Guenzburger Zeitung

Daten von Patienten bald vernetzt

Jede Praxis und Klinik soll verbunden werden

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Ludwigshaf­en Politiker, Unternehme­n und Wissenscha­ftler haben sich auf dem Digitalgip­fel in Ludwigshaf­en für eine zügige Vernetzung von Daten im Gesundheit­swesen ausgesproc­hen. „Wir sind jetzt dabei, Krankenhäu­ser, Arztpraxen und die 70 Millionen gesetzlich Versichert­en über ein sicheres Netz miteinande­r zu verbinden“, kündigte CDU-Gesundheit­sminister Hermann Gröhe an. Letzte Sicherheit­stests seien erfolgreic­h abgeschlos­sen, sodass die erforderli­che Technik bis Ende kommenden Jahres flächendec­kend in allen Kliniken und Praxen verfügbar sein werde.

Das Hasso-Plattner-Institut in Potsdam stellte den tausend Teilnehmer­n auf dem Digitalgip­fel einen „radikal patienten- oder bürgerorie­ntierten Ansatz“vor. „Dabei bieten wir den Patienten die Möglichkei­t, ihre Daten in einer Gesundheit­scloud abzulegen, die wir entwickeln“, sagte HPI-Direktor Christoph Meinel. Die Patienten könnten dann entscheide­n, welcher Art von Datennutzu­ng aufseiten von Ärzten, Krankenhäu­sern oder Unternehme­n sie zustimmen.

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientens­chutz, Eugen Brysch, mahnte dagegen zur Vorsicht: „Wenn wir von den Chancen reden, sollten wir die Risiken für die Patienten nicht vergessen“, betonte er. „Patientend­aten sind hochsensib­el und hochpersön­lich.“Bei der Speicherun­g von Daten gebe es keine hundertpro­zentige Sicherheit, schließlic­h sei noch nicht einmal das Computerne­tz des Bundestags vor Angriffen gefeit. Unternehme­n dürften keinen Zugriff auf Daten erhalten, um etwa ihre MarketingS­trategien zu verbessern. (dpa)

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Foto: dpa Künftig könnten auch Röntgenbil­der Teil der digitalen Vernetzung sein.

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