Großes Problem mit großem Geschäft
Autobahn Die Notdurft von Hunden auf den Rastplätzen macht den Mitarbeitern der Betreibergesellschaften bei der Grünpflege zu schaffen. Eine Lösung könnten Sandkisten sein
Es bedarf nicht vieler Worte, um das zu beschreiben, was den Mitarbeitern der Autobahnbetreiber Pansuevia und Autobahnplus zwischen Ulm und München Woche für Woche widerfährt: Wenn sie mit Rasenmäher oder Freischneider die Grünflächen der Rastplätze pflegen, fliegen ihnen immer wieder die Hinterlassenschaften von Hunden um die Ohren. Das unappetitliche Problem lösen könnte ein definiertes Örtchen für Vierbeiner – zum Beispiel eine Sandkiste, in der die Notdurft verscharrt werden kann.
Über eine entsprechende Idee gab es jüngst einen Austausch zwischen der Autobahndirektion Südbayern und der Betreibergesellschaft Pansuevia – das ist die Betreibergesellschaft, die den etwa 58 Kilometer langen Abschnitt der A 8 zwischen Ulm und Augsburg unter anderem instand hält. Der Vorteil der Sandkisten liegt auf der Hand: Sie lassen sich leicht reinigen und hinterlassen damit keinen Ärger.
Den gibt es, wenn die Hinterlassenschaften unbemerkt im Gras liegen bleiben. Das gilt übrigens auch für die Tütchen, die Herrchen und Frauchen zwar füllen, sie dann aber achtlos liegen lassen. Sie entwickeln gerade in der Hitze ein Eigenleben. Wer dann darauf tritt oder sie mit dem Rasenmäher überfährt, ist alles andere als begeistert. „Die Tüten platzen dann auf wie Stinkbomben“, beschreibt Pansuevia-Geschäftsführer Robert Schmidt, der unmissver- ständlich zu verstehen gibt: Die kleinen Geschäfte sind „ein großes Problem“. Natürlich müssten Hunde auch ihre Notdurft verrichten. „Aber die wird dann leider oft vergessen.“Schmidt bedauert auch, dass Reisende zwar oft die Tütenspender an den Rastanlagen benutzen, die gefüllten Beutel dann aber nicht wie vorgesehen in die Mülltonne werfen.
Apropos Müll: Jedes Jahr fallen an den Anlagen Streitheimer Forst, Edenbergen, Burgau, Leipheim und gerade ein Kühlschrank abgeladen wird. Allerdings wusste der Anrufer nicht, wie die Rastanlage heißt, auf der er sich gerade befand. Ein Problem, das jetzt der Vergangenheit angehört: Seit vergangener Woche können sich Reisende an den Rastanlagen besser orientieren. Sämtliche Anlagen zwischen Ulm und München sind mit neuen Tafeln versehen, die den Standort und dessen Umfeld zeigen. Gleichzeitig wird an die Rettungsgasse und das richtige Verhalten bei Stau erinnert.
Bei der Betreibergesellschaft Pansuevia, die ihren Sitz in Jettingen-Scheppach hat, kommen ähnlich kuriose Funde ans Licht. Einmal entdeckten Betriebsdienstmitarbeiter Sexspielzeug.
Illegal abgelegt werden auch immer wieder Autoreifen. Oder ganze Couchgarnituren und Dachboxen. Auch Hausmüll werde gerne an die Rastanlagen gefahren. „Meistens dann, wenn die eigene Tonne daheim schon voll ist“, weiß Robert Schmidt. Ein Phänomen, das besonders an Wochenenden festzustellen ist: Wenn Fußball-Bundesliga ist, halten deutlich mehr Busse als sonst auf den Rastplätzen. Entsprechend schaut es danach in den Toilettenanlagen aus.