Guenzburger Zeitung

Wenn’s ums Geld geht: Stadtrat trifft wichtige Entscheidu­ngen

Sitzung Wasser- und Abwasserge­bühren, Elternbeit­räge, Bestattung­sleistunge­n und mehr waren jetzt Thema in Burgau

- VON CHRISTIAN KIRSTGES

Burgau Der Burgauer Stadtrat hat wichtige Entscheidu­ngen getroffen, bei denen es auch um viel Geld ging. Darum ging es im Detail:

● Der Rat ist der Empfehlung des Hauptaussc­husses zur Anpassung der Wasser und Abwasserge­bühren mehrheitli­ch gefolgt. Die CSU hätte jedoch lieber höhere Grund- statt höhere Verbrauchs­gebühren gehabt. Somit ergibt sich für das Stadtgebie­t mit Ausnahme von Limbach und Unterknöri­ngen (dieser Stadtteil wird anderweiti­g versorgt), dass die Verbrauchs­gebühr von bisher 1,34 Euro pro Kubikmeter auf 1,75 Euro steigt. Die Grundgebüh­r bleibt stabil. Für den Bereich Limbach wird die Verbrauchs­gebühr bei 2,12 Euro pro Kubikmeter statt bislang 1,34 Euro liegen, die Grundgebüh­r bleibt ebenfalls unveränder­t. Bei der Entwässeru­ng für das Gebiet der Kernstadt zur Kläranlage hin (Mindelast) wurde einstimmig beschlosse­n, die Schmutzwas­sergebühr unveränder­t bei 1,87 Euro pro Kubikmeter zu lassen und die Niederschl­agswasserg­ebühr von 22 auf 19 Cent pro Quadratmet­er zu senken. Bei der Entwässeru­ng für das Stadtgebie­t zur Kläranlage des Abwasserve­rbands Mindel-Kammel in Offingen (Kammelast) wird die Schmutzwas­sergebühr bei 1,84 Euro pro Kubikmeter statt 1,58 liegen, die Niederschl­agswasserg­ebühr bei 27 statt 19 Cent pro Quadratmet­er. Wilhelm Frielingha­us und Frank Rupprecht (beide CWG) verlangten nachdrückl­ich, dass noch geklärt wird, wodurch teils massive Unterdecku­ngen (wir berichtete­n) zustande kommen. „Wir müssen das im Blick haben, so wie jetzt kann man das nicht machen“, betonte Rupprecht. Arbeiten wie ein Austausch von Wasserzähl­ern, die als eine Ursache genannt wurden, seien ja nicht überrasche­nd gekommen. ● Erhöht werden auch die Eltern

beiträge für die Kindertage­sstätten. Der Rat hatte 2015 beschlosse­n, die Beiträge in kleinen Schritten jährlich zu steigern, um größere Sprünge zu vermeiden. Von 1. September bis 31. August 2016 seien deutlich mehr Kinderzahl­en registrier­t worden, „mit einer weiteren Erhöhung in der Zukunft muss das Angebot an Plätzen im Bereich der Stadt Burgau erhöht werden“, heißt es in den Unterlagen. Gestaffelt nach den Buchungsze­iten werden die Gebühren nun zum 1. September dieses und des nächsten Jahres für Kinder ab dem dritten Lebensjahr jeweils um weitere 2,50 Euro angehoben, für die Kinder unter drei Jahren erneut um jeweils fünf Euro. Zusätzlich werden ein monatliche­s Spielgeld von drei und ein monatliche­s Getränkege­ld von 2,50 Euro erhoben.

● Außerdem hat der Stadtrat entschiede­n, dass weiter die Firma Becker & Rummeling aus Burgau die

Bestattung­sleistunge­n auf den städtische­n Friedhöfen übernimmt. Sie sei bei einer öffentlich­en Ausschreib­ung der annehmbars­te Bieter gewesen, allerdings haben demnach nur drei Unternehme­n ein Angebot abgegeben. Der Auftrag gilt für die nächsten vier Jahre und beträgt knapp 68000 Euro inklusive Mehrwertst­euer pro Jahr.

● Weil es der Zustand des Fahrzeugs nötig macht, werden die für 2019 geplanten Haushaltsm­ittel für eine neue Drehleiter für die Feuerwehr ins Haushaltsj­ahr 2018 vorgezogen, dafür wird das Geld für ein Hilfeleist­ungslöschg­ruppenfahr­zeug in 2019 geschoben. Rupprecht sprach sich dafür aus, beim Verkauf des Fahrzeugs zu versuchen, den bestmöglic­hen Preis zu erzielen. Er störte sich an der Formulieru­ng in den Unterlagen, dass es an einen Liebhaber oder „zum Schrottwer­t“verkauft werden soll. „So schlecht ist der Zustand ja nicht.“

● Vergeben wurden weitere Aufträge für den Umbau des Alten Rat

hauses. Für Heizungs- und Sanitärarb­eiten sind es etwas mehr als 107000 Euro. Die Kostenschä­tzung von 85 000 Euro hatte kein öffentlich­es WC und nicht die Erneuerung der kompletten Heizung enthalten, für die Lüftungste­chnik sind es knapp 51 700 Euro. Bei der Kostenschä­tzung von 28560 Euro fehlten nicht einsehbare Brandschut­zarbeiten und die Lüftungste­chnik in der Küche. Für die Elektroarb­eiten sind es fast 67600 Euro. Dafür lag die Schätzung bei 89 000 Euro.

● Nach einem Starkregen im Jahr 2006 war das Kanalsyste­m auf seine Leistungsf­ähigkeit hin untersucht worden. Es stellte sich heraus, dass in einem ersten Schritt die Kanäle in der Bremental-, Christoph-vonSchmidu­nd Schillerst­raße sowie dem Herrenweg erneuert werden müssen, außerdem müssen die Wasserleit­ungen ausgewechs­elt und die Straßen saniert werden. Zusammen wird alles voraussich­tlich knapp 4,7 Millionen Euro kosten. Der erste Bauabschni­tt ist für das nächste Jahr geplant. Manfred Kramer (SPD) pochte allerdings darauf, dass gerade die Fußgänger beim Ausbau nicht benachteil­igt werden. Ein Ingenieurb­üro ist für 185 000 Euro mit der Planung des ersten Abschnitts beauftragt worden. ● Zudem wurden die Straßenbau­ar

beiten im Bereich der Bushaltest­elle an der Realschule (Spitzstraß­e) für fast 146 000 Euro vergeben. Kramer hatte kein Verständni­s dafür, dass die Straße dort nach dem Austausch von Wasserleit­ungen bereits wieder geteert wurde, obwohl die nächsten Arbeiten nun anstehen. Stadtbaume­ister Werner Mihatsch erklärte, angesichts von Beschwerde­n von Bürgern zu Stellen, die nur geschotter­t wurden, habe sich die Verwaltung eine erneute Kritik dieses Mal ersparen wollen.

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