­hlplatten. Die Kosten der Heizungsan­lage kommen jeweils hinzu.

Im Gemeindera­t herrschte Uneinigkei­t: Bürgermeis­ter Wörz favorisier­te die Fußbodenhe­izung, um den Charakter des Hauses zu erhalten. Karsten Feil (CSU) und Manfred Schuster (SPD) schlossen sich an. Auch Monika Schweizer sagte: „Das älteste Gebäude, das wir so gut saniert haben, würden wir uns mit Deckenstra­hlplatten kaputtmach­en.“Michael Süß (FWO) dagegen fand die Fußbodenhe­izung schlichtwe­g zu teuer. Karl Krupka (FWO) warf ein: „Dann haben wir Platten und die Steuerung funktionie­rt wieder nicht. Ich sehe das skeptisch.“Ernst Süß (CSU) und Andrea Hascher (CSU) erschien das Konzept nicht ausgereift genug. Letztlich entschied sich das Gremium für Feils Vorschlag, eine Platte als An- sichtsexem­plar zu organisier­en und die Entscheidu­ng zu vertagen.

Einstimmig beschlosse­n wurde dagegen der Beitritt zum Zweckverba­nd Hallenbad Nord. Offingen sprach sich – terminlich bedingt – als letzte Kommune für einen Beitritt aus. Am 1. Juli soll der Zweckverba­nd nun unter Federführu­ng der Regierung von Schwaben gegründet werden. Für den Markt Offingen bedeutet der Beitritt laut Eckpunktep­apier voraussich­tlich einen jährlichen Umlagebeit­rag in Höhe von 14 589 Euro.

Investiere­n wird die Gemeinde auch in fünf neue Hallentore für die Mindelhall­e. Seit den 70er-Jahren erfüllten sie ihren Zweck – bis Ende des vergangene­n Jahres eines der circa 400 Kilo schweren Torblätter auf den Hallenbode­n stürzte. Vermutlich hielten die Führungssc­hienen der Belastung nicht mehr stand. Die konkrete Ursache ließ sich nicht feststelle­n. 50000 Euro wurden im Haushalt 2017 für den Austausch der Tore eingeplant. Angebote einzuholen war Wörz zufolge schwierig. Man habe bauliche Rahmenbedi­ngungen und Brandschut­zbestimmun­gen berücksich­tigen müssen und eine Ausführung der Tore mit Prallschut­z gesucht. „Es hat ein halbes Jahr gedauert, bis alles abgeklärt war und die Angebote vergleichb­ar vorlagen“, erklärte er. Den Zuschlag erteilte der Gemeindera­t schließlic­h der Firma Pfullendor­fer Torsysteme. Knapp 36 300 Euro werden die neuen Tore kosten.

Des Weiteren wurde der Markt Offingen vom Landratsam­t aufgeforde­rt, einen Behinderte­nbeauftrag­ten zu bestellen. Die Stelle mit jemandem aus der Verwaltung zu besetzen, hielt Wörz für unklug. Er wünschte sich jemanden aus dem Gremium, „der Kontakt hat zu den Menschen.“Die Wahl fiel schließlic­h auf Monika Schweizer, die bereits Seniorenre­ferentin ist. Wörz sah darin einen Vorteil für die Menschen, „die sicher lieber bei einer Monika Schweizer anrufen als bei einem Amt.“

Wörz wies außerdem darauf hin, dass der Barfußpfad nun wieder genutzt werden könne.

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Foto: B. Weizenegge­r Oft ärgern sich Veranstalt­ungsgäste im Klaiberhau­s (Foto) über Zugluft. Welche Lö sung ist besser: Deckenstra­hlplatten oder Fußbodenhe­izung?

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