Ende eines Schildbürgerstreichs
Verkehr Warum die Tempo-10-Schilder jetzt verschwinden
Offiziell hat das Verkehrsschild nie existiert – trotzdem haben einige Städte und Gemeinden in Bayern mit dem Tempo-10-Zeichen jahrelang Autofahrer zum Bremsen veranlasst. Jetzt hat der Schildbürgerstreich, wie manche Autofahrer das Ganze empfanden, ein Ende.
Mit der Neufassung der Straßenverkehrsordnung (StVO) habe der Gesetzgeber deutlich gemacht, dass er auf die einstmals erwogene Einführung eines Tempo-10-Schilds nun doch verzichte, erläuterte der Leiter des Nürnberger Verkehrsplanungsamtes, Frank Jülich. In Erwartung der Neuregelung hatte Nürnberg bereits 2008 mit der Aufstellung der ersten Tempolimit-Hinweise begonnen. Nachdem es nun amtlich ist, dass die Tempo-10-Schilder nicht kommen, wurden sie in Nürnberg inzwischen demontiert. Stattdessen soll nun das im offiziellen Verkehrszeichenkatalog enthaltene Tempo20-Schild die Autofahrer in fünf belebten Innenstadt- und Wohnstraßen dazu veranlassen, vom Gas zu gehen.
Auch wenn es keine offiziellen Zahlen darüber gibt – im bayerischen Innenministerium geht man davon aus, dass mehrere Kommunen in den vergangenen Jahren Tempo-10-Zonen ausgewiesen haben. „Da es kein offizielles Verkehrsschild ist, haben wir das aber nicht erfasst“, sagte ein Ministeriumssprecher. Dass es überhaupt zur Aufstellung eines offiziell nicht zulässigen Verkehrsschildes kam, lag nach Angaben des Zirndorfer Ordnungsamtsleiters Thomas Rieß an einem Widerspruch in der Straßenverkehrsordnung: „Im StVO-Text war sehr wohl von einem Tempo-10-Schild die Rede. Im offiziellen Verkehrszeichenkatalog fehlte es dann aber“, so Rieß. (dpa)