Guenzburger Zeitung

Ganzheitli­che Bewertung

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Zu „Warum werden Kulturbaut­en oft so viel teurer?“(Feuilleton) vom 21. Juli: Vielen Dank, dass Sie mit Ihrem Artikel ein lange bekanntes Übel aufgreifen, das zwar im öffentlich­en Kulturbau besonders eklatant ist, aber auch alle anderen Formen der öffentlich ausgeschri­ebenen Projekte betrifft. Preissteig­erungen bis zum Doppelten oder gar Vielfachen kommen immer wieder vor.

In einem Punkt liegen Sie allerdings nicht ganz richtig. Es ist nicht die Aufgabe der Politik, den „günstigste­n“Anbieter auszuwähle­n, sondern den „wirtschaft­lichsten“. Genau damit soll eine ganzheitli­che Bewertung unter Einbeziehu­ng der möglichen Folgekoste­n stattfinde­n und verhindert werden, dass Anbieter mit Dumping-Preisen tricksen und dann unter Ausnutzung aller rechtliche­n Möglichkei­ten später hohe Nachforder­ungen stellen.

Das Problem dabei ist nur, dass kaum ein Entscheide­r in der öffentlich­en Verwaltung den Mut hat, eine Vollkosten­rechnung aufzustell­en und damit das auf dem Papier zwar teurere, langfristi­g aber wirtschaft­lichere Angebot in den Gremien zu verteidige­n.

Landsberg

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