Die Firma baute für ihn den Arbeitsplatz um
zu weit auf die andere Seite und kracht mit Marko G. zusammen. Der wird in den Wald geschleudert, fährt gegen einen Baum und wird unter seinem Motorrad begraben. „Als ich da lag, dachte ich, ich habe einen Schutzengel. Ich war wach und konnte meine Beine bewegen. Aber dann kam der Schmerz.“
Marko G. hält kurz inne und blickt nachdenklich aus dem Fenster. „Ich weiß noch alles“, fährt er fort. „Bis sie mich aufgrund meiner wahnsinnigen Schmerzen ruhiggestellt haben.“Trotz allem würde Marko G. wieder auf sein geliebtes Motorrad steigen. Er glaubt aber nicht, dass sich sein Wunsch erfüllen wird. Sein Arm wird wohl für immer eine Behinderung bleiben. Und Marko G. wird sich irgendwie zurück ins Leben kämpfen müssen.
So wie es Christian Heilander vor zehn Jahren gemacht hat. Damals wird er nach vier Monaten aus der Klinik entlassen – zwei Monate früher, als es bei seiner Art der Querschnittslähmung üblich ist. Die Familie zieht in eine barrierefreie Wohnung, im Unternehmen wird alles so umgebaut, dass Heilander an seinen Arbeitsplatz als Druckformhersteller zurückkehren kann. „Kopf und Arme sind ja in Ordnung“, sagt der 43-Jährige. Er kann nur nicht mehr laufen. Und braucht morgens eine Stunde länger als alle anderen – bis er seine Beine einmal durchbewegt hat, damit sie nicht steif werden; bis er sich in den Rollstuhl und auf den Sitz in der Dusche gehievt hat; bis er angezogen ist.
„Das ist halt so“, sagt er. Und dass er seiner Frau Sabine unendlich dankbar ist, die vom ersten Tag seines neuen Lebens an zu ihm gehalten hat. Seine Kinder, sagt er, kennen ihn gar nicht anders – und sind immer noch erstaunt, wenn sie ihn auf alten Fotos stehen sehen.
Damals, in seinem alten Leben.