Recycling täglich bis 23 Uhr
Genehmigung Was die Bubesheimer Firma L+N auf ihrem vergrößerten Gelände plant – und was der Gemeinderat dazu zu sagen hat
Quer durch den kommunalen Aufgabenbereich arbeitete sich der Bubesheimer Gemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend. Den Anfang machte die Genehmigung der neuen Anlagen der Firma L+N Recycling GmbH.
Seit 1996 verwertet die Firma an der Kötzer Straße vor der Autobahnbrücke Elektro- und Elektronikgeräte. Jetzt steht eine Vergrößerung nach Westen zur Weißenhorner Straße hin an. Damit sollen sich auch die Recycling-Prozesse ändern. So soll künftig Elektroschrott zwischen 6 Uhr und 22.30 Uhr zerlegt werden, während andere Abfälle bis 23 Uhr bearbeitet werden dürfen.
Erweitert werden auch die Kapazitäten an gefährlichen und nichtgefährlichen Stoffen, die auf dem Firmengelände gelagert werden dürfen. Um die Anwohner zu schützen wird in fünf Metern Abstand zur Straße „An der Autobahn“auf dem Firmengelände eine acht Meter hohe Lärmschutzwand errichtet werden. „Diese und weitere Maßnahmen schützen die Anlieger“, sagte Bürgermeister Walter Sauter.
Gemeinderat Georg Zeiser wollte wissen, ob die Firma tatsächlich für Fall eines Brandes kein Löschwasser vorhalten müsse. Bürgermeister Sauter zitierte aus den Akten: „Die Löschwassermenge, die das Bubesheimer Netz bereitstellt, reicht aus. Das wurde getestet.“3. Bürgermeister Gerhard Sobczyk hakte nach, warum bis 23 Uhr Betrieb herrsche. Die Antwort lieferte ein L+N-Geschäftsführer: „Zwei Schichten mit jeweils acht Stunden und einer halben Stunde Pause ergeben 17 Stunden Betrieb.“
Diverse Auflagen, wie geschlossene Tore, keine Gabelstaplerfahrten im Freien und keine Verarbeitung von Elektroschrott, würden zum Schutz der Anwohner in den Abendstunden bestehen. Nach diesen beiden Anfragen erteilte der Gemeinderat einstimmig sein gemeindliches Einvernehmen.
● Wohnhaus mit Nagelstudio Gebaut werden soll auch in der Goethestraße. Hier soll ein Haus im Toskana-Stil mit Doppelgarage und einem Nagelstudio entstehen. Die dazu nötigen Ausnahmen vom Bebauungsplan wurden erteilt, zwei weitere Stellplätze für Kunden möchte der Bauausschuss noch nachgewiesen haben.
● Noch ein Platz frei Gute Nachrichten gibt es für Bauwillige im Neubaugebiet Untere Lache, dort ist ein einziger, letzter Bauplatz vorhanden und trotz des schwierigen Baugrunds auch zu verkaufen. Gemeinderat Georg Zeiser wollte das in aller Deutlichkeit geklärt haben.
● Straßenreinigung Noch zu viele Fragen blieben für den Gemeinderat zum Thema Straßenreinigung der Durchgangsstraßen offen. Im Herbst soll ein Dienstleister die Straßenrinnen säubern.
● Behindertenbeauftragte Einstimmig legte sich das Kommunalparlament auf Heidi Schepanski-Wiedemann als gemeindliche Behindertenbeauftragte fest. Sie gehört nicht dem Gemeinderat an.
● Mehr Geld für Wahlhelfer Die Wahlhelfer der Bundestagswahl am 24. September dürfen sich auf ein Erfrischungsgeld in Höhe von 40 Euro freuen. 2013 waren es noch 30 Euro für den ehrenamtlichen Einsatz. ● Stolperstellen und Risikokreuzung
Gleich mehrere Punkte brachte Gemeinderat Peter Häußler vor. Er mahnte an, dass nach wie vor an Wasserrohrbruch-Stellen Stolperfallen bestehen, weil die Asphaltschicht entgegen mehrerer Versprechen durch den Bürgermeister nicht aufgebracht sei. Auch den längst beschlossenen Verkehrsspiegel am Bushäuschen gegenüber der Metzden
gerei vermisste er. Und drittens sei ein Dornröschenschlaf in Sachen Verkehrsführung an der großen Kreuzung in der Ortsmitte zu verhindern. Häußler sagte: „Wir brauchen hoffentlich keinen tragischen Verkehrsunfall, um zu einer sinnvollen verkehrssicheren Lösung zu kommen.“Bürgermeister Walter Sauter versprach, Kontakt zum Straßenbauamt Krumbach aufzunehmen.
Schwerlastverkehr Als letzten Punkt sprach Peter Häußler die Probleme des Schwerlastverkehrs im interkommunalen Gewerbegebiet Areal Pro an: „Es kann doch nicht sein, dass für eine Fahrt aus dem Areal Pro in das Industriegebiet Donauried der Weg über die Autobahn genommen werden muss.“Beispielsweise sei der Hinweg über Reindlstraße und Weißenhorner Straße möglich, der Rückweg aber nicht. Häußler bat darum, dass sich die Bürgermeister aus Bubesheim, Günzburg und Leipheim zusammensetzen und das Problem lösten. Entgegen der Meinung am Ratstisch gelte die 50-Kilometer-Befreiung für Ziel- und Quellverkehr rund um den Firmensitz nicht für die Tonnagebeschränkung auf zwölf Tonnen. Auch hier versprach Bürgermeister Sauter, aktiv zu werden.