Guenzburger Zeitung

Familie musiziert seit über 100 Jahren

Tradition Im abgeschied­enen Örtchen Hinterstei­n im Allgäu spielt und jodelt schon die fünfte Generation der Familie Wechs. Warum diese Form der Volksmusik sehr angesagt ist und was sie auszeichne­t

- VON DANIELA HUNGBAUR

War denn nie der Wunsch da, die Heimat zu verlassen? Nein, nie. Im Gegenteil. Schon als Student sei er regelmäßig nach Hause gefahren, weil dort nicht nur seine Familie wartete, sondern er auch seine Freunde sehen wollte. Das Vereinsleb­en werde in Hinterstei­n noch gepflegt. Feuerwehr. Bergwacht. Und natürlich die verschiede­nen Musikgrupp­en, da treffe man sich ständig.

Und mit seiner Liebe zur steirische­n Harmonika ist Claudius Wechs auch schon lange nicht mehr allein. „Die steirische Harmonika erlebt einen richtigen Boom“, sagt er. In allen Altersgrup­pen habe er Schüler. Tendenz steigend. Wie das? Das Instrument sei für Kinder relativ leicht zu erlernen und biete schnell die Möglichkei­t, schöne Melodien zu spielen. Doch, wie schafft man es als Eltern überhaupt, in seinen Kindern die Leidenscha­ft für Volksmusik zu wecken? „Das muss man vorleben“, sagt Stefan Wechs. Das kann Herbert Wechs nur bestätigen. „Unser Vater war ein begeistert­er Musiker“, beginnt er zu erzählen. Jeder der vier Söhne durfte ein Instrument lernen. Früher sei es selbstvers­tändlich gewesen, dass man sich nach der Arbeit gemeinsam auf die Bank gesetzt und gesungen hat. „Fernseher hat es ja damals noch nicht gegeben.“Doch gerade heute, in einer Zeit, in der längst nicht mehr der Fernseher, sondern vor allem das Internet viele Menschen

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Archivfoto­s: Familie Wechs

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