Ängste und innere Stimmen sind Warnsignale
Als hätte das Gehirn Fieber. Oder Schnupfen. Das Gehirn fühlt sich in jedem Fall krank an. Und dieses Gefühl beeinträchtigt natürlich den ganzen Menschen. So beginnt der 24-Jährige, seine Krankheit zu beschreiben. Eine Krankheit, die bei ihm immer wieder zu Wahnvorstellungen geführt hat. Mal fühlte er sich von seinen Mitmenschen bedroht. Mal erschien ihm seine Mutter als Monster. Mal hatte er das Gefühl, Gott zu sein. Ein Wechselbad der Gefühle. Nicht selten ein wahrer Horrortrip. Der junge Mann leidet unter einer schizophrenen Psychose. Behandelt wird er im Bezirkskrankenhaus (BKH) Günzburg. Auf der „Lui“-Station. Einer neuen Station. Einer Abteilung, die speziell jungen Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 30 in seelischen Krisen helfen will.
Denn wie der junge Mann, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will, stecken viele der Patienten auf der „Lui“-Station noch in der Ausbildung, haben sich noch gar kein eigenes familiäres Umfeld schaffen können – in diesen Jahren, in denen die meisten jungen Erwachsene ihr Leben aufbauen, sind schwere psychische Erkrankungen eine besondere Belastung. Doch wie äußert sich eine schizophrene Psychose überhaupt? „Das kann sehr unterschiedlich sein“, sagt Prof. manipuliert oder von anderen gehört werden, ist ein ernst zu nehmendes Warnsignal.
Es gibt auch organische Erkrankungen, die eine Psychose auslösen, erklärt Oberarzt Dr. Roland Klug, der das Projekt „Lui“leitet, das für Lebensnähe, Unterstützung, Information steht. Dies gilt es in jedem Fall durch eine gründliche körperliche Untersuchung abzuklären. Je früher seelische Krankheiten erkannt und behandelt werden, desto besser können die Betroffenen damit leben, betont Dr. Klug.
Der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie weiß aber auch um die hohen Hürden, mit denen gerade die Psychiatrie leider immer noch häufig kämpft und die dazu führen,