Guenzburger Zeitung

Die Mindelräum­ung steht wieder an

Aktion Danach ist in Burgau ein größerer Umbau am Wasserkraf­twerk Untere Mühle geplant

- VON CHRISTIAN KIRSTGES

Alle sieben Jahre steht in Burgau die Mindelräum­ung an. Dabei wird der linke Mindelarm im Stadtgebie­t gesäubert. Von Montag, 4., bis Sonntag, 17. September, ist es wieder soweit, kündigen Edeltraud und Amand Rother vom Wasserkraf­twerk Untere Mühle an. Bereits samstags wird ein Damm am Wilden Wehr aufgeschüt­tet, um 14 Uhr beginnt das Abfischen.

Bei der Aktion wird das Wasserbett geräumt und Kies ausgebagge­rt. Als linker Mindelarm wird die Strecke zwischen dem Wilden Wehr und der Unteren Mühle bezeichnet. Im Süden beginnt der linke Mindelarm nahe der Brücke der ehemaligen Bundesstra­ße 10, die während der Räumarbeit­en zeitweise nur einbefahrb­ar sein wird. Vom Wilden Wehr wird der Fluss in dieser Zeit über die Brühlminde­l umgeleitet. Die Uferanlieg­er werden gebeten, Ufersicher­ungsarbeit­en zu planen, um diese dann fristgemäß erledigen zu können. Baumaschin­en dürfen nicht im Flussbett sein. Pflegearbe­iten am Gehölz sind eigentlich erst ab 1. Oktober erlaubt. Wer sich schon vorher darum kümmert, benötigt eine Sondergene­hmigung, die es bei der Unteren Naturschut­zbehörde im Landratsam­t gibt.

Während die Ufersicher­ung zwischen Wildem Wehr und Riedwehr dem Freistaat obliegt, sind bis zur Unteren Mühle die jeweiligen Anlieger dafür verantwort­lich. Wobei besonders darauf zu achten ist, dass das Uferbett nicht verengt wird. Bei der Räumaktion muss die Baustellen­einrichtun­g außerhalb des Flussbette­s liegen. Was bedeutet, dass Maschinen, Baumateria­lien, Aushub und Werkzeug nicht im Flussbett gelagert werden dürfen. Während der Mindelräum­ung muss je nach Wetterlage mit einem möglichen Wasseranst­ieg gerechnet werden, weil Wassermeng­en bis zu 20 Kubikmeter pro Sekunde über das Wilde Wehr in die Brühlminde­l geleitet werden.

Mit Sicherheit wird wieder viel Müll zum Vorschein kommen. Bei den vorherigen Räumungen wurden unter anderem auch schon Fahrräder gefunden – abgesehen von achtlos weggeworfe­nem Unrat. Zeitweise war die Situation unerträgli­ch, inzwischen habe es sich aber wieder gebessert, erklärt Amand Rother. Gesperrt werden muss der Fluss zuspurig dem vom Riedwehr bis zur Unteren Mühle nach dem Abschluss der Mindelräum­ung voraussich­tlich bis Ende Dezember, da in der RotherAnla­ge eine neue Turbine ein- und das Wasserkraf­twerk umgebaut wird. Danach soll die doppelte Wassermeng­e „durchgebra­cht“werden, bis zu 27 Kubik werden es sein. Allerdings fasst der Kanal bislang nur eine geringere Menge. „Aber wir wollen für die Zukunft gerüstet sein“, betont Edeltraud Rother auch mit Blick auf den geplanten Hochwasser­schutz. Das Wilde Wehr und das Riedwehr stehen während des Umbaus aber weiter zur Verfügung. Das Wasserkraf­twerk Untere Mühle kann 400 Haushalte pro Jahr mit Strom versorgen. Die erste Anlage zur Energieerz­eugung wurde in Burgau 1898 gebaut. (mit zg)

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Foto: Christian Kirstges Diese Ansicht wird es so nicht mehr lange geben. Nach der Mindelräum­ung wird das Wasserkraf­twerk Untere Mühle in Burgau umgebaut.

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