Die Mindelräumung steht wieder an
Aktion Danach ist in Burgau ein größerer Umbau am Wasserkraftwerk Untere Mühle geplant
Alle sieben Jahre steht in Burgau die Mindelräumung an. Dabei wird der linke Mindelarm im Stadtgebiet gesäubert. Von Montag, 4., bis Sonntag, 17. September, ist es wieder soweit, kündigen Edeltraud und Amand Rother vom Wasserkraftwerk Untere Mühle an. Bereits samstags wird ein Damm am Wilden Wehr aufgeschüttet, um 14 Uhr beginnt das Abfischen.
Bei der Aktion wird das Wasserbett geräumt und Kies ausgebaggert. Als linker Mindelarm wird die Strecke zwischen dem Wilden Wehr und der Unteren Mühle bezeichnet. Im Süden beginnt der linke Mindelarm nahe der Brücke der ehemaligen Bundesstraße 10, die während der Räumarbeiten zeitweise nur einbefahrbar sein wird. Vom Wilden Wehr wird der Fluss in dieser Zeit über die Brühlmindel umgeleitet. Die Uferanlieger werden gebeten, Ufersicherungsarbeiten zu planen, um diese dann fristgemäß erledigen zu können. Baumaschinen dürfen nicht im Flussbett sein. Pflegearbeiten am Gehölz sind eigentlich erst ab 1. Oktober erlaubt. Wer sich schon vorher darum kümmert, benötigt eine Sondergenehmigung, die es bei der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt gibt.
Während die Ufersicherung zwischen Wildem Wehr und Riedwehr dem Freistaat obliegt, sind bis zur Unteren Mühle die jeweiligen Anlieger dafür verantwortlich. Wobei besonders darauf zu achten ist, dass das Uferbett nicht verengt wird. Bei der Räumaktion muss die Baustelleneinrichtung außerhalb des Flussbettes liegen. Was bedeutet, dass Maschinen, Baumaterialien, Aushub und Werkzeug nicht im Flussbett gelagert werden dürfen. Während der Mindelräumung muss je nach Wetterlage mit einem möglichen Wasseranstieg gerechnet werden, weil Wassermengen bis zu 20 Kubikmeter pro Sekunde über das Wilde Wehr in die Brühlmindel geleitet werden.
Mit Sicherheit wird wieder viel Müll zum Vorschein kommen. Bei den vorherigen Räumungen wurden unter anderem auch schon Fahrräder gefunden – abgesehen von achtlos weggeworfenem Unrat. Zeitweise war die Situation unerträglich, inzwischen habe es sich aber wieder gebessert, erklärt Amand Rother. Gesperrt werden muss der Fluss zuspurig dem vom Riedwehr bis zur Unteren Mühle nach dem Abschluss der Mindelräumung voraussichtlich bis Ende Dezember, da in der RotherAnlage eine neue Turbine ein- und das Wasserkraftwerk umgebaut wird. Danach soll die doppelte Wassermenge „durchgebracht“werden, bis zu 27 Kubik werden es sein. Allerdings fasst der Kanal bislang nur eine geringere Menge. „Aber wir wollen für die Zukunft gerüstet sein“, betont Edeltraud Rother auch mit Blick auf den geplanten Hochwasserschutz. Das Wilde Wehr und das Riedwehr stehen während des Umbaus aber weiter zur Verfügung. Das Wasserkraftwerk Untere Mühle kann 400 Haushalte pro Jahr mit Strom versorgen. Die erste Anlage zur Energieerzeugung wurde in Burgau 1898 gebaut. (mit zg)