Guenzburger Zeitung

Mehr als Worte

Ausstellun­g Die Sommerkuns­t in Burgaus evangelisc­her Kirche

- VON PETER WIESER

Burgaus evangelisc­her Pfarrer Peter Gürth fand die passenden Worte: „Eine kleine und feine Sommerkuns­t“gebe es dieses Jahr in Burgau. „Wi(e)derworte“, so heißt die Ausstellun­g von Ruth Wild in der evangelisc­h-lutherisch­en Christuski­rche. Am Sonntag wurde sie eröffnet – eine kalligrafi­sche Auseinande­rsetzung mit Psalmtexte­n.

Die in Augsburg lebende Künstlerin arbeitet als freie Grafikerin und „Kalligrafi­n aus Leidenscha­ft“, wie sie sagt. Bei ihren Ausstellun­gsstücken verwendete sie Tinte, aber auch verschiede­ne andere Schreibwer­kzeuge auf handgeschö­pftem Papier. Der Werkstattc­harakter soll gleichzeit­ig auch einen Einblick in die Werkstatt eines Kalligraph­en bieten – mit der Schrift als bildnerisc­hem Element und einer Auseinande­rsetzung mit Buchstaben als kreative und eigenständ­ige Formenspra­che.

„Für mich steht hinter der Schrift mehr, als nur ein Informatio­nsträger“, betont Ruth Wild. Buchstaben bedeuteten reine Form und innere Melodie, so wie es der russische Maler und Grafiker Wassily Kandinsky einst sah. In den ausgestell­ten Werken spielen auch Psalmen eine wichtige Rolle: Als Worte des Wiedererle­bens, als etwas durch die Jahrhunder­te Verbindend­es, in dem das Spektrum des Menschen abgebildet ist: In Lob und Dank, in Verzweiflu­ng und Anklage. Pfarrer Peter Gürth zog Vergleiche zur späten Bronzezeit. Nach wie vor erinnerten Texte die Menschen daran und gäben einen neuen Anreiz zu Poesie und zum Beten. „Ein Psalter enthält Themen, die auch heute noch verwendet werden. Genießen sie die Kunst“, forderte Pfarrer Gürth die Gäste auf.

Burgaus Bürgermeis­ter Konrad Barm betonte den hohen Stellenwer­t, den Kunst und Kultur in Burgau einnehmen. Man könne aus vollem Herzen und voller Begeisteru­ng dazu beipflicht­en, was die Markgrafen­stadt darin zu bieten habe, unter anderem auch mit der evangelisc­hen Kirchengem­einde als Initiator. Die Menschen kommunizie­rten mit Worten, gerade aus diesem Grund sei dieses Thema so passend, so Barm.

Die musikalisc­he Umrahmung gestaltete Mathias Windeisen aus Silheim am Saxofon. Und gerade diese verlieh mit der Akustik der evangelisc­hen Christuski­rche der Eröffnung noch ein Stück mehr an Würde.

Okann noch bis zum 7. September dienstags bis freitags von 8 bis 18 Uhr, samstags von 8 bis 14 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr be sichtigt werden.

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