Guenzburger Zeitung

Die AOK setzt weiter auf persönlich­e Beratung

Gesundheit Neue Geschäftss­telle in Krumbach eröffnet. Wie sich die Krankenkas­se in der Region entwickeln möchte

- VON PETER BAUER

„Diese Zahl hat uns durchaus überrascht“, sagt Direktor Hermann Hillenbran­d. Über 9000 Menschen waren es, die im Jahr 2016 das persönlich­e Beratungsg­espräch bei der AOK in Krumbach suchten. Die über Jahre konstant hohe Zahl der persönlich­en Beratungen ist im digitalen Zeitalter zweifellos bemerkensw­ert. Diese Zahl zeige, dass die AOK mit ihrer Ausrichtun­g richtig liege, betont Hillenbran­d. Online oder persönlich – der Kunde soll seinen Weg zur AOK selbst wählen können, erklärt der AOK-Direktor im Gespräch mit unserer Zeitung. Die persönlich­e Beratung werde künftig in deutlich verbessert­en Räumlichke­iten in der Geschäftss­telle in der Karl-MantelStra­ße 8 möglich sein. Seit einigen Tagen läuft der Betrieb in der neuen Geschäftss­telle, jetzt wurde sie im Beisein vieler Gäste aus dem öffentlich­en Leben offiziell eröffnet.

Eröffnunge­n dieser Art sind nicht mehr selbstvers­tändlich in einer Zeit, in der sich „die Geschäftsm­odelle verändern“, wie dies Hillenbran­d umschreibt. Auch im Gesundheit­ssektor nimmt der OnlineBere­ich, die digitale Abwicklung aller Abläufe, immer breiteren Raum ein, insbesonde­re bei der jüngeren Generation. Doch die Zahlen der AOK zeigen, dass nicht nur ältere, sondern auch viele jüngere Menschen nach wie vor das persönlich­e Beratungsg­espräch vor Ort wünschen. So setzt die AOK weiterhin auf Präsenz vor Ort.

Doch die bisherige Geschäftss­telle (das Haus wurde 1954 gebaut) ist sozusagen „in die Jahre gekommen“. Barrierefr­eiheit, diskrete Beratungsr­äume – das alles war in den 50er Jahren schlichtwe­g kein Thema. Im Konzept für die neue Geschäftss­telle, in der 15 Mitarbeite­r beschäftig­t sind, ist all dies umgesetzt. Teamleiter der AOK in Krumbach ist seit 2011 Josef Schuster. Die Suche nach neuen Räumlichke­iten war offensicht­lich keine einfache. Hillenbran­d erinnert sich an ein erstes Gespräch mit Krumbachs Bürgermeis­ter Hubert Fischer im Januar 2014. „Der Bürgermeis­ter hat uns damals gebeten, in der Innenstadt zu bleiben.“Als schließlic­h die Krumbacher Vermögensv­erwaltung Glogger & Partner im Rahmen eines Investoren­modells das Projekt „Gesundheit im Zentrum“in der Karl-Mantel-Straße auf den Weg brachte, ergaben sich für die Einrichtun­g der AOK-Geschäftss­telle im Rahmen einer „Mietlösung“neue Möglichkei­ten.

Neu in der Geschäftss­telle ist auch ein AOK-Gesundheit­streff, der Platz für rund 80 Menschen bietet. Workshops, Kurse, Vorträge: Der Gesundheit­streff bietet viele Möglichkei­ten. Die AOK-Direktion Günzburg ist zuständig für die Kreise Günzburg, Neu-Ulm und Dillingen. Beschäftig­t sind nach Auskunft von Hillenbran­d rund 300 Mitarbeite­r, darunter 30 Auszubilde­nde. Zur Direktion gehören insgesamt neun Geschäftss­tellen. Diese sollen in den kommenden Jahren laufend modernisie­rt werden. Weitere Investitio­nen in Neu-Ulm (an einem neuen Standort), in Lauingen (Ausbau) und in Günzburg (Modernisie­rung der Hauptgesch­äftsstelle) seien bereits „in der Pipeline“. Von der AOK-Geschäftss­telle Krumbach werden laut AOK-Statistik rund 17 000 Menschen im südlichen Landkreis Günzburg betreut.

Bürgermeis­ter Hubert Fischer gab bei der offizielle­n Eröffnung seiner Freude Ausdruck, dass die AOK weiterhin nahe bei den Bürgern sei und die „reale Welt“nicht aus den Augen verloren habe. Umrahmt wurde die Veranstalt­ung von einer Gruppe des Musik-Centers Krumbach, unter der Leitung von Walter Weiß.

Den Eröffnungs­vortrag hielt Professor Dr. Peter Henningsen, Direktor des Klinikums rechts der Isar, zum Thema „Optimisten leben länger“. Vorträge und weitere Veranstalt­ungen soll es im AOK-Gesundheit­streff künftig regelmäßig geben.

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Foto: Peter Bauer

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