Traumaberatung für Flüchtlinge
Bilanz Die Nachfrage ist groß. Bald soll es eine eigene Frauengruppe geben, um Mütter und Mädchen zu betreuen
Eine Traumaberatung für Flüchtlinge bietet die katholische Jugendfürsorge (KJF) der Diözese Augsburg seit März dieses Jahres in den Landkreisen Günzburg und Neu-Ulm. Über die bisherigen Erfahrungen berichteten Silvia Schreiner-Metzele und Lujaina Toumeh im Jugendhilfeausschuss des Kreistags.
Die Nachfrage sei sehr groß, erklärte Silvia Schreiner-Metzele, das Angebot werde „gut angenommen“. Meist wendeten sich ehrenamtliche Flüchtlingsbetreuer, aber auch Kindergärten oder Schulen an die Beratungsstelle, um traumatisierten Flüchtlingen die nötige Hilfe zukommen zu lassen.
Die meisten der Ratsuchenden – Kinder, Jugendliche und Erwachsene – kommen aus Syrien und Afghanistan. Sie leiden, nach Angaben von Silvia Schreiner-Metzele, unter De- pressionen, Konzentrations- oder Schlafstörungen. Einige hätten auch Aggressionsschübe. Lujaina Toumeh spricht Arabisch, kann sich also problemlos an einen Großteil der Betroffenen wenden. Ergänzt wird das Team durch zwei junge Männer aus Syrien und Afghanistan, die als Dolmetscher arbeiten.
Wo die Gespräche bei der Traumaberatung nicht ausreichen, würden weiterführende Therapien bei speziellen Einrichtungen angeboten, erläuterten die beiden Beraterinnen. Bei der Betreuung Erwachsener werde zum Beispiel mit der Diakonie in Neu-Ulm kooperiert. Geplant sei, demnächst eine gesonderte Frauengruppe aufzubauen, um traumatisierte Mädchen und Mütter besonders beraten und betreuen zu können.
Finanziert wird die Beratungsstelle zu 70 Prozent von der Aktion Mensch, den Rest muss die KJF durch Eigenmittel oder Spenden aufbringen. Die beiden Landkreise Günzburg und Neu-Ulm beteiligen sich finanziell nicht. (kai)
Ozur Trauma beratung sind bei Silvia Schreiner Met zele unter der Telefonnummer 0175/9996696, und bei Lujaina Tou meh unter der Telefonnummer 0151 / 14220247 erhältlich.