Abschiedsklänge
Abiturkonzert Wettenhauser Gymnasiasten zeigen ein letztes Mal ihr großes Können
Fröhlich-beschwingt nach den bestandenen Abiturprüfungen, dabei aber stets auf hohem musikalischen Niveau, haben die Absolventen des St.-Thomas-Gymnasiums Wettenhausen ihr Abschlusskonzert im Kaisersaal des Klosters präsentiert. Auf ihren Instrumenten gaben sie Werke verschiedener Stilrichtungen und unterschiedlichster Epochen zum Besten. Anmutig, romantisch und auch etwas frech: Pianistin Elena Günzer erfüllte mit jugendlichem Charme, und Bohuslav Martinus „Tanz der Puppen“in einer sehr authentisch anmutenden Interpretation, den Konzertsaal. Ebenfalls am Flügel zeigte Ernst-Benedikt Bierlein sein Können. Er zog das Auditorium schon anhand des kleinen Vorspiels in den magischen Bann des weltbekannten „Präludiums“von Johann Sebastian Bach, das er sehr gefällig zu Gehör brachte.
Das „Concertino in ungarischer Weise“von Oscar Rieding stellte nicht nur die Geläufigkeit der linken Hand von Geigerin Sara Feistle unter Beweis, sondern auch deren Talent und Kunst im gefühlvollen, akzentreichen Bogeneinsatz. Zusammen mit Akkordeonistin Sophia Fixle, und Dimitri Shostakovichs populärem „Waltz No. 2“, lud die Violinistin zum Träumen und Mitsummen ein. Solistisch brachte Fixle das „Premier Solo“von Gabriel Pares auf ihrer Trompete opernhaft lyrisch und mit viel Seele zu Gehör. Die ausgereifte Technik der Nachwuchskünstlerin gab ebenfalls Grund zur Bewunderung.
In ihrem mitreißend-emotionalen und zugleich professionellen Vortrag von Astor Piazzollas „Invierno Porteno“, entführte Saxofonistin Viola Gleich das Auditorium in die etwas andere, zum beseelten Zuhören und Träumen animierende „Tangowelt“des argentinischen Komponisten. Ihr „InstrumentenKollege“Mathias Windeisen verzauberte mit dem ruhigen Einstieg von „Prelude et Saltarelle“aus der Feder des französischen Komponisten Robert Planel, bevor er seine Zuhörer anhand der von Dynamik strotzenden und virtuos perlenden Läufe des ursprünglich italienischen Tanzes begeisterte. Sophia Hamberger wartete mit einem Werk von Tomaso G. Albinoni auf und erfreute damit nicht nur die Freunde barocker Klänge. Sie ließ die „Sonata No. 11“auf ihrem Saxofon in heiterer wie melodiöser Weise erklingen; die viel gerühmte klassische Balance des Komponisten bereicherte sie mit ihrer eigenen Persönlichkeit.
Lupenrein in all ihrer Klangfülle brachte Annalena Sturm Carl Maria von Webers „Concertino“und „Klarinettenkonzert Nr. 1“zum Vortrag. Die Klarinettistin verstand es unter anderem, Kantabilität, Spielwitz und individuelle Kreativität unter einen einzigen, in allen Belangen überzeugenden Hut zu bringen. Bela Bartoks „Rumänische Volkstänze“setzte Markus Foag voll in Szene, indem er die volkstümlichen Weisen in typisch südosteuropäische Klänge bettete, welche er seiner Klarinette mit bewundernswerter Zungen- und Fingerfertigkeit entlockte. Gefeierte „Klavierbegleiter“des Abends waren die Lehrer Markus Putzke und Stephan Steeb.