Wieder zurück zum Kinderhort?
Ichenhausen richtet an der Grundschule eine Kurzbetreuung ein
Obwohl der Freistaat 5000 Euro Zuschuss gibt, muss die Stadt Ichenhausen voraussichtlich zusätzlich 6500 Euro locker machen. Sie übernimmt dieses Defizit bereitwillig, denn dafür kann im Schuljahr 2017/2018 an der Grundschule Ichenhausen eine OGTSKurzgruppe, also eine Betreuung der Grundschüler im Rahmen der Offenen Ganztagsschule, eingerichtet werden. 15 verbindliche Anmeldungen gibt es mittlerweile, aber nicht für alle Eltern passt dieses Angebot. Im Mai hatte der Stadtrat beschlossen, eine OGTS-Kurzgruppe einzurichten, aber da fehlte es noch an der Nachfrage. Bezuschusst wird diese Betreuung von Montag bis Donnerstag bis 14 Uhr nämlich nur, wenn mindestens zwölf Schüler angemeldet sind. Also grifft Caroline Helgert, die Leiterin der OGTS an der Grundschule Ichenhausen, zum Telefon und hakte bei Eltern von 28 Grundschulkindern nach, die bei einer Bedarfsumfrage Ende April unverbindlich Bedarf signalisiert hatten. Auch alle Eltern, die ihr Kind schon in der OGTS haben und die Erstklasseltern des Schuljahrs 2017/2018 wurden informiert.
Mit 15 verbindlichen Anmeldungen zum Stichtag 6. Juni ist die Kurzgruppe der Offenen Ganztagesschule also für das neue Schuljahr gesichert. Allerdings sagte Bürgermeister Robert Strobel den Stadträten auch, dass viele Eltern bei diesem Angebot die fehlende Betreuung am Freitagnachmittag und in den Ferien bemängeln. Sie wünschten flexiblere Buchungsszeiten und wären auch bereit, dafür zu bezahlen, sagte Strobel.
Für die neue Kurzgruppe stellt die Stadt eine zusätzliche Betreuungskraft mit wöchentlich zwölf Stunden ein, Kosten in Höhe von 10 500 Euro sind dafür veranschlagt. Mit einmaligen Sachkosten von 1000 Euro rechnet die Stadt für Sitzmöbel, Tische, Geschirr und eine einfache Tafel zur Einrichtung des Gruppenraumes im ehemaligen Hausmeisterbungalow an der Grundschule. Dort soll die Gruppe einen Raum bekommen.
Von der Regierung von Schwaben gibt es 5000 Euro Zuschuss für die Personalkosten, es bleibt also ein Defizit von 6500 Euro für die Stadt, denn für die Kurzgruppe der OGTS müssen die Eltern nichts bezahlen. Die Einrichtung einer Mittagsbetreuung scheine hier eine geeignete Alternative, sagte Strobel im Stadtrat. Aber laut Regierung von Schwaben gebe es nicht gleichzeitig Zuschüsse für Angebote der offenen Ganztagesschule und Mittagsbetreuung. Alle Ganztagesangebote an einer Schule müssten demnach in einem einheitlichen rechtlichen Rahmen eingerichtet sein. Strobels Fazit: “Einzige Möglichkeit zur Erfüllung dieses Bedarfs wäre also die vollständige Rückkehr zu einen Kinderhort.“(ilor)