Guenzburger Zeitung

Ein bisschen Starbucks in Pfuhl

Gastronomi­e Im neuen Haus des Neu-Ulmer Golfclubs gibt es Produkte des US-Konzerns. Doch wer einen Kaffee haben will, muss davor erst einmal zum Schläger greifen

- VON MARC SAYLE UND KATHARINA DODEL

Neu-Ulm hat jetzt seinen eigenen Starbucks. Die berühmte amerikanis­che Kaffee-Kette, die bislang einen weiten Bogen um die Region machte und eigentlich nur in Großstätte­n wie München, London oder Paris zugegen ist, hat auch hierzuland­e eröffnet – und zwar im 10000-Einwohner Stadtteil Pfuhl. Im neuen Golfhaus des „New Golf Club“, das am Wochenende eröffnet wurde, gibt es nun den Kult-Kaffee. Das Ganze hat nur ein, zwei Haken.

Gestern standen bereits eine Handvoll Schüler vor dem Neubau der Golfer, um sich ein bisschen Amerika im Becher abzuholen. Seit vielen Jahren gibt es einen regelrecht­en Hype um den Kaffee mit der grün-weißen Nixe im Logo. AuchFlori an Ebner,V er wal tungs Geschäftsf­ührer der Gesellscha­ft M&F Sport, weiß das und bekniete das Unternehme­n vier Jahre lang, in Neu-Ulm zu eröffnen. „Eigentlich wollte ich, dass Starbucks ins Bowling-Center am Allgäuer Ring einzieht.“Die Nähe zur Hochschule sei seiner Ansicht nach perfekt für das Unternehme­n. Das hatte aber andere Pläne: „Bei den unzähligen Verhandlun­gen am Telefon kam es schon mal vor, dass mein Gesprächsp­artner einfach aufgelegt hat.“In diesem Jahr habe er erneut seinen „obligatori­schen“Anruf gewagt – mit Erfolg. Innerhalb von drei Tagen hätte Starbucks ihm eine Zusage gegeben und ist nun nicht im Bowlingcen­ter, sondern eben beim Golfclub vertreten.

Und dort nur für dessen Mitglieder. Denn wie Ebner auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilt, freue er sich zwar, dass Schüler plötzlich auf das Angebot aufmerksam werden, jedoch müssten sie erst in den Verein eintreten, um den Kaffee trinken zu können. Die Konzession fürs Café gelte nur intern, nicht öffentlich.

Und das sei auch nicht notwendig, so Ebner, der auf die Restaurant­s des TSV Pfuhl und des NTK Tennis verweist. Er sieht sogar einen Vorteil im Privat-Starbucks: „Ich bin mir sicher, dass wir deshalb pro Jahr zehn bis 20 neue Mitglieder bekommen.“Er kenne Leute, die extra wegen Starbucks nach Stuttgart oder München fahren. Die Schüler, die gestern vor der Starbucks-Theke in Pfuhl standen, haben einen genossen, weil sie eine Proberunde Golf spielten.

Zu vergleiche­n mit den großen Starbucks-Filialen in Amerika ist die in Pfuhl aber nicht. Lediglich eine Maschine stellt den berühmten Kaffee her – und dafür bedarf es auch nur eines Knopfdruck­s. Für den wurden Mitglieder des Golfclubs, die nun die heißen Tassen ausgeben, geschult. Laut Ebner habe das US-Unternehme­n das Konzept in Deutschlan­d an die Aryzta Food Solutions GmbH abgegeben. Diese beliefert unter dem Titel „We proudly serve Starbucks“(deutsch: „Stolz servieren wir Starbucks“) einige Außenstell­en mit Produkten der Kette. In Neu-Ulm gibt es in den bekannten Logo-Bechern heißen oder geeisten Kaffee in allen Varianten, Kakao und Tee sowie Cookies, Muffins und Zitronenun­d Marmorkuch­en.

Ebner präsentier­te am Wochenende nicht nur den Kaffee, sondern das neue Klubhaus an der KammerKrum­men-Straße im Steinhäule. Neben der Bundestags­abgeordnet­en Katrin Albsteiger kam auch NeuUlms Landrat Thorsten Freudenber­ger, um das Haus zu begutachte­n. Die maroden Abschlaghü­tten aus Holz wichen einem Betonbau. Mit dessen Bauarbeite­n wurde Mitte Oktober vergangene­n Jahres begonnen und endeten nun. Die Anlage hat neben einem Café auch einen Extra-Bereich im ersten Stock mit sechs Golfsimula­toren. Für die 740 Mitglieder biete sich so die Möglichkei­t, über die Wintermona­te ihrem Sport nachzugehe­n. Auf der Terrasse können Spieler direkt an der angrenzend­e Driving Range beobachtet werden. Albsteiger: „Mich hat die Neugier hergetrieb­en. In NeuUlm wird viel für die Sportförde­rung gemacht, vom Spitzen- bis zum Breitenspo­rt.“

Auch der Landrat war begeistert vom Bau: „Es ist eine Bereicheru­ng für die Region, was sich in Neu-Ulm entwickelt hat.“Damit meinte er neben dem Bau des Golf-Gebäudes auch die anderen „Vorzeigeob­jekte“– beispielsw­eise den Sparkassen­Dome der Kletterer oder der geplante Orange-Campus der Basketball­er. Zudem befinde sich einen Steinwurf vom Golfareal entfernt das neue Turnzentru­m.

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 ?? Fotos: Ilse Riedel/Katharina Dodel ?? Florian Ebner (links) präsentier­te der Bundestags­abgeordnet­en Katrin Albsteiger und Landrat Thorsten Freudenber­ger die neue Anlage (oben) – dort gibt es ab sofort Star bucks Kaffee für Golfspiele­r.
Fotos: Ilse Riedel/Katharina Dodel Florian Ebner (links) präsentier­te der Bundestags­abgeordnet­en Katrin Albsteiger und Landrat Thorsten Freudenber­ger die neue Anlage (oben) – dort gibt es ab sofort Star bucks Kaffee für Golfspiele­r.

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