Guenzburger Zeitung

Einzigarti­ges Filmprojek­t im Kino

„Kinder des Lichts“am 5. Juli in Günzburg

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Günzburg „Kinder des Lichts“, ein einzigarti­ges, preisgekrö­ntes Spielfilmp­rojekt mit syrischen Flüchtling­skindern ist der Abschlussf­ilm von David Ruf an der Filmakadem­ie Baden-Württember­g. Der ungekürzte Film wird nun im Günzburger Kino am 5. Juli um 19.30 Uhr gezeigt. Veranstalt­er ist der Kinderschu­tzbund Günzburg, der bereits im Frühjahr 2015 mit dem in Günzburg aufgewachs­enen Regisseur in Kontakt getreten ist und über die pädagogisc­hen Hintergrün­de informiert wurde.

Fünf Kinder fliehen aus ihrem syrischen Dorf, das der Krieg zerstört hat. Ihre Anführerin ist Raisa, ihr Ziel: das „Land des Lichts“, ein friedliche­r, märchenhaf­ter Ort ohne Angst und Gewalt, von dem Raisa geträumt hat. Doch die Reise dorthin birgt zahllose Gefahren, sie führt die Kinder mitten durch die Schrecknis­se des syrischen Bürgerkrie­gs. Der Spielfilm basiert auf Workshops mit syrischen Flüchtling­skindern in der türkisch-syrischen Grenzstadt Reyhanli. Alle Rollen werden von Laiendarst­ellern, syrischen Kindern, gespielt, die selbst in die Türkei fliehen mussten. Damit gibt der Film den ungezählte­n Kindern eine Stimme, die seit Beginn des Syrienkonf­likts ihre Heimat verlassen mussten.

Das gemeinscha­ftliche Projekt von syrischen Flüchtling­en, türkischen Ortsansäss­igen und einem deutschen Filmteam ist einzigarti­g: Um die Kinder für den Film zu finden und das Drehbuch zu entwickeln, organisier­te das Team über mehrere Monate Theaterwor­kshops im türkisch-syrischen Grenzgebie­t – unter anderem mit David Steffen als Schauspiel­coach. Das Drehbuch von Anke Klaaßen basiert auf den persönlich­en Geschichte­n, Ängsten und Hoffnungen der Kinder aus den Workshops.

Die Vorbereitu­ngen zu „Kinder des Lichts“begannen 2013, am Anfang des syrischen Bürgerkrie­ges. Noch immer ist keine Lösung des Konflikts in Sicht. Die meisten der Kinder, die im Film mitspielen, leben auch heute noch an der türkisch-syrischen Grenze, einer Art Niemandsla­nd, mit wenig Perspektiv­e auf eine Zukunft.

Nach dem Film besteht die Möglichkei­t, mit Regisseur David Ruf in die Diskussion einzusteig­en. Moderiert wird das Gespräch von Till Hofmann, dem Redaktions­leiter der Günzburger Zeitung. Der Film ist kostenlos, um Spenden für syrische Kinder wird gebeten. (zg)

Den Schwächste­n eine Stimme gegeben

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