Seine Lesbarkeit entzaubert das Leben nicht
gegenwärtige Probleme wie die Ernährung der Welt längst nicht mehr zu lösen sind. Ist unsere Angst vor all dem nicht reaktionär?
Weil sie schlicht alle noch nicht vorstellbaren Veränderungen hysterisch düster zeichnet und bei Unsicherheiten lieber sehnsüchtig zurück als visionär nach vorne blickt?
Aber wäre ein Zurück denn möglich? Oder scheint uns diese gegenwärtige Welt, zaudernd auf der Schwelle, so bewahrenswert? Sicher, das Gelingen ist ungewiss. Und wahrscheinlich werden wir die Entscheidung darüber ohnehin nicht mehr erleben. Aber spätestens die Welt unserer Kindeskinder könnte von einem Verständnis der Natur geprägt sein, das in den jetzigen Entwicklungen wurzelt. Sie werden die Natur womöglich auf ganz neue Art als ihre Heimat und ihr Schicksal begreifen.
Heute, am Beginn des Anthropozäns, denken wir: Die Natur braucht uns nicht, sie wird auch ohne den Menschen, wahrscheinlich befreit, fortleben – allerdings sind wir auf sie angewiesen!
Was aber, wenn diese Trennung wegfiele und unsere Nachfahren dächten: Wir brauchen all ihre Wunder für den Fortschritt – und den wiederum braucht die Erde für ihre Heilung? Im Weg stünde wohl nur noch, dass der Mensch mit einem Teil der Natur am wenigsten sein Auskommen findet: dem Dunklen im Menschen selbst.