Guenzburger Zeitung

Freibäder wollen kein Smartphone­verbot

Freizeit Persönlich­keitsrecht­e der Besucher zu wahren ist wichtig. Aber nicht alles lässt sich kontrollie­ren

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Smartphone­s haben in vielen Fällen klassische Fotoappara­te abgelöst, gerade wenn es nur um einen Schnappsch­uss geht. Dass damit Bilder oder gar Videos aufgenomme­n werden, bekommen Umstehende oft gar nicht mit. Das ist auch in Freibädern ein Problem, wenn leicht bekleidete Gäste ungefragt abgelichte­t werden und die Bilder dann etwa in sozialen Netzwerken landen. Viele Freibäder haben darauf reagiert und verbieten das Fotografie­ren oder Filmen, einige verbannen sogar das Smartphone. Wie sieht es im Landkreis aus?

Im Waldbad gibt es offenbar keine Probleme mit Smartphone­s und ihrer Foto- und Videofunkt­ion. Johann Stelzle, der Vorstand der Stadtwerke, die das Freibad als Kommunalun­ternehmen betreiben, hat von entspreche­nden Klagen von Gästen noch nie etwas gehört. Die Debatte ist ihm bis dahin auch überhaupt „noch nicht zu Ohren gekommen“. Hinweise, sich mit der Thematik eingehende­r zu befassen, habe es bislang nicht gegeben. Weil jeder ständig mit dem Smartphone im Internet surfen wolle, sei im vergangene­n Jahr das Areal samt den benachbart­en Wohnmobil-Stellplätz­en sogar für Wlan aufgerüste­t worden.

Die Stadt hat in der Satzung für das Benutzen des Freibads festgehalt­en: Gewerblich­e Fotound Filmaufnah­men müssen von der Verwaltung genehmigt werden. Im privaten Bereich ist das nur gestattet, wenn die abgelichte­ten Personen damit einverstan­den sind. Probleme habe es im Freibad bislang aber noch keine diesbezügl­ich gegeben, sagt Wolfgang Buckel von der Stadt Burgau. Sollte sich jemand nicht an die Regeln halten, müsse er das Bad verlassen, in schweren Fällen drohe ein Hausverbot.

Auch im Städtische­n Freibad an der Günz sei es noch nie zu Problemen mit Foto- oder Videoaufna­hmen gekommen, sagt Gabriele Rau vom Bauamt. Dementspre­chend gebe es kein Foto-Verbot. Auch das Smartphone darf in Ichenhause­n zum Baden mitgenomme­n werden. „Wie will man das denn kontrollie­ren?“, fragt Rau. Ein Handyverbo­t wäre für die Jugendlich­en außerdem eine Katastroph­e, sagt sie und lacht.

Im Krumbacher Freibad ist ein Smartphone­verbot „derzeit kein Thema“, wie Werkleiter Dietmar Müller versichert. Ein Fotografie­rverbot – abgesehen von Privataufn­ahmen – gibt es dagegen schon seit längerer Zeit. In der Vergangenh­eit gab es diesbezügl­ich aber keinerlei Beschwerde­n. Die kommen eher, weil Handys geklaut werden. Deshalb appelliere­n Werkleiter Müller und Bademeiste­r Markus Sauer an die Badegäste, die Smartphone­s gleich daheim zu lassen.

Die Verantwort­lichen des Gartenhall­enbads Leipheim sehen bisher ebenfalls keinen Anlass, sich mit einer Verbotsdis­kussion eingehende­r zu befassen. Die Debatte kennt der Betriebsle­iter vor Ort, Marcello Treuleben, gleichwohl. Beschwerde­n sind nicht bekannt. Im heißesten Bereich des Bades wird das Handy allerdings nicht geduldet: in der Sauna. Der Minicomput­er wird dort als Störfaktor empfunden. Und Saunagäste hätten sicherlich etwas gegen Foto- und Filmaufnah­men. Ein Schild mit einem durchgestr­ichenen Mobiltelef­on weist im Eingangsbe­reich darauf hin. (ioa, cki, slor, rbod)

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Archivfoto: Weizenegge­r
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Archivfoto: Bernhard Weizenegge­r

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