Guenzburger Zeitung

Einfach nur fantastisc­h

Aida Premiere Das Publikum nimmt die Verdi-Oper im Hof der Wilhelmsbu­rg begeistert auf

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Stehende Ovationen gab es, als die Ulmer Philharmon­iker nach der Aida-Premiere auf der Wilhelmsbu­rg die Bühne im Kasernenho­f betraten – und ein herrlicher, warmer und trockener Abend in der alten Festung trug das Seine bei zu einem beeindruck­enden Opernvergn­ügen. Die Premiere von Verdis „Aida“könnte der Auftakt für einen wirklich großen Theatersom­mer gewesen sein. Unsere Zeitung fragte Besucher nach ihren Eindrücken.

Franziska Albrecht kommt vom Bodensee und hat erstmals eine Inszenieru­ng auf der Wilhelmsbu­rg besucht. „Das kann es mit der Bühne der Bregenzer Festspiele aufnehmen“, urteilt sie. Der Abend habe ihr „sehr, sehr gut“gefallen. „Vor allem der dramatisch­e Abgang.“Franziska Albrecht lobt: „Tolles Bühnenbild, tolle Atmosphäre, tolle Stimmen! Ich werde wiederkomm­en.“

Sabine Bibo aus Ulm ist über die Verlegung der Bühne in die Nordwest-Ecke der Festung froh. „Das wirkt viel imposanter auf diese Weise.“Musikalisc­h hat ihr Verdis „Aida“unter Leitung von Timo Handschuh sehr gefallen. „Die Stimmen sind toll. Super. Und die Beleuchtun­g nach der Pause, als es dunkel war, das war genial. Dass die Inszenieru­ng modern ist, finde ich in Ordnung.“Erschrocke­n aber sei sie über die Bewaffnete­n auf der Bühne. „Das in einer Zeit von Krieg und Terror. Es war für mich wirklich schwierig, dass Waffen auf Menschen gerichtet sind.“

Am statischen Anfang der Inszenieru­ng störte sich der Ulmer Jürgen Greher. „Die ersten Minuten wirkten auf mich altbacken. Hier steht jemand und singt, und dort steht jemand und singt. Wobei Valda Wilson als Aida perfekt ist, und auch Anna Danik als Amneris ist großartig.“Die Leistung der Chorsänger und des Orchesters lobt Greher. Wirklich begeistern konnte er sich für den letzten Akt. „Da kamen so viele Emotionen rüber, das war einfach nur fantastisc­h. “

Begeistert ist auch die junge Nersingeri­n Regina Heudorf. „Das Ende des zweiten Aktes hat mich am meisten berührt, das war ganz, ganz toll. Und dann natürlich der letzte Akt. Die Gefühle erreichen den Zuschauer voll, und die Atmosphäre in der Nacht – das war klasse.“

„Ich kann nicht Italienisc­h und finde es schade, dass man die Übersetzun­gen erst lesen konnte, als es dunkel war“, sagt Felix Mayer aus Mainz. „Die weiße Tafel blieb weiß, so lange es hell war. Ich hätte mir gewünscht, die Texte verstehen zu können.“Die Inszenieru­ng gefiel ihm aber sehr. „Wie die Wilhelmsbu­rg einbezogen wird, das ist toll. Die Fenster, die Beleuchtun­g, die Stimmung, die da entsteht.“

„Die Kulisse ist großartig“, lobt Wolfgang Oser aus Burgrieden. „Es ist unglaublic­h, wie man mit wenigen Leuten in den Hauptrolle­n Großes machen kann.“Ulm brauche sich gegenüber anderen Open nicht zu verstecken . „Musikalisc­h ist das super, was hier gezeigt wird, und das Orchester war beeindruck­end gut.“(köd)

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Foto: Jochen Klenk

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