Eine Frau in Panik
Tipp des Tages „Hedi Schneider steckt fest“ist ein Film mit Einfühlvermögen und viel Humor
Eben noch ist Hedi (Laura Tonke) durch das bunte Frankfurt geradelt, danach bleibt sie mit dem Fahrstuhl stecken. Doch sie nimmt es mit Humor und plaudert locker mit dem Notdienst. In Panik gerät sie aber doch noch, kurze Zeit später und ausgerechnet beim Sex mit ihrem Mann Uli. Hedi glaubt zu sterben und ihr Leben und das ihrer Kleinfamilie gerät tatsächlich komplett aus den Fugen. Die turbulente Geschichte kam 2015 ins Kino, im Jahr darauf hat Laura Tonke, 43, den Deutschen Filmpreis für die beste weibliche Hauptrolle bekommen. Das ZDF bringt „Hedi Schneider steckt fest“nun ins Fernsehen. Zu sehen ist der Film in der Reihe „Shooting Stars – Junges Kino im Zweiten“heute um 22.45 Uhr.
Plötzlich geistert Hedi nachts durch die Stadt, treibt einen Verkäufer in einer Zoohandlung zur Verzweiflung, bis sie schließlich ein kleines Kaninchen kauft. Sie läuft Uli (Hans Löw) auf eine Party nach, nachdem sie viel zu viele Antidepressiva geschluckt hat, und erbricht sich prompt bei einem Partygast aufs Hemd.
Regisseurin Sonja Weiss erzählt diese Geschichte mit viel Geduld und Humor. Sie zeigt, wie das Leben einer fröhlichen Familie zerbricht, erzählt von der Fragilität des Glücks und der Liebe und auch von der Verlorenheit einer Generation. Dass der kleine Sohn dabei zu kurz kommt, verwundert nicht.
Manchmal geht es im Film nicht so richtig voran. Dennoch ist „Hedi Schneider steckt fest“berührend, intensiv und in jedem Fall – auch dank des großartigen preisgekrönten Spiels von Laura Tonke – unbedingt sehenswert. (dpa)