Guenzburger Zeitung

Ein „Dream Team“auf dem Höhepunkt

Reitsport Die Kötzerin Justine Fehn gewinnt auf Ciao Bavaria erstmals die bayerische Meistersch­aft im Springreit­en. Die Karriere der 23-Jährigen begann auf einem Ponyhof

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Bayerns beste Springreit­erin kommt aus Kötz. Die 23-jährige Justine Fehn hat am vergangene­n Wochenende auf der Olympia-Reitanlage in München/Riem die entscheide­nde Prüfung der Klasse S* mit zwei Umläufen gewonnen und sicherte sich damit den bayerische­n Meistertit­el in der Damenwertu­ng.

Auf der Stute Ciao Bavaria meisterte sie den Hindernis-Parcours in 49,49 Sekunden, blieb im ersten Umlauf fehlerlos und leistete sich im zweiten Umlauf nur einen halben Fehlerpunk­t. Damit war Fehn die Beste von 27 Teilnehmer­innen. Es war ihr erster Sieg überhaupt in einem Wettbewerb der schweren Klasse. Bereits am Tag davor hatte Fehn in einem weiteren Springen der Klasse S* den zweiten Platz belegt.

Besonders groß war die Freude über den Sieg auch bei ihrem Trainer Josef Weishaupt. In seinem Stall in Jettingen-Scheppach sind nicht nur Fehns drei Pferde zu Hause, sie trainieren auch seit Jahren zusammen auf der Anlage des Reit- und Fahrverein­s (RFV) Jettingen.

Der Titel ist die vorläufige Krönung einer Erfolgsges­chichte. Die elfjährige Stute Ciao Bavaria kam als fünfjährig­es, noch recht unerfahren­es und ungestümes Pferd zu Justine Fehn. Gemeinsam mit Weishaupt, der auch Landestrai­ner der bayerische­n Junioren und Jungen Reiter ist, gelang es ihr, aus der Stute innerhalb von vier Jahren ein S-Klasse-Springpfer­d zu machen, mit dem sie national und internatio­nal erfolgreic­h ist.

Auch der Nachwuchs von Ciao Bavaria ist bereits im Reitsport angekommen. Maximilian Weishaupt reitet Tochter Con Caya regelmäßig bei großen Turnieren. Und auch Fehns andere Pferde C-Traya und Cataleya haben schon erfolgreic­h Turnierluf­t geschnuppe­rt.

Justine Fehn begann im Alter von sechs Jahren mit dem Reiten. Auf den Vorschlag einer Freundin von Mutter Manuela besuchte Fehn den neu eröffneten Ponyhof Schneider in Leinheim und begann dort, einmal wöchentlic­h zu trainieren. 2003 erwarb sie das Kleine Hufeisen, ein Abzeichen für junge Reiter der Deutschen Reiterlich­en Vereinigun­g (FN), 2004 das große Hufeisen. Ihr erstes Turnier bestritt Fehn 2005 mit elf Jahren. Auf ihrem ersten Pony namens Lorenzo trat sie in der Anfänger-Klasse an.

Schon ein Jahr später bekam sie ihr erstes Pferd und trat mit Fast Lady bei Turnieren bis zur mittelschw­eren Klasse an. 2010 wurde Fehn in den bayerische­n Kader der Juniorensp­ringer berufen und nahm erstmals an der bayerische­n Meistersch­aft teil. 2011 wechselte sie von Schneider in den Profistall Weishaupt und bekam Stute Ciao Bavaria. 2012 kam C-Traya hinzu und 2016 Cataleya.

Ihr Hobby hat Fehn schon längst zum Beruf gemacht. Nach dem Abitur am Dossenberg­er-Gymnasium in Günzburg begann sie 2012 eine Ausbildung zur tiermedizi­nischen Fachangest­ellten mit dem Schwerpunk­t Pferd. Es folgte eine zweijährig­e Ausbildung zur Pferdephys­iotherapeu­tin. Doch Fehn will die Tiere, die ihr Leben bedeuten, noch besser kennenlern­en. Sie plant deshalb ein Studium der Tiermedizi­n.

Aber vorher stehen noch Turniere an. Am kommenden Wochenende startet die frisch gebackene bayrische Meisterin mit ihren drei Pferden in Nördlingen. (zg, sial)

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Der Biss in die Siegermeda­ille darf nicht fehlen.

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